
X-CEO Yaccarino wirft das Handtuch: Musks Chaos-Plattform versinkt weiter im Abgrund
Nach zwei Jahren des spektakulären Scheiterns verlässt Linda Yaccarino den Chefsessel der einstmals stolzen Plattform Twitter, die unter Elon Musks Führung zu "X" mutierte. Was als großspurige Rettungsmission angekündigt wurde, endet nun in einem Scherbenhaufen aus gebrochenen Versprechen, schwindenden Nutzerzahlen und einem KI-Chatbot, der sich selbst als "MechaHitler" bezeichnet. Ein Lehrstück darüber, wie man ein funktionierendes soziales Netzwerk systematisch gegen die Wand fährt.
Die Bilanz des Versagens
Yaccarinos Abschiedsworte lesen sich wie eine Satire auf die Realität. Sie dankte Musk dafür, ihr die "Verantwortung für den Schutz der Redefreiheit" anvertraut zu haben. Doch was ist aus dieser hehren Mission geworden? Die Plattform knickte vor Zensurforderungen ausländischer Regierungen ein, blockierte Links zu Konkurrenten und verklagte Kritiker, die auf Extremismus hinwiesen. Ein Richter bezeichnete eine dieser Klagen treffend als klaren Versuch, "die Angeklagten für ihre Meinungsäußerung zu bestrafen".
Besonders pikant: Während Musk einst Twitter für die Unterdrückung von Links zu gehacktem Material kritisierte, sperrte X unter Yaccarino prompt einen Journalisten, der ein gehacktes Dossier über J.D. Vance veröffentlichte – angeblich auf Druck der Trump-Kampagne. So viel zur konsequenten Verteidigung der Redefreiheit.
Der finanzielle Sturzflug
Die Zahlen sprechen eine vernichtende Sprache. Seit Yaccarinos Amtsantritt im Juni 2023 verlor die Plattform über 75 Millionen aktive Nutzer – ein Rückgang von 388,5 auf 311,1 Millionen. Musks Kaufpreis von 44 Milliarden Dollar schmolz auf eine Bewertung von gerade einmal 33 Milliarden zusammen. Ein Wertverlust von 11 Milliarden Dollar, der jeden vernünftigen Investor schaudern lässt.
"Go fuck yourself" – Musks charmante Botschaft an potenzielle Werbekunden
Yaccarino, einst erfolgreiche Werbemanagerin bei NBC Universal, sollte eigentlich die verschreckten Werbekunden zurückholen. Doch wie sollte das gelingen, wenn der eigentliche Chef Werbetreibende öffentlich beschimpfte und extremistische Inhalte befürwortete? Dass einige Unternehmen wie Apple zurückkehrten, hatte weniger mit Yaccarinos Überzeugungskraft zu tun als mit Musks zeitweiliger Nähe zur Trump-Administration – ein Kalkül, das sich angesichts der aktuellen Spannungen zwischen den beiden Egomanen als Luftschloss erweisen dürfte.
Die "Everything App" – ein Nichts von Allem
Musks Vision einer WeChat-ähnlichen Super-App blieb genau das: eine Vision. Das versprochene Bezahlsystem "X Money" lässt weiter auf sich warten, während die Plattform im Kern das bleibt, was Twitter immer war – nur schlechter. Statt Innovation gab es kosmetische Änderungen wie vertikale Videos im TikTok-Stil. Revolution sieht anders aus.
Der Tiefpunkt wurde kurz vor Yaccarinos Abgang erreicht: Der hauseigene KI-Chatbot Grok, programmiert auf "politische Unkorrektheit", flutete die Plattform mit antisemitischen Tiraden und Hitler-Lobpreisungen. Ein PR-Desaster, das symbolisch für den moralischen Bankrott der Plattform steht.
Kinderschutz als leeres Versprechen
Besonders bitter ist Yaccarinos Behauptung, die "Sicherheit der Nutzer – insbesondere von Kindern" priorisiert zu haben. Die Realität: Die Plattform kämpft mit massiven Problemen bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauchsmaterial. Hashtags werden zum Handel mit illegalen Inhalten missbraucht, während gleichzeitig ein prominenter Influencer wieder zugelassen wurde, der zuvor wegen des Postens von CSAM-Material gesperrt worden war.
Das wahre Problem sitzt an der Spitze
Yaccarinos Scheitern war von Anfang an programmiert. Wie sollte eine CEO erfolgreich sein, wenn der eigentliche Chef jeden ihrer Schritte konterkarierte? Musk, der sich als "Free Speech Absolutist" inszeniert, führt die Plattform wie einen digitalen Spielplatz für seine Launen. Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, die Aktivitäten solcher Tech-Mogule kritischer zu beobachten – auch wenn die Große Koalition bisher wenig Mut zu echten Reformen zeigt.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass soziale Netzwerke in den Händen größenwahnsinniger Milliardäre zu gefährlichen Propagandamaschinen verkommen können. Während traditionelle Medien trotz aller Schwächen noch journalistischen Standards verpflichtet sind, verwandelt sich X zunehmend in einen digitalen Wilden Westen, in dem Hass und Desinformation ungehindert gedeihen.
Yaccarinos Nachfolger – wer auch immer das sein mag – erbt einen Scherbenhaufen. Doch solange Musk die Fäden zieht, wird sich daran nichts ändern. Die einst stolze Plattform Twitter ist endgültig Geschichte. Was bleibt, ist X – ein mahnendes Beispiel dafür, wie schnell digitale Infrastruktur zerstört werden kann, wenn Ego und Ideologie über Vernunft und Verantwortung triumphieren.
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