
Trump knickt erneut ein: Handelskrieg mit China auf Eis gelegt
Die Wirtschaftswelt hält den Atem an, während Donald Trump seine harte Linie gegenüber China abermals aufweicht. Nur wenige Stunden vor dem drohenden Inkrafttreten massiver Strafzölle unterzeichnete der US-Präsident am Montag ein Dekret, das die Zoll-Eskalation um weitere 90 Tage verschiebt. Ein Schachzug, der Fragen aufwirft: Ist dies strategische Weitsicht oder schlichtweg ein Zeichen der Schwäche?
Das ewige Spiel mit der Zoll-Keule
Die Drohung stand im Raum wie ein Damoklesschwert: Zölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren hätten die amerikanischen Verbraucher treffen können. Doch statt durchzugreifen, rudert Trump zurück. Die aktuelle Vereinbarung sieht vor, dass die USA ihre Zölle bei 30 Prozent belassen, während China seine Abgaben auf amerikanische Produkte bei 10 Prozent hält.
Diese Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf Trumps Verhandlungstaktik. Anfang April hatte er noch vollmundig hohe Strafzölle gegen China verhängt, woraufhin Peking erwartungsgemäß mit Gegenzöllen reagierte. Ein Teufelskreis der Eskalation schien vorprogrammiert. Doch nun zeigt sich: Die großspurige Rhetorik weicht der wirtschaftlichen Realität.
Pekings diplomatische Offensive
Während Trump zwischen Härte und Nachgiebigkeit schwankt, bleibt China seiner Linie treu. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, formulierte es geschickt diplomatisch: Man hoffe auf "positive Handelsergebnisse" und eine Zusammenarbeit "auf der Grundlage von Gleichheit, Respekt und gegenseitigem Nutzen". Hinter dieser höflichen Fassade verbirgt sich jedoch knallhartes Kalkül.
"Wir hoffen, dass die USA mit China zusammenarbeiten werden, um den wichtigen Konsens zu befolgen, der während des Telefonats zwischen den beiden Staatschefs erzielt wurde."
Diese Worte klingen versöhnlich, doch sie unterstreichen auch Chinas gewachsenes Selbstbewusstsein. Das Reich der Mitte weiß um seine wirtschaftliche Macht und nutzt sie geschickt aus.
Die Kosten der Unberechenbarkeit
Trumps Zickzackkurs in der Handelspolitik sendet fatale Signale. Unternehmen auf beiden Seiten des Pazifiks können keine verlässlichen Investitionsentscheidungen treffen, wenn die Spielregeln alle drei Monate neu verhandelt werden. Diese Unsicherheit schadet letztendlich beiden Volkswirtschaften.
Besonders pikant: Während Trump mit China laviert, bleiben seine Zölle gegenüber traditionellen Verbündeten bestehen. Die EU-Importe werden weiterhin mit 20 Prozent belastet, Mexiko und Kanada sogar mit 25 Prozent. Diese Diskrepanz offenbart eine beunruhigende Prioritätensetzung, die langjährige Partnerschaften gefährdet.
Ein gefährliches Spiel mit der Zeit
Die erneute Verschiebung der Zoll-Deadline mag kurzfristig Erleichterung bringen, löst aber keine grundlegenden Probleme. China nutzt die gewonnene Zeit, um seine Position weiter zu stärken und alternative Handelsrouten zu erschließen. Währenddessen verliert Amerika wertvolle Verhandlungsmacht.
Die Frage, die sich aufdrängt: Wie oft kann Trump noch mit der Zoll-Keule drohen, ohne sie einzusetzen, bevor seine Drohungen ihre Wirkung verlieren? Die wiederholten Rückzieher könnten als Zeichen interpretiert werden, dass die USA nicht bereit sind, die wirtschaftlichen Konsequenzen eines echten Handelskrieges zu tragen.
In einer Zeit, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend geopolitische Macht definiert, sendet diese Unentschlossenheit ein verheerendes Signal. Während Trump taktiert und zögert, festigt China seine Position als unverzichtbarer Handelspartner – und nutzt jede Schwäche des Gegners gnadenlos aus.
- Themen:
- #Aktien

DER DIGITALE EURO KOMMT!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik Kettner

Peter Hahne

Prof. Dr. S. Bhakdi

Ernst Wolff

Philip Hopf

Joachim Steinhöfel

Patrick Baab
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik