
Vom TV-Casting ins Kanzleramt: Der steile Aufstieg des Jacob Schrot
Was für eine bemerkenswerte Karriere! Der Mann, der einst als 18-Jähriger in einer ZDF-Show den Kanzler mimen durfte, sitzt heute tatsächlich im Zentrum der Macht. Jacob Schrot, mittlerweile 35 Jahre alt, hat es geschafft: Er ist nicht nur Büroleiter von Bundeskanzler Friedrich Merz geworden, sondern wird künftig sogar die Stabsstelle des neu geschaffenen Nationalen Sicherheitsrates leiten. Ein Aufstieg, der seinesgleichen sucht – und der durchaus Fragen aufwirft.
Der Karrierist mit dem richtigen Riecher
Geboren wurde Schrot im Sommer 1990 in Brandenburg an der Havel, just als die DDR ihre letzten Atemzüge tat. Seine Eltern, beide Ärzte, legten offenbar Wert auf eine solide Ausbildung. Am Saldern-Europagymnasium machte er sein Abitur mit einem beachtlichen Schnitt von 1,8. Doch schon früh zeigte sich, dass dieser junge Mann andere Ambitionen hatte als seine Altersgenossen.
Mit gerade einmal 16 Jahren trat er der CDU bei – zu einer Zeit, als andere Jugendliche noch zwischen verschiedenen Musikrichtungen schwankten. Während seine Kommilitonen später an der Universität Dresden gegen den Klimawandel demonstrierten oder sich in linken Zirkeln tummelten, gründete Schrot einen Arbeitskreis junger Transatlantiker. Ein feines Gespür für politische Nischen, bescheinigten ihm Weggefährten. Oder anders ausgedrückt: Der Mann wusste schon früh, wo die Macht zu finden ist.
Die perfekte Inszenierung eines Aufstiegs
Besonders aufschlussreich ist Schrots Aussage über seine Reisen: Er fahre nicht „unpolitisch" in den Urlaub. So habe er Kuba besucht, um die Auswirkungen des Sozialismus zu studieren. Man könnte meinen, hier spricht jemand, der sein ganzes Leben als eine einzige große Bewerbungsmappe betrachtet. Jede Handlung, jede Reise, jedes Engagement – alles scheint darauf ausgerichtet, den Lebenslauf zu optimieren.
Der Weg nach oben führte über das Büro des CDU-Abgeordneten Stephan Harbarth, der heute Präsident des Bundesverfassungsgerichts ist. Ein geschickter Schachzug, wie sich zeigen sollte. Nach einem Abstecher ins Kanzleramt landete Schrot 2021 im Stab des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet. Dessen krachende Niederlage bei der Bundestagswahl schadete Schrot keineswegs – im Gegenteil. Wie eine Katze, die immer auf den Pfoten landet, fand er sich prompt im Büro des neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz wieder.
Merz' riskante Personalentscheidung
Hier zeigt sich ein interessantes Muster in der Personalauswahl des neuen Kanzlers. Während seine Vorgänger Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel und auch Olaf Scholz auf erfahrene Mitarbeiter setzten, die ihre Chefs vor so manchem Fehltritt bewahrten, scheint Merz einen anderen Weg zu gehen. Er umgibt sich mit jungen, ehrgeizigen Aufsteigern – hochgewachsen wie er selbst, wie böse Zungen bemerken.
Diese Strategie könnte sich rächen. Wenn Merz wieder einmal außenpolitisch danebengreift – wie kürzlich bei der Frage der Waffenlieferungen an Israel –, fehlen offenbar die erfahrenen Berater, die ihn auf Widersprüche hinweisen könnten. Man kann schlecht Schutzsysteme für deutsche Regierungsflugzeuge in Israel bestellen und dem Land gleichzeitig Waffenlieferungen verweigern. Solche Zusammenhänge müssten eigentlich im Kanzleramt bekannt sein.
Die Grenzen des Ehrgeizes
Natürlich ist Neid im Spiel, wenn über Schrot gelästert wird. Der Mann hat zweifellos Talent und Ehrgeiz. Doch die Frage bleibt: Ist das Büro des Bundeskanzlers der richtige Ort für einen 35-Jährigen, der noch viel zu lernen hat? Die Leitung des Nationalen Sicherheitsrates ist keine Spielwiese für ambitionierte Nachwuchspolitiker, sondern erfordert jahrzehntelange Erfahrung und ein tiefes Verständnis internationaler Zusammenhänge.
Es bleibt abzuwarten, ob Schrots steiler Aufstieg von Dauer sein wird oder ob er sich als zu steil erweist. Die Geschichte lehrt uns, dass diejenigen, die zu schnell zu hoch steigen, oft ebenso schnell wieder fallen. Vielleicht hätte der junge Mann aus Brandenburg gut daran getan, sich etwas mehr Zeit zu lassen. Aber vermutlich steht das nicht in seinem perfekt optimierten Lebenslauf.
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