
München sagt Ja zu Olympia – doch zu welchem Preis?
Die Münchner haben gesprochen: Mit über 60 Prozent Zustimmung befürworten sie eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele. Ein „Traumergebnis" nennt es der Chef des bayerischen Landessportverbandes. Doch während die Funktionäre jubeln, sollten wir uns fragen: Ist das wirklich ein Grund zur Freude oder der Beginn eines milliardenschweren Abenteuers auf Kosten der Steuerzahler?
Die Rechnung ohne den Wirt gemacht
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) spricht von einem „guten Tag für München". Man möchte fast meinen, die Stadt hätte gerade den Jackpot geknackt. Dabei hat sie sich lediglich dazu bereit erklärt, in einen Wettbewerb einzusteigen, bei dem am Ende möglicherweise Milliarden an Steuergeldern verbrannt werden könnten. Die Geschichte lehrt uns: Olympische Spiele sind selten das wirtschaftliche Wundermittel, als das sie verkauft werden.
Besonders pikant: Während unsere Städte mit maroden Schulen, überlasteter Infrastruktur und explodierenden Mieten kämpfen, träumen Politiker von olympischem Glanz. Die Kritiker haben recht, wenn sie argumentieren, dass das Geld für Stadtentwicklung und Wohnungsbau besser eingesetzt wäre. Doch diese Stimmen verhallten offenbar im olympischen Taumel.
Der nationale Konkurrenzkampf beginnt
München ist nicht allein. Berlin, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr buhlen ebenfalls um die Gunst des Deutschen Olympischen Sportbundes. Ein absurdes Schauspiel, bei dem deutsche Städte gegeneinander ausgespielt werden, anstatt gemeinsam die drängenden Probleme unseres Landes anzugehen. Markus Söder (CSU) ist sich bereits sicher, dass München die größten Chancen habe. Typisch für den bayerischen Ministerpräsidenten – große Töne spucken, während Bayern bei der Energiewende und Digitalisierung hinterherhinkt.
Die internationale Konkurrenz wartet schon
Selbst wenn sich Deutschland auf einen Kandidaten einigt, wartet die internationale Konkurrenz. Länder wie Indien, Katar oder Saudi-Arabien stehen in den Startlöchern. Staaten, die nicht zimperlich sind, wenn es darum geht, Milliarden für Prestigeprojekte auszugeben – oft auf Kosten von Menschenrechten und Arbeitsbedingungen. Will Deutschland wirklich in diesem fragwürdigen Wettbewerb mitspielen?
Die Lehren aus 1972 – vergessen und verklärt
Die Befürworter schwärmen davon, dass Olympia München „ähnlich voranbringen" könnte wie 1972. Eine romantische Verklärung der Vergangenheit. Ja, die Spiele von 1972 haben München geprägt – aber sie endeten auch in einer Tragödie, die bis heute nachwirkt. Und die damaligen Investitionen? Viele der Bauten stehen heute als Mahnmale einer vergangenen Zeit, deren Unterhalt die Stadt Jahr für Jahr Millionen kostet.
Die Planer argumentieren, viele Sportstätten wie das Olympiastadion könnten wiederverwendet werden. Ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, welche zusätzlichen Milliarden für Sicherheit, neue Anlagen und Infrastruktur nötig wären. In Zeiten, in denen unsere Bundesregierung bereits 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur plant – finanziert durch neue Schulden, die Generationen belasten werden – ist das ein Luxus, den wir uns nicht leisten können.
Der wahre Preis des olympischen Traums
Während Politiker und Sportfunktionäre von einem „Fernziel mit großer Strahlkraft" träumen, sollten wir die Realität nicht aus den Augen verlieren. Deutschland kämpft mit steigender Kriminalität, einer Migrationskrise und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Inflation frisst die Ersparnisse der Bürger auf, und die Energiepreise explodieren. In dieser Situation Milliarden für ein zweiwöchiges Sportspektakel auszugeben, grenzt an Realitätsverweigerung.
Die Münchner mögen Ja gesagt haben, aber die wahre Rechnung kommt erst noch. Und die werden nicht nur die Münchner, sondern alle deutschen Steuerzahler begleichen müssen. Statt in olympische Luftschlösser zu investieren, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: Eine solide Wirtschaftspolitik, sichere Grenzen und eine Rückkehr zu traditionellen Werten, die unser Land stark gemacht haben.
Zeit für einen Realitätscheck
Es ist Zeit, dass unsere Politiker aufhören, dem Volk teure Träume zu verkaufen, und anfangen, die drängenden Probleme anzugehen. Olympische Spiele mögen schön anzusehen sein, aber sie lösen keine einzige unserer aktuellen Krisen. Im Gegenteil: Sie lenken ab und verschlimmern die finanzielle Situation. Die Münchner Entscheidung mag demokratisch legitimiert sein, aber klug ist sie deshalb noch lange nicht.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











