
Trump-Regierung feuert über 1000 Diplomaten: Der Kahlschlag im US-Außenministerium
Die neue Trump-Administration macht Ernst mit ihrem Versprechen, den "tiefen Staat" auszutrocknen. Nach einem wegweisenden Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA hat das Außenministerium unter Marco Rubio mit beispiellosen Massenentlassungen begonnen. In der ersten Welle verlieren 1353 Mitarbeiter ihre Stellung, darunter 246 erfahrene Diplomaten. Was manche als notwendige Verschlankung des aufgeblähten Staatsapparats feiern, könnte sich als gefährlicher Aderlass für die amerikanische Außenpolitik erweisen.
Der große Reinigungsprozess beginnt
Es ist ein Paukenschlag, der die Washingtoner Politikszene erschüttert: Das State Department, wie das Außenministerium in den USA genannt wird, erlebt die größte Entlassungswelle seiner Geschichte. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von den weltweit über 80.000 Beschäftigten des Ministeriums müssen zunächst 1353 ihre Schreibtische räumen. Besonders brisant: Fast ein Fünftel der Betroffenen sind hochqualifizierte Diplomaten, die jahrzehntelange Erfahrung und wertvolle Kontakte mit sich nehmen.
Außenminister Marco Rubio, der auf Geheiß von Präsident Trump handelt, rechtfertigt diesen radikalen Schnitt mit dem Kampf gegen "ausufernde Bürokratie". Doch hinter dieser Formulierung verbirgt sich mehr als nur der Wunsch nach schlankeren Strukturen. Rubio wirft seinem eigenen Ministerium vor, es sei "eher einer radikalen politischen Ideologie als den nationalen Interessen Amerikas verpflichtet" gewesen. Eine bemerkenswerte Aussage, die zeigt, wie tief das Misstrauen der neuen Regierung gegenüber dem eigenen Beamtenapparat sitzt.
Juristische Rückendeckung vom höchsten Gericht
Der Weg für diese Massenentlassungen wurde erst in dieser Woche durch das Oberste Gericht der USA freigemacht. Die Richter gaben grünes Licht für ein Trump-Dekret vom Februar, das eine großangelegte Umstrukturierung der Bundesbehörden vorsieht. Diese juristische Absegnung verleiht dem Vorgehen der Regierung eine Legitimität, die Kritiker nur schwer anfechten können.
Interessanterweise betreffen die Entlassungen vorerst nur Personal in den USA selbst. Die 17.700 im Inland beschäftigten Mitarbeiter des Außenministeriums müssen nun um ihre Stellen bangen, während die Auslandsvertretungen zunächst verschont bleiben. Dies könnte ein strategischer Schachzug sein, um die diplomatische Handlungsfähigkeit der USA nicht vollständig zu paralysieren.
Widerstand formiert sich
Der Verband der Außendienst-Mitarbeiter AFSA läuft Sturm gegen die Entlassungen und spricht von einem "katastrophalen Schlag" gegen die Interessen der USA. Die Kritiker warnen eindringlich: In einer Zeit, in der der Ukraine-Krieg tobt, der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eskaliert und autoritäre Regime weltweit auf dem Vormarsch sind, höhle die Regierung die diplomatische Führungsrolle der Vereinigten Staaten aus.
"Die Trump-Regierung sägt an dem Ast, auf dem die amerikanische Soft Power sitzt. Diplomatie ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit in einer multipolaren Welt."
Der ideologische Hintergrund
Die Entlassungswelle ist Teil einer umfassenderen ideologischen Säuberung. Die Trump-Administration wirft den unter Biden beschäftigten Diplomaten vor, sich zu sehr mit Menschenrechtsprogrammen und Katastrophenhilfe für Drittländer beschäftigt zu haben. Stattdessen soll sich die amerikanische Außenpolitik wieder auf knallharte nationale Interessen konzentrieren - "America First" in Reinkultur.
Diese Neuausrichtung zeigt sich auch in der bereits erfolgten Auflösung der Entwicklungshilfeorganisation USAID. Die Vereinten Nationen schlagen Alarm und warnen vor dramatischen Folgen für weltweite Hilfsprogramme, insbesondere im Kampf gegen Infektionskrankheiten wie AIDS. Doch für die Trump-Regierung scheint dies ein akzeptabler Preis für die Durchsetzung ihrer außenpolitischen Vision zu sein.
Ein gefährliches Spiel mit der Zukunft
Was auf den ersten Blick wie eine überfällige Verschlankung des Staatsapparats aussehen mag, könnte sich als gefährlicher Fehler erweisen. Diplomatie ist kein Luxusgut, das man sich in guten Zeiten leistet und in schlechten Zeiten einspart. Sie ist das Schmiermittel internationaler Beziehungen, der Kitt, der Allianzen zusammenhält, und oft die letzte Barriere vor militärischen Konflikten.
Die Ironie der Geschichte: Während China seine diplomatischen Bemühungen weltweit massiv ausbaut und Russland trotz Sanktionen seine Einflusssphären erweitert, demontieren die USA ihre eigene diplomatische Infrastruktur. In einer Zeit, in der soft power wichtiger denn je ist, setzt Washington auf den Holzhammer.
Die Massenentlassungen im US-Außenministerium sind mehr als nur eine Verwaltungsreform. Sie sind Ausdruck einer fundamentalen Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik, die langfristige Folgen haben wird. Ob diese Strategie aufgeht oder ob sich die USA damit ins eigene Fleisch schneiden, wird die Zukunft zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die Welt wird ein Stück weit unsicherer, wenn die größte Demokratie der Welt ihre diplomatischen Fähigkeiten selbst beschneidet.
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