
Wenn Antifaschisten zu Zensur-Aposteln werden: Der Fall Philipp Ruch
Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit sich manche Zeitgenossen als Retter der Demokratie inszenieren, während sie gleichzeitig deren Grundprinzipien mit Füßen treten. Der jüngste Fall des selbsternannten Aktionskünstlers Philipp Ruch offenbart diese Paradoxie in ihrer ganzen Pracht. Im Podcast mit Paul Ronzheimer präsentierte sich der Gründer des "Zentrums für Politische Schönheit" als moderner Widerstandskämpfer – und entlarvte sich dabei unfreiwillig als das, was er vorgibt zu bekämpfen: ein Feind der Meinungsfreiheit.
Die Hybris der selbsternannten Guten
Ruch störte das ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel mit einer Aktion, die an Kreativität ungefähr so viel zu bieten hatte wie ein durchschnittlicher Abitur-Streich. "Scheiß AfD" in Dauerschleife – mehr fiel dem politischen Künstler nicht ein. Doch die eigentliche Brisanz liegt nicht in der Einfallslosigkeit der Aktion, sondern in Ruchs Rechtfertigung dafür. Er kritisierte die ARD dafür, überhaupt ein Interview mit der AfD-Vorsitzenden zu führen, und warf dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, "gegen die Institutionen dieses Staates" zu handeln.
Man muss sich diese Aussage auf der Zunge zergehen lassen: Ein Mann, der sich als Kämpfer gegen den Faschismus versteht, fordert allen Ernstes, dass Journalisten nach der Pfeife staatlicher Behörden tanzen sollen. Wenn der Verfassungsschutz eine Partei als "gesichert rechtsextrem" einstuft, dann habe sich gefälligst auch die Presse daran zu halten. Was Ruch hier propagiert, ist nichts anderes als die Selbstgleichschaltung der Medien im Sinne staatlicher Narrative.
Stauffenberg-Vergleiche und andere Peinlichkeiten
Die Hybris erreichte ihren Höhepunkt, als Ruch seine lärmende Störaktion tatsächlich in eine Reihe mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 stellte. Auch Stauffenberg sei vorgeworfen worden, sein Anschlag sei Wasser auf die Mühlen der NSDAP gewesen. Diese geschichtsvergessene Selbstüberhöhung zeigt, wie sehr sich Ruch in seiner eigenen Bedeutung verloren hat. Während Stauffenberg sein Leben riskierte, um einen Massenmörder zu stoppen, beschallt Ruch mit Lautsprechern ein Fernsehinterview.
"Ich habe die AfD sehr gerne an diesem Punkt, wo sie Opfer sind oder sich als Opfer inszenieren. Wollen Sie das Gegenteil? Wollen wir sie als Täter sehen? Ich mag sie in der Ecke."
Mit solchen pseudo-philosophischen Phrasen versucht Ruch seine argumentative Leere zu kaschieren. Es sind Sätze, die vielleicht in einem bekifften Studentenzirkel Eindruck schinden mögen, aber für eine ernsthafte politische Auseinandersetzung völlig untauglich sind.
Die Realitätsverweigerung der modernen Linken
Was Ruch und seine Gesinnungsgenossen nicht verstehen wollen: Die AfD hat sich längst von den klassischen Medien emanzipiert. Sie hat ihr eigenes Kommunikationsuniversum aufgebaut, insbesondere in den sozialen Medien. Ob die ARD ein Interview führt oder nicht, ist für den Erfolg dieser Partei mittlerweile zweitrangig. Die Störaktion bewirkte genau das Gegenteil des Beabsichtigten: Sie verschaffte der AfD zusätzliche Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, sich einmal mehr als Opfer zu inszenieren.
Noch während der Aktion verlor Ruch die Deutungshoheit über sein eigenes Handeln. In den sozialen Medien kursierten Theorien über eine mögliche Absprache zwischen ARD und Störern. Selbst Medien, die der AfD kritisch gegenüberstehen, verurteilten die Aktion. Die Süddeutsche Zeitung etwa, wahrlich kein AfD-Sympathisant, kritisierte das Vorgehen scharf.
Der neue Autoritarismus von links
Die eigentliche Tragik liegt darin, dass Menschen wie Ruch in ihrem Kampf gegen einen vermeintlichen Faschismus selbst zu dem werden, was sie zu bekämpfen vorgeben. Sie fordern Zensur, verlangen die Gleichschaltung der Medien und halten jeden, der nicht ihrer Meinung ist, für einen Feind der Demokratie. Dass Ruch "die letzten Jahre die NSDAP studiert" hat, wie er stolz verkündet, macht ihn nicht zum Experten für Faschismus – es macht ihn zu jemandem, der überall Nazis sieht.
Die moderne Linke, einst Speerspitze der Aufmüpfigkeit gegen staatliche Autorität, ist zu einem Haufen autoritärer Moralwächter verkommen, die dem Staat nicht kritisch genug sein können, solange er ihre Agenda verfolgt. Sie haben vergessen, dass Meinungsfreiheit gerade dann verteidigt werden muss, wenn es um Meinungen geht, die man ablehnt.
Ein Symptom des politischen Versagens
Ruchs Aktionismus ist letztlich ein Symptom des Versagens der etablierten Politik. Anstatt sich inhaltlich mit den Themen auseinanderzusetzen, die Menschen zur AfD treiben – sei es die unkontrollierte Migration, die explodierende Kriminalität oder die ideologische Bevormundung durch Gender-Sprache und Klimahysterie –, flüchtet man sich in symbolische Aktionen und moralische Überlegenheitsgesten.
Die Bundesregierung unter Friedrich Merz mag die Ampel-Koalition abgelöst haben, doch an der grundsätzlichen Fehlausrichtung der deutschen Politik hat sich wenig geändert. Das neue 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur wird die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten – trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Die Kriminalität erreicht Rekordniveau, während man sich in Berlin mehr Sorgen um die korrekte Anrede von Minderheiten macht als um die Sicherheit der Bürger.
In diesem Klima gedeihen Figuren wie Ruch, die sich als Retter der Demokratie inszenieren, während sie deren Fundamente untergraben. Eine Nazi-Obsession macht eben noch keinen Demokraten – und schon gar nicht einen neuen Stauffenberg.
- Themen:
- #AFD

FINANZIELLE SELBSTVERTEIDIGUNG
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Thilo Sarrazin

Ernst Wolff

Florian Homm

Thorsten Schulte

Prof. Dr. R. Werner

Paul Brandenburg
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik