
Schweizer Uhrenbranche im Würgegriff: Trumps Zollkeule trifft New Yorker Luxushändler mit voller Wucht
Die 47. Straße in Manhattan, einst das pulsierende Herz des amerikanischen Luxusuhrenhandels, gleicht dieser Tage einem Lazarett. Wo sonst geschäftiges Treiben herrscht, macht sich Schockstarre breit. Der Grund: Donald Trumps Zollhammer hat mit 39 Prozent auf Schweizer Uhren eine Branche getroffen, die ohnehin schon mit steigenden Goldpreisen und einem starken Franken zu kämpfen hatte.
Wenn aus Partnern plötzlich Überlebenskämpfer werden
Gabriel Allen, der 30-jährige Chef des Uhrenhändlers Watches Off 5th, bringt es auf den Punkt: "Diese Zölle zerstören unser Geschäft." Was als moderate 10-Prozent-Belastung begann, hat sich zu einem existenzbedrohenden Monster ausgewachsen. Die ersten Zölle hätten sich Käufer und Händler noch brüderlich geteilt, doch bei 39 Prozent sei Schluss mit der Solidarität.
Der Diamond District, seit den 1920er Jahren das Epizentrum des amerikanischen Edelstein- und Uhrenhandels, erlebt eine beispiellose Krise. Händler, die gestern noch als Partner agierten und sich gegenseitig mit seltenen Stücken aushalfen, igeln sich heute ein. "Viele meiner befreundeten Händler sperren gerade ihre Safes ab", berichtet Allen. Die Botschaft ist klar: Wer jetzt verkauft, ist selbst schuld.
Die Preisspirale dreht sich – nur keiner weiß wohin
Die Unsicherheit lähmt den Markt. Niemand wagt es, Preise zu nennen, geschweige denn, Geschäfte abzuschließen. Die Erinnerungen an die wilden Corona-Jahre sind noch frisch, als Preise innerhalb eines Tages um 20 bis 40 Prozent explodierten. Doch damals trieb die Nachfrage die Preise, heute ist es die politische Willkür aus Washington.
"Die Leute wollen nicht zu günstig verkaufen", erklärt Allen die aktuelle Zurückhaltung. Ein nachvollziehbarer Reflex, wenn niemand weiß, ob die Zölle morgen bei 50 Prozent liegen oder wieder auf null fallen.
Besonders bitter: Der Sekundärmarkt, auf den sich Allen und seine Kollegen spezialisiert haben, macht jeden Preissprung des Primärhandels mit. Die Händler kaufen ihre Uhren von Vorbesitzern weltweit, doch die Zollkeule trifft sie genauso hart wie die offiziellen Importeure.
Trump als Geschäftsmann – oder als Zerstörer?
Allen gibt sich optimistisch und setzt auf Trumps angeblichen Geschäftssinn: "Er weiß, wie man die Leute an den Tisch bringt. Bei 5 Prozent wischen sie es beiseite, aber bei 40 oder 50 Prozent kommen sie angerannt." Eine bemerkenswert naive Einschätzung angesichts der Tatsache, dass Trumps Zollpolitik bereits ganze Industriezweige in die Knie gezwungen hat.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch die Realität spricht eine andere Sprache. Während Allen von ungebrochener Nachfrage schwärmt und neue Kundenschichten wie "Krypto-Investoren" ins Feld führt, bröckelt das Fundament seiner Branche. Die jungen amerikanischen Uhrenkäufer mögen kauffreudig sein, doch selbst sie werden sich dreimal überlegen, ob sie für eine Rolex fast 40 Prozent Aufschlag zahlen wollen.
Der Königsweg führt nach Europa
Die Versuchung für amerikanische Käufer liegt auf der Hand: Warum in New York kaufen, wenn man die gleiche Uhr in Zürich oder Genf zum regulären Preis bekommt? Allen beharrt zwar darauf, dass Einfuhrzölle auch bei privaten Käufen anfallen, doch wer kontrolliert schon jede Armbanduhr am Flughafen?
Die Schweizer Uhrenindustrie mag keine nennenswerte ausländische Konkurrenz haben – deutsche Hersteller wie A. Lange & Söhne bleiben Nischenprodukte –, doch das hilft den New Yorker Händlern wenig. Ihr Geschäftsmodell basierte auf der geografischen Nähe zu zahlungskräftigen Kunden. Diese Nähe wird durch Trumps Zölle zur Falle.
Die Blase platzt – nur anders als gedacht
Ironischerweise spricht Allen davon, dass der Markt sich gerade in einem Tief befinde, bevor sich die nächste "Blase" bilde. Doch was, wenn die wahre Blase gerade platzt? Die Blase eines Geschäftsmodells, das auf freiem Handel und vernünftigen Rahmenbedingungen basierte?
Die Schweizer Uhrenbranche, einst Symbol für Präzision und Beständigkeit, wird zum Spielball einer Politik, die mit dem Vorschlaghammer agiert, wo ein Skalpell angebracht wäre. Die Kollateralschäden in New Yorks Diamond District sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Während in Washington über weitere Zollerhöhungen spekuliert wird, kämpfen an der 47. Straße Händler ums nackte Überleben. Die Mesusa am Türpfosten von Allens Geschäft mag Schutz versprechen, doch gegen Trumps Zollwahnsinn hilft auch kein göttlicher Beistand. Die einzige Hoffnung bleibt ein baldiges Einlenken – doch darauf würde in Manhattan niemand mehr eine Wette abschließen.
Fazit: Die aktuelle Zollpolitik zeigt einmal mehr, wie kurzsichtig und zerstörerisch politische Alleingänge sein können. Während Trump mit seinen Zöllen angeblich amerikanische Arbeitsplätze schützen will, vernichtet er sie in Wahrheit. Die New Yorker Uhrenhändler sind nur ein Beispiel von vielen. In Zeiten solcher Unsicherheiten zeigt sich der wahre Wert von beständigen Anlagen wie physischen Edelmetallen, die keinen politischen Launen unterworfen sind und als krisensichere Vermögenssicherung dienen.
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