
Xi Jinping setzt auf Binnenmarkt: Chinas verzweifelter Versuch, sich vom Westen abzukoppeln
Während die Welt gebannt auf die wirtschaftlichen Turbulenzen in China blickt, versucht Xi Jinping mit aller Macht, sein Reich der Mitte vom globalen Handel abzuschotten. Bei einem hochrangigen Treffen der Zentralen Finanz- und Wirtschaftskommission am Dienstag beschwor der chinesische Staatschef erneut die Notwendigkeit eines "einheitlichen nationalen Marktes" – ein Euphemismus für wirtschaftliche Isolation, der in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen besonders brisant erscheint.
Die Flucht nach innen als letzter Ausweg?
Was Xi als "Anforderung für hochwertige Entwicklung" verkauft, könnte man auch als Eingeständnis des Scheiterns interpretieren. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft mit ruinösem Preiskampf zwischen Unternehmen, veralteten Industriekapazitäten und einem zunehmend feindseligen internationalen Umfeld. Besonders pikant: Vier der sieben Mitglieder des mächtigen Ständigen Ausschusses des Politbüros nahmen an dem Treffen teil – ein deutliches Zeichen dafür, wie ernst die Lage tatsächlich sein dürfte.
Die Kommission forderte explizit ein hartes Durchgreifen gegen den "Halsabschneider-Wettbewerb" zwischen Firmen, der die Preise in den Keller getrieben habe. Man könnte meinen, die kommunistische Führung entdecke plötzlich die Nachteile ihrer eigenen Planwirtschaft, in der staatlich subventionierte Unternehmen sich gegenseitig unterbieten, bis niemand mehr profitabel arbeiten kann.
Trumps Zölle zeigen Wirkung
Die Timing dieser Ankündigung ist kein Zufall. Mit Donald Trumps massiven Zollerhöhungen von 34 Prozent auf chinesische Importe steht Peking mit dem Rücken zur Wand. Die "unsichere externe Landschaft", von der Xi spricht, ist nichts anderes als die Konsequenz jahrzehntelanger unfairer Handelspraktiken, die nun endlich Gegenmaßnahmen provozieren.
"Building a unified national market is a requirement for high-quality development, and the country should strengthen coordination and cooperation to form a concerted effort"
Diese Worte Xis klingen wie das Pfeifen im dunklen Wald. Während westliche Marktwirtschaften auf Innovation und fairen Wettbewerb setzen, versucht China krampfhaft, seine maroden Staatsunternehmen durch noch mehr zentrale Kontrolle zu retten.
Die Ironie der "Öffnung"
Besonders zynisch mutet die Behauptung an, man wolle die Wirtschaft weiterhin "offen" halten. Zhang Zhiwei von Pinpoint Asset Management mag dies betonen, doch die Realität spricht eine andere Sprache. Die Integration von Binnen- und Außenhandel, von der die Kommission spricht, bedeutet in Wahrheit nichts anderes als die Umleitung von Exportgütern auf den heimischen Markt – ein verzweifelter Versuch, die Abhängigkeit vom Westen zu reduzieren.
Die chinesische Führung steht vor einem Dilemma: Jahrzehntelang hat man vom freien Welthandel profitiert, während man gleichzeitig die eigenen Märkte abschottete und geistiges Eigentum stahl. Nun, da der Westen endlich aufwacht und Gegenmaßnahmen ergreift, flüchtet man sich in wirtschaftlichen Nationalismus.
Lehren für Deutschland
Diese Entwicklung sollte auch hierzulande aufhorchen lassen. Während unsere Bundesregierung weiterhin naiv auf "Dialog" und "Zusammenarbeit" setzt, zeigt China sein wahres Gesicht. Die Abhängigkeit deutscher Unternehmen vom chinesischen Markt könnte sich als gefährliche Falle erweisen, wenn Peking seine Abschottungspolitik weiter vorantreibt.
Es wäre an der Zeit, dass auch Deutschland seine wirtschaftliche Souveränität stärkt und sich weniger abhängig von autoritären Regimen macht. Statt weiterhin auf die Illusion eines fairen Handels mit China zu setzen, sollten wir unsere heimische Produktion stärken und verlässliche Partner in demokratischen Ländern suchen. Die Zeichen stehen auf Sturm – und wer jetzt nicht handelt, könnte ein böses Erwachen erleben.
- Themen:
- #Übernahmen-Fussion