
Nordirische Fans kontern Palästina-Demo mit deftigen Gesängen
Was passiert, wenn biertrinkende Fußballfans auf politische Demonstranten treffen? In Köln konnte man am Freitag eine bemerkenswerte Antwort auf diese Frage erleben. Nordirische Fußballfans, die gemütlich ihr Guinness genossen, wurden Zeugen einer vorbeiziehenden pro-palästinensischen Demonstration. Ihre Reaktion? Ein kraftvoller Gesang, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ: "You can stick your Palestine up your hole" – zu Deutsch etwa: "Ihr könnt euch euer Palästina sonst wohin stecken."
Die Szene, die sich in einem Kölner Restaurant abspielte, blieb trotz der provokanten Gesänge friedlich. Keine Handgreiflichkeiten, keine Eskalation – nur zwei Gruppen mit fundamental unterschiedlichen Weltanschauungen, die aneinander vorbeizogen. Doch dieser kurze Moment offenbart tiefgreifende politische Gräben, die bis in die Geschichte Irlands zurückreichen.
Der ewige Konflikt: Republikaner gegen Unionisten
Um diese Begegnung zu verstehen, müsse man tief in die irische Seele blicken. Seit Jahrzehnten spaltet der Nahostkonflikt die grüne Insel. Auf der einen Seite stehen die links geprägten irischen Republikaner, die sich in einer Art romantischer Verbrüderung mit den Palästinensern sehen. Sie wittern überall Kolonialismus und sehen sich gemeinsam mit Hamas und Fatah im Widerstandskampf gegen vermeintliche Unterdrücker. Die irische Regierung selbst gehöre mittlerweile zu den schärfsten Israel-Kritikern in ganz Europa.
Auf der anderen Seite positionieren sich die pro-britischen Unionisten Nordirlands klar pro-israelisch. Diese Spaltung zeige sich nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Parlamenten. Im nordirischen Regionalparlament Stormont wurde im Mai 2024 eine Resolution verabschiedet, die Israels Vorgehen im Gazastreifen als "Genozid" brandmarkte. Während die republikanischen Parteien Sinn Féin, SDLP und Alliance begeistert zustimmten, lehnten die unionistischen Parteien DUP und UUP entschieden ab.
Wenn Politik den Fußball erreicht
Selbst vor dem heiligen Rasen macht die Politik nicht halt. Bei Celtic Glasgow, einem Verein, der traditionell von irisch-katholischen Einwanderern dominiert wird, gehören Palästina-Flaggen längst zur festen Choreografie der Fanszene. Man könnte meinen, es ginge um Fußball – doch in Wahrheit werden hier politische Schlachten geschlagen, die Jahrhunderte alt sind.
Die nordirischen Fans in Köln zeigten mit ihrem deftigen Gesang, wo sie in diesem Konflikt stehen. Sie waren nicht nach Deutschland gekommen, um politische Statements abzugeben, sondern um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen. Doch als die Demonstration an ihnen vorbeizog, konnten sie offenbar nicht anders, als Stellung zu beziehen.
Deutschland gegen Nordirland: Mehr als nur ein Spiel
Am heutigen Sonntagabend treffen im Kölner Rhein-Energie-Stadion zwei Mannschaften aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Nordirland startete erfolgreich mit einem 3:1-Sieg gegen Luxemburg in die WM-Qualifikation, während die deutsche Mannschaft sich eine peinliche 0:2-Niederlage gegen die Slowakei leistete.
Doch es geht um mehr als nur Fußball. Es geht um Identität, um politische Überzeugungen, die tief in den Gesellschaften verwurzelt sind. Während in Deutschland die Regierung weiterhin versucht, einen Spagat zwischen verschiedenen Interessengruppen zu vollführen, zeigen die Nordiren klare Kante.
Die Begegnung in Köln war ein Mikrokosmos größerer gesellschaftlicher Verwerfungen. Hier prallen Welten aufeinander: Traditionsbewusste Fußballfans treffen auf politische Aktivisten, die ihre Agenda auf die Straße tragen. Dass es friedlich blieb, mag beruhigen – doch die Gräben bleiben tief.
Ein Symptom unserer Zeit
Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn selbst ein gemütliches Bier vor einem Fußballspiel zum politischen Statement wird? Die zunehmende Politisierung aller Lebensbereiche führe zu einer Spaltung, die kaum noch zu kitten sei. Während die einen für vermeintliche Gerechtigkeit auf die Straße gehen, wollen die anderen einfach nur in Ruhe ihr Bier trinken und Fußball schauen.
Die nordirischen Fans haben mit ihrem Gesang eine klare Botschaft gesendet: Nicht jeder ist bereit, sich die omnipräsente politische Agenda aufzwingen zu lassen. Manchmal ist die beste Antwort auf ideologischen Aktivismus eben ein deftiger Spruch und ein kühles Guinness.
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