
Trump-Regierung prüft Entlassung von Fed-Chef Powell – Renovierungsprojekt als möglicher Kündigungsgrund
Die Machtspiele in Washington erreichen eine neue Dimension. Kevin Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, ließ am Sonntag eine Bombe platzen: Die Trump-Administration prüfe derzeit intensiv, ob sie die rechtliche Befugnis habe, den Chef der US-Notenbank Jerome Powell vor Ablauf seiner Amtszeit zu feuern. "Aber sicherlich, wenn es einen Grund gibt, kann er das", erklärte Hassett in der ABC-Sendung "This Week" mit Blick auf Trumps Autorität.
Ein 2,5-Milliarden-Dollar-Skandal als Hebel?
Was auf den ersten Blick wie ein weiterer Akt im ewigen Machtkampf zwischen Trump und der Fed aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung eine perfide Strategie. Die Trump-Regierung hat sich auf ein 2,5 Milliarden Dollar teures Renovierungsprojekt der Federal Reserve eingeschossen – mit einer Kostenüberschreitung von satten 700 Millionen Dollar. Ein gefundenes Fressen für eine Administration, die nach einem "triftigen Grund" sucht, Powell loszuwerden.
Pikant dabei: Die Steuerzahler müssen für diese Renovierung keinen Cent berappen. Die Fed finanziert sich selbst durch Zinserträge aus ihren Wertpapierbeständen und Gebühren, die sie von Banken erhebt. Doch solche Details scheinen in der aufgeheizten Atmosphäre Washingtons niemanden zu interessieren.
Die Eskalation nimmt Fahrt auf
Russell Vought, Direktor des Office of Management and Budget, verschärfte vergangene Woche den Ton dramatisch. Er beschuldigte Powell, die Fed "grob misswirtschaftet" zu haben und kündigte eine Untersuchung des Renovierungsprojekts an. In einem ungewöhnlichen Schritt bombardierte Vought Powell mit einer Liste von Fragen zum Bauprojekt – ein klares Signal, dass die Administration Munition sammelt.
"Ich denke, ob der Präsident sich entscheidet, diesen Weg weiterzugehen oder nicht, wird stark von den Antworten abhängen, die wir auf die Fragen erhalten, die Russ Vought an die Fed geschickt hat"
So formulierte es Hassett am Sonntag – eine kaum verhüllte Drohung an die Adresse der Notenbank.
Die Fed schlägt zurück – auf ihre Art
Die Federal Reserve reagierte in typisch bürokratischer Manier: Sie aktualisierte stillschweigend eine FAQ-Seite auf ihrer Website, die einige von Voughts Fragen direkt beantwortet. "Im Rahmen des Projekts werden keine neuen VIP-Speiseräume gebaut", heißt es dort lapidar – eine direkte Antwort auf eine von Voughts Anschuldigungen. Die Seite ging ausgerechnet am Freitag online, dem Tag, an dem Vought im Fernsehen eine Untersuchung forderte.
Das Personalkarussell dreht sich bereits
Während Trump noch am Freitag beteuerte, Powell nicht feuern zu wollen, deutete er gleichzeitig an, bereits einige Kandidaten für die Nachfolge im Auge zu haben. Hassett selbst gilt als heißer Anwärter auf den Posten. Ein weiterer möglicher Kandidat ist der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh, der am Sonntag bei Fox News auftrat und das Renovierungsprojekt als "empörend" bezeichnete. "Die Fed hat ihren Weg verloren", erklärte Warsh – Worte, die wie eine Bewerbungsrede klangen.
Ein gefährliches Spiel mit der Unabhängigkeit
Was hier abläuft, ist mehr als nur ein weiteres Kapitel im Dauerkonflikt zwischen Trump und Powell. Es ist ein frontaler Angriff auf die Unabhängigkeit der Notenbank – eine Institution, die bewusst vom politischen Tagesgeschäft abgeschirmt sein sollte. Die Tatsache, dass ein überzogenes Bauprojekt als möglicher Kündigungsgrund herhalten muss, zeigt die Verzweiflung einer Administration, die sich an traditionellen Machtstrukturen stört.
Die Ironie dabei: Während die Trump-Regierung der Fed Verschwendung vorwirft, plant sie selbst ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur – finanziert durch neue Schulden, die kommende Generationen belasten werden. Aber Konsistenz war noch nie die Stärke populistischer Politik.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Trump tatsächlich den beispiellosen Schritt wagt, einen Fed-Chef aus fadenscheinigen Gründen zu entlassen. Eines ist jedoch sicher: Die Unabhängigkeit der Notenbank – ein Grundpfeiler stabiler Währungspolitik – steht auf dem Spiel. Und das sollte jeden Bürger beunruhigen, der sein Vermögen vor politischen Launen schützen möchte.
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