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Kettner Edelmetalle
22.12.2025
16:37 Uhr

Weihnachten als Hölle: Wenn das Fest der Liebe zur Falle wird

Die besinnliche Zeit zwischen Heiligabend und Neujahr entpuppt sich für unzählige Frauen in Deutschland als gefährlichste Phase des Jahres. Was für die meisten Menschen Familienidylle und Kerzenschein bedeutet, wird für Opfer häuslicher Gewalt zum Albtraum ohne Fluchtmöglichkeit. Hilfsorganisationen schlagen Alarm – und die Zahlen sprechen eine erschreckend deutliche Sprache.

Gefangen im eigenen Zuhause

Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag zählen weltweit zu den Tagen mit den meisten Übergriffen auf Frauen im gesamten Jahr. Heike Hartmann vom Awo-Kreisverband Mitte, die zwei Frauenhäuser in Berlin betreut, erklärt das perfide Dilemma: „Eine Flucht Hals über Kopf an den Feiertagen vor dem gewalttätigen Partner ist oft gar nicht so einfach. Er hat in der Regel frei und ist zu Hause. Die Frau hat gar keine Gelegenheit, unbeobachtet etwas zu unternehmen."

Die Mechanismen sind so simpel wie grausam. Beengte Wohnverhältnisse, fehlende Rückzugsräume, geschlossene Geschäfte und Behörden – all das macht die Feiertage zur perfekten Falle. Die Menschen hocken förmlich aufeinander, während draußen die Welt stillsteht. Keine andere Zeit im Jahr bietet Frauen so wenig Chancen, ihrem aggressiven Partner zu entkommen.

Die verzögerte Flucht

Bezeichnenderweise steigen die Anfragen in den Frauenhäusern nicht während der Feiertage selbst, sondern erst im Januar. Der Entschluss, womöglich mit Kindern das eigene Zuhause zu verlassen, wird eben nicht von einem Moment zum anderen getroffen. Es braucht Zeit – Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Planen, Zeit, die während der Feiertage schlicht nicht existiert.

Berlin: 28 Frauen im vergangenen Jahr getötet

Die Hauptstadt verzeichnete im vergangenen Jahr 28 getötete Frauen durch Männer. Das Bundeskriminalamt sprach im November von einem neuen Höchststand bei häuslicher Gewalt. Doch Hartmann mahnt zur differenzierten Betrachtung: „Häusliche Gewalt war lange mit extremer Scham belegt. Nur darüber zu sprechen, galt als Tabubruch. Das ist heute anders." Mehr Frauen zeigen ihre gewalttätigen Partner an – ein Fortschritt, der die Statistiken verzerren kann.

Das Gewalthilfegesetz: Hoffnungsschimmer oder Papiertiger?

Das noch vor der Bundestagswahl im Februar 2025 verabschiedete Gewalthilfegesetz soll einen bundesweiten Rechtsanspruch auf kostenfreien Schutz und Beratung schaffen. Fast 15 Jahre nach Unterzeichnung der Istanbul-Konvention ein überfälliger Schritt. Doch die Umsetzung stockt – insbesondere bei der Schaffung bedarfsgerechter Plätze in Frauenhäusern.

Das Problem liegt im Detail: Frauen mit vielen Kindern, mobilitätseingeschränkte Opfer oder Frauen mit Suchterkrankungen finden oft keine adäquate Unterbringung. Die Bedarfe einer diversen Großstadt wie Berlin sind eben auch vielfältig – und das System hinkt hinterher.

Die finanzielle Falle

Ein weiteres Hindernis: Während der Platz im Frauenhaus selbst kostenlos ist, fallen Lebenshaltungskosten an. Für Bürgergeldempfängerinnen kein Problem – für andere durchaus. Besonders perfide: Oft kontrolliert der gewalttätige Mann auch das Geld seiner Partnerin. Die finanzielle Abhängigkeit wird zur zweiten Fessel.

„Es gibt immer eine Lösung. Aber es braucht Zeit, um die Leistungsansprüche der Frauen und ihrer Kinder geltend zu machen."

Die Frage drängt sich auf: Warum gelingt es einem der reichsten Länder der Welt nicht, Gewaltopfern unbürokratisch und schnell zu helfen? Während Milliarden für fragwürdige Projekte fließen, kämpfen Frauenhäuser um jeden Euro. Die Prioritäten dieser Gesellschaft offenbaren sich in solchen Momenten schonungslos.

Männer als Opfer – ein Tabuthema?

Fast 30 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind Männer. Hartmann betont zwar die „andere Qualität" – Frauen würden ihre Partner nicht töten, nur weil sie Männer sind. Dennoch bleibt die Frage, ob hier nicht ein blinder Fleck existiert. Immerhin gibt es in Berlin auch Angebote für männliche Opfer, etwa eine queere Schutzwohnung beim Awo-Kreisverband Berlin-Spree-Wuhle.

Die Weihnachtszeit sollte eine Zeit des Friedens sein. Für zu viele Menschen in diesem Land ist sie das Gegenteil. Und solange wir als Gesellschaft nicht bereit sind, diesem Problem mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu begegnen, werden die Frauenhäuser auch nach den nächsten Feiertagen wieder überlaufen sein.

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