
Trump mischt sich erneut in israelische Justiz ein – Herzog soll Netanjahu begnadigen
Die amerikanische Einmischung in die israelische Innenpolitik erreicht neue Dimensionen. US-Präsident Donald Trump hat in einem offiziellen Schreiben an Israels Staatspräsidenten Jitzchak Herzog erneut gefordert, Premierminister Benjamin Netanjahu zu begnadigen. Das Dokument, das Herzogs Büro veröffentlichte, offenbart nicht nur Trumps mangelnden Respekt vor der Gewaltenteilung, sondern auch seine fragwürdige Auffassung von Rechtsstaatlichkeit.
Politische Justiz oder berechtigte Anklage?
Trump bezeichnet die Anklage gegen Netanjahu als "politisch motiviert und unbegründet". Eine bemerkenswerte Einschätzung für einen amerikanischen Präsidenten, der sich anmaßt, über die Unabhängigkeit der israelischen Justiz zu urteilen. Während Trump vorgibt, diese Unabhängigkeit zu respektieren, untergräbt er sie im gleichen Atemzug mit seiner Forderung nach einer Begnadigung.
Der US-Präsident lobt Netanjahu als "beeindruckenden und entschlossenen Kriegsministerpräsidenten", der das Land in eine Zeit des Friedens führe. Diese Darstellung wirft Fragen auf: Welcher Frieden ist gemeint, während die Region weiterhin von Konflikten erschüttert wird? Trumps Argument, Netanjahus Aufmerksamkeit dürfe nicht "unnötig abgelenkt werden", klingt wie ein Freifahrtschein für Politiker, sich der Justiz zu entziehen.
Herzogs diplomatische Gratwanderung
Die Reaktion aus dem Büro des israelischen Präsidenten fällt erwartungsgemäß zurückhaltend aus. Man verweist darauf, dass Begnadigungen nur auf formellen Antrag geprüft würden – eine höfliche Art, Trump vorerst abblitzen zu lassen. Herzog hatte bereits im Oktober, als Trump bei einem Besuch im israelischen Parlament erstmals eine Begnadigung forderte, klargestellt: "Kein Mensch steht über dem Gesetz."
"Seine Aufmerksamkeit darf nicht unnötig abgelenkt werden" – als ob Korruptionsvorwürfe nur eine lästige Nebensächlichkeit wären, die man beiseite wischen könnte.
Doch Herzog fügte damals hinzu, er werde "nach seinem Gewissen entscheiden". Diese Formulierung lässt Spielraum für Interpretationen und könnte durchaus als Hintertür für eine spätere Begnadigung dienen. Die Frage bleibt: Wird Herzog dem Druck aus Washington standhalten oder sich dem Willen des mächtigen Verbündeten beugen?
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Trumps wiederholte Einmischung in die israelische Justiz sendet ein verheerendes Signal. Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten öffentlich fordert, dass ein unter Anklage stehender Regierungschef begnadigt werden soll, untergräbt das die Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit. Es suggeriert, dass politische Macht über dem Gesetz steht – eine Botschaft, die in Zeiten zunehmender Autokratisierung weltweit besonders gefährlich ist.
Die Parallelen zu anderen Fällen politischer Einflussnahme auf die Justiz sind unübersehbar. Ob in Ungarn, Polen oder der Türkei – überall dort, wo Regierungen versuchen, die Unabhängigkeit der Justiz zu untergraben, beginnt der Abbau demokratischer Strukturen. Dass ausgerechnet die USA, die sich gerne als Hüter der Demokratie präsentieren, nun selbst solche Praktiken fördern, ist besorgniserregend.
Die Kommentarspalte als Stimmungsbarometer
Interessant ist auch die Reaktion der Leserschaft auf diese Nachricht. Die Kommentare zeigen ein gespaltenes Bild: Während einige Trump beipflichten und eine Begnadigung als entspannend für die Region betrachten, warnen andere eindringlich davor. Die emotionalen Reaktionen – von "Verbrecher" bis "Trump hat Recht" – spiegeln die Polarisierung wider, die diese Thematik auslöst.
Besonders aufschlussreich ist der Hinweis eines Kommentators auf die Verantwortung für vergangene Sicherheitsversagen. Diese unbequemen Fragen werden in der offiziellen Debatte oft ausgeblendet, sind aber für das Verständnis der komplexen Situation unerlässlich.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Trumps erneuter Vorstoß zeigt, dass er nicht lockerlassen wird. Die Frage ist nun, wie lange Herzog dem Druck standhalten kann und will. Eine Begnadigung Netanjahus würde nicht nur die israelische Justiz beschädigen, sondern auch international als Signal verstanden werden, dass politische Macht vor Recht geht.
Für konservative Beobachter, die Wert auf Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung legen, sollte Trumps Verhalten Anlass zur Sorge sein. Wahre konservative Werte bedeuten auch, die Institutionen zu respektieren, die unsere Demokratien schützen – selbst wenn das manchmal unbequem für die eigenen politischen Verbündeten ist.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Herzog standhaft bleibt oder dem amerikanischen Druck nachgibt. Seine Entscheidung wird nicht nur für Israel, sondern für die gesamte demokratische Welt von Bedeutung sein.
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