
Papst Leo XIV.: Wenn Ahnenforschung zur Farce wird
Die katholische Kirche hat einen neuen Papst – und prompt beginnt das übliche Spektakel der medialen Nabelschau. Robert Francis Prevost, der sich nun Leo XIV. nennt, sei ein "seelischer Brückenbauer", heißt es. Doch statt sich mit seinen theologischen Positionen oder seiner Vision für eine krisengeschüttelte Kirche zu befassen, ergehen sich die Medien in genealogischen Spielereien, die an Absurdität kaum zu überbieten sind.
Die Stammbaum-Obsession der Moderne
Was der amerikanische Kulturwissenschaftler Henry Louis Gates Jr. da zusammen mit diversen Genealogen ausgegraben haben will, liest sich wie eine Parodie auf die identitätspolitischen Obsessionen unserer Zeit. Der neue Papst habe schwarze Wurzeln, seine Vorfahren seien Sklavenhalter gewesen – darunter erstaunlicherweise mehrere Schwarze – und er sei über irgendwelche verschlungenen Pfade mit Madonna, Hillary Clinton und Justin Bieber verwandt. Man fragt sich unwillkürlich: Und was genau soll uns das sagen?
Die Absurdität dieser Ahnenforscherei wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass bei einer Rückverfolgung bis ins Jahr 1590 praktisch jeder Mensch mit jedem anderen irgendwie verwandt ist. Wir sprechen hier von über 400 Jahren und unzähligen Generationen. Bei dieser zeitlichen Distanz könnte man vermutlich auch nachweisen, dass der Papst mit Dschingis Khan, Karl dem Großen oder meinetwegen auch mit dem Hofnarren Ludwigs XIV. verwandt ist.
Die wahre Agenda hinter der Genealogie
Doch hinter dieser scheinbar harmlosen Ahnenforscherei verbirgt sich eine perfide Agenda. Es geht darum, den neuen Papst in die identitätspolitischen Kategorien unserer Zeit einzusortieren. Er habe schwarze Vorfahren? Wunderbar, dann kann man ihn als Vertreter der "Diversität" feiern. Seine Ahnen waren Sklavenhalter? Noch besser, dann kann man die übliche Schuld- und Sühnedebatte anstimmen.
Besonders pikant ist dabei die Enthüllung, dass unter den Sklavenhaltern in seiner Ahnenlinie mehrere Schwarze waren. Diese historische Tatsache, die so gar nicht ins woke Weltbild passen will, wird natürlich nur am Rande erwähnt. Sie zeigt aber, dass die Geschichte der Sklaverei weitaus komplexer war, als es die heutigen Vereinfacher wahrhaben wollen.
Was wirklich zählt
Während sich die Medien in genealogischen Spekulationen ergehen, bleiben die wirklich wichtigen Fragen unbeantwortet. Wie steht der neue Papst zu den drängenden Problemen der Kirche? Wird er den unseligen Kurs seines Vorgängers fortsetzen, der die Kirche immer weiter verweltlicht und ihre traditionellen Werte über Bord geworfen hat? Oder besinnt er sich auf die ewigen Wahrheiten des Glaubens?
Die katholische Kirche befindet sich in einer existenziellen Krise. In Deutschland rennen ihr die Gläubigen in Scharen davon, nicht zuletzt wegen des unseligen "Synodalen Wegs", der die Kirche in eine beliebige NGO verwandeln will. Statt sich diesen Herausforderungen zu stellen, verliert man sich in belanglosen Stammbaumanalysen.
Der Papst als Projektionsfläche
Dass der neue Papst nun ausgerechnet mit Madonna verwandt sein soll, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Die alternde Pop-Ikone, die sich seit Jahrzehnten mit blasphemischen Inszenierungen an christlichen Symbolen abarbeitet, als Verwandte des Stellvertreters Christi auf Erden – wenn das kein Zeichen für den Zustand unserer Zeit ist.
Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis: Es interessiert offenbar niemanden mehr, wofür der Papst theologisch steht. Wichtiger ist, ob er die richtigen Vorfahren hat und in die identitätspolitischen Schubladen unserer Zeit passt. Die Kirche wird so zur bloßen Projektionsfläche für die Obsessionen einer orientierungslosen Gesellschaft.
Vielleicht sollten wir uns wieder darauf besinnen, was wirklich zählt: Nicht die Hautfarbe der Vorfahren oder verwandtschaftliche Verbindungen zu Prominenten, sondern die Frage, ob dieser Papst die Kraft und den Mut hat, die katholische Kirche wieder zu dem zu machen, was sie sein sollte – ein Fels in der Brandung des Zeitgeistes, nicht dessen willfähriger Diener.
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