
Rente ab 63: Wirtschaftsweise fordern drastische Verschärfung der Abschläge
Die deutsche Rentenpolitik steht erneut am Pranger. Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz an den großzügigen Frühverrentungsmodellen festhält, schlagen Wirtschaftsexperten Alarm: Die aktuellen Abschläge bei der Rente ab 63 seien viel zu niedrig und würden die arbeitende Bevölkerung massiv belasten. Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, fordert nun eine deutliche Erhöhung der Rentenkürzungen – von derzeit 3,6 auf bis zu 6 Prozent pro Jahr.
Die unbequeme Wahrheit über die Frührente
Was die Politik gerne verschweigt: Die Möglichkeit, bereits mit 63 Jahren in Rente zu gehen, ist ein teures Geschenk auf Kosten der jüngeren Generation. Im Jahr 2023 nutzten rund 270.000 Deutsche diese Option – trotz der vermeintlichen Abschläge. Doch genau hier liegt der Hund begraben: Diese Kürzungen von 0,3 Prozent pro Monat seien "versicherungsmathematisch nicht korrekt", so Werding. Die Folge? Nicht der Staat, sondern die Versichertengemeinschaft – also alle Beitragszahler – müssten für diese Großzügigkeit aufkommen.
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Dimension: Bei einer regulären Rente von 1.500 Euro würde ein Renteneintritt zwei Jahre vor der Regelaltersgrenze derzeit zu einer Kürzung von 108 Euro führen. Nach Werdings Vorschlag wären es 180 Euro – ein Unterschied von 72 Euro monatlich, der die tatsächlichen Kosten der längeren Rentenbezugsdauer widerspiegeln würde.
Das Märchen von der gerechten Rente
Noch problematischer erscheint die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte. Diese Regelung, die 2023 von fast 300.000 Menschen in Anspruch genommen wurde – ein Anstieg um satte 15 Prozent – stellt eine massive Umverteilung von Jung zu Alt dar. Während die arbeitende Bevölkerung unter steigenden Beiträgen ächzt, können sich Gutverdiener mit 45 Beitragsjahren ohne jegliche Abschläge aus dem Arbeitsleben verabschieden.
Die neue Bundesregierung zeigt sich jedoch reformunwillig. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es lapidar: "Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren wird auch künftig möglich bleiben." Eine Bankrotterklärung angesichts der demografischen Entwicklung, die Deutschland in den kommenden Jahren bevorsteht.
Aktivrente als Feigenblatt
Statt die notwendigen strukturellen Reformen anzugehen, präsentiert die Koalition die sogenannte Aktivrente als Lösung. Ab 2026 sollen Rentner bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Ein netter Versuch, doch er geht am Kern des Problems vorbei: Warum sollten Menschen freiwillig länger arbeiten, wenn sie auch ohne Abschläge früher in Rente gehen können?
Die Realität ist ernüchternd: Deutschland leistet sich ein Rentensystem, das mathematisch nicht aufgeht. Während andere Länder längst höhere Abschläge eingeführt haben, klammert sich die deutsche Politik an Wahlgeschenke, die langfristig unbezahlbar sind. Die Zeche zahlen werden die jüngeren Generationen – durch höhere Beiträge, niedrigere Renten oder beides.
Ein Blick in die Zukunft
Die Diskussion um den sogenannten "Boomer-Soli" zeigt, wohin die Reise gehen könnte: Wohlhabende Rentner sollen eine Sonderabgabe zahlen, um ärmere Rentner zu unterstützen. Ein Vorschlag, der die Umverteilungsspirale nur weiter antreibt, statt das System grundlegend zu reformieren.
Was Deutschland braucht, sind keine neuen Umverteilungsmechanismen, sondern eine ehrliche Rentenpolitik. Dazu gehört die Anhebung der Abschläge auf ein versicherungsmathematisch korrektes Niveau, die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters und die Förderung privater Altersvorsorge. Nur so lässt sich verhindern, dass das Rentensystem zum Sprengsatz für den Generationenvertrag wird.
Die Alternative? Ein System, das immer mehr junge Menschen dazu zwingt, für immer weniger eigene Rente immer höhere Beiträge zu zahlen. Wer in dieser Situation noch auf physische Werte wie Gold und Silber als zusätzliche Absicherung verzichtet, handelt fahrlässig. Denn eines ist sicher: Die Politik wird das Rentenproblem nicht lösen – sie wird es nur weiter verschleppen.

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