
Ruanda führt mit 64% Frauenanteil im Parlament – Deutschland hinkt mit 32% hinterher
Während in Deutschland noch immer über Quoten und Gleichberechtigung debattiert wird, zeigen aktuelle Daten der Interparlamentarischen Union ein erstaunliches Bild: Ausgerechnet das afrikanische Ruanda führt die weltweite Rangliste mit einem Frauenanteil von 63,8 Prozent im Parlament an. Ein Blick auf die globale Verteilung offenbart dabei nicht nur überraschende Spitzenreiter, sondern auch beschämende Schlusslichter – und wirft die Frage auf, ob die westliche Welt tatsächlich so fortschrittlich ist, wie sie gerne behauptet.
Die überraschenden Spitzenreiter
Neben Ruanda finden sich mit Kuba (55,7 Prozent) und Nicaragua (55,0 Prozent) zwei weitere Länder mit einer weiblichen Mehrheit in ihren Parlamenten. Besonders bemerkenswert: Nur vier Nationen weltweit erreichen derzeit eine annähernd ausgewogene 50:50-Verteilung zwischen Männern und Frauen in ihren Unterhäusern – Andorra, Mexiko, Bolivien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Zahlen mögen manchen überraschen, der die westlichen Demokratien als Vorreiter der Gleichberechtigung sieht.
Europas ernüchternde Bilanz
Die europäischen Nationen präsentieren ein gemischtes Bild. Während die skandinavischen Länder traditionell gut abschneiden – Schweden und Finnland mit jeweils 45 Prozent, Island mit 46 Prozent –, hinken andere deutlich hinterher. Ungarn kommt auf magere 15,2 Prozent, Bosnien-Herzegowina auf 19,1 Prozent und Bulgarien auf 21,3 Prozent.
Deutschland liegt mit 32,4 Prozent Frauenanteil im Bundestag zwar über dem europäischen Durchschnitt, aber weit entfernt von einer ausgewogenen Vertretung. Dies wirft die Frage auf, ob die hierzulande oft hitzig geführten Debatten über Geschlechtergerechtigkeit nicht an der Realität vorbeigehen. Während man sich in endlosen Diskussionen über Gendersternchen und Sprachregelungen verliert, schaffen es andere Länder offenbar, tatsächliche Gleichberechtigung in den Parlamenten umzusetzen.
Globale Schlusslichter
Am unteren Ende der Skala finden sich Länder wie Nigeria mit erschreckenden 4,2 Prozent Frauenanteil. Sri Lanka, Syrien, Iran und Algerien bleiben alle unter der 10-Prozent-Marke. Auch Japan schneidet mit 15,7 Prozent schlecht ab, während Indien bei 13,8 Prozent liegt – allerdings plant das Land, die Vertretung nach der nächsten Volkszählung gegen Ende des Jahrzehnts auf 33 Prozent zu erhöhen.
Die Vereinigten Staaten, die sich gerne als Leuchtturm der Demokratie präsentieren, kommen im Repräsentantenhaus auf lediglich 29 Prozent Frauenanteil – ein Wert, der kaum besser ist als der deutsche.
Was lehrt uns diese Statistik?
Die Zahlen zeigen eindrücklich, dass Fortschritt in der Geschlechtergleichstellung nicht automatisch mit wirtschaftlicher Entwicklung oder westlichen Werten einhergeht. Während man hierzulande endlos über Symbolpolitik streitet, haben andere Länder längst Fakten geschaffen. Es stellt sich die Frage, ob die deutsche Politik nicht weniger Zeit mit ideologischen Grabenkämpfen und mehr Zeit mit praktischen Lösungen verbringen sollte.
Die wahre Gleichberechtigung zeigt sich nicht in der Anzahl der Gendersternchen in Behördenschreiben, sondern in der tatsächlichen Repräsentation in den Parlamenten.
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich die deutsche Politik weniger mit Symboldebatten und mehr mit echter Chancengleichheit beschäftigt. Denn während man hier noch über Quoten diskutiert, haben andere Länder längst bewiesen, dass eine ausgewogene Geschlechtervertretung möglich ist – ganz ohne endlose ideologische Debatten.
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