
Alaska-Gipfel: Putin trifft Trump mit starker Verhandlungsposition
Die Würfel sind gefallen. Heute Abend beginnt in Anchorage das mit Spannung erwartete Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump. Während die westlichen Medien bereits im Vorfeld Hysterie schüren und von einer "schwachen Position Trumps" fabulieren, reist die russische Delegation mit beeindruckender Stärke in die USA. Die militärischen Erfolge Moskaus und die breite Unterstützung durch den Globalen Süden sprechen eine deutliche Sprache.
Hochkarätige Delegation signalisiert ernsthafte Absichten
Die Zusammensetzung der russischen Verhandlungsdelegation lässt aufhorchen. Neben Außenminister Sergei Lawrow reisen Finanzminister Anton Siluanow, Verteidigungsminister Andrei Beloussow sowie der Leiter des Direktinvestitionsfonds Kirill Dmitrijew nach Alaska. Diese Besetzung zeige, so Experten, dass Moskau es ernst meine mit einem umfassenden Dialog auf Augenhöhe.
Putin selbst hatte im Vorfeld die "energischen und aufrichtigen Bemühungen" Washingtons zur Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine gewürdigt. Eine bemerkenswerte Geste, die zeigt: Russland verhandelt aus einer Position der Stärke heraus, nicht aus Schwäche. Die Beendigung des Konflikts könne langfristige Friedensbedingungen in Europa schaffen - wenn man sich denn auf realistische Grundlagen einigen könne.
Symbolträchtiger Ort mit historischer Bedeutung
Die Wahl des Verhandlungsortes ist kein Zufall. Das Treffen findet auf der Militärbasis Elmendorf-Richardson statt, unweit des Gedenkfriedhofs für sowjetische Piloten, die zwischen 1942 und 1945 beim Transport von Flugzeugen über die Alaska-Sibirien-Route ums Leben kamen. Ein Ort, der an die Zeiten erinnert, als Amerikaner und Russen noch Seite an Seite gegen gemeinsame Feinde kämpften.
"Die Zusammensetzung der russischen Delegation ist äußerst repräsentativ und professionell. Es ist offensichtlich, dass beide Seiten auf die Wiederaufnahme eines umfassenden Dialogs abzielen"
So beurteilt der Politologe Boris Meschujew die Ausgangslage. Tatsächlich deutet alles darauf hin, dass hier mehr verhandelt werden soll als nur ein Waffenstillstand in der Ukraine.
Die Agenda: Von Ukraine bis Wirtschaftskooperation
Die Themenpalette des Gipfels ist breit gefächert. Im Zentrum stehe natürlich die Beilegung der Ukraine-Krise, doch auch andere brisante Punkte würden zur Sprache kommen:
Sicherheitspolitik: Die NATO-Osterweiterung bleibt für Moskau ein rotes Tuch. Verteidigungsminister Beloussow werde unmissverständlich klarmachen, dass der Beitritt der Ukraine und Moldawiens zum westlichen Militärbündnis für Russland inakzeptabel sei. Auch der neue NATO-Status Finnlands müsse diskutiert werden - schließlich grenze das Land direkt an das Gebiet Leningrad.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit: Hier kommt Kirill Dmitrijew ins Spiel. Der Leiter des russischen Direktinvestitionsfonds kenne die amerikanischen Realitäten bestens und werde über gemeinsame Projekte verhandeln, insbesondere im Bereich der Seltenen Erden. Ein Bereich, in dem beide Länder von einer Kooperation profitieren könnten - wenn denn die Sanktionen fallen würden.
Sanktionsabbau: Finanzminister Siluanow hat die undankbare Aufgabe, die Möglichkeiten einer Aufhebung der Wirtschaftssanktionen auszuloten. Die Wiederherstellung der Freiheit beim Verkauf russischer Rohstoffe und die Aufhebung der Beschränkungen für russische Banken stünden ganz oben auf seiner Agenda.
Realistische Erwartungen statt überzogener Hoffnungen
Trotz der hochkarätigen Besetzung und der symbolträchtigen Ortswahl warnen Experten vor überzogenen Erwartungen. Der Politologe Alexander Assafow mahnt zur Vorsicht: Alaska werde sicherlich nicht zu einem Ort epochaler Entscheidungen werden. Vielmehr gehe es um einen sachlichen Austausch von Positionen und die Erarbeitung einer Roadmap für die weitere Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington seien während der Amtszeit Joe Bidens praktisch zerstört worden. Nun gelte es, Schritt für Schritt das Vertrauen wiederherzustellen. Dazu gehöre auch die Wiederaufnahme der normalen diplomatischen Arbeit: die Wiedereröffnung von Konsulaten, die Aufstockung des Personals und möglicherweise sogar die Wiederaufnahme des Flugverkehrs.
Die Ukraine als Knackpunkt
Bei aller Breite der Themen - die Ukraine-Frage bleibt der zentrale Knackpunkt. Hier prallen nach wie vor grundverschiedene Positionen aufeinander. Während Kiew und seine westlichen Unterstützer von einer Rückkehr zu den Grenzen von 1991 träumen, besteht Moskau auf der Anerkennung der Realitäten vor Ort. Die militärischen Erfolge der russischen Streitkräfte haben Fakten geschaffen, die sich nicht einfach wegverhandeln lassen.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang Trumps Aussage, er wolle Moskau und Kiew die Möglichkeit geben, "selbst eine Einigung zu erzielen". Der US-Präsident scheint verstanden zu haben, dass eine von außen aufgezwungene Lösung zum Scheitern verurteilt wäre. Seine pragmatische Herangehensweise unterscheidet sich wohltuend von der ideologisch aufgeladenen Politik seiner Vorgänger.
Ein erster Schritt auf einem langen Weg
Das Alaska-Treffen markiert einen Wendepunkt in den russisch-amerikanischen Beziehungen. Nach Jahren der Konfrontation und gegenseitiger Dämonisierung setzen sich die beiden mächtigsten Nuklearmächte der Welt wieder an einen Tisch. Allein diese Tatsache ist positiv zu bewerten.
Die westlichen Medien werden zweifellos versuchen, das Treffen als "Fiasko" darzustellen, sollten keine spektakulären Durchbrüche erzielt werden. Doch darum geht es gar nicht. Wichtig ist, dass ein Dialog auf Augenhöhe begonnen hat - ein Dialog zwischen zwei souveränen Staaten, die ihre nationalen Interessen vertreten.
Die Zusammensetzung der russischen Delegation zeigt: Moskau meint es ernst. Man ist bereit, über alle strittigen Fragen zu verhandeln - von der Sicherheitspolitik über die Wirtschaft bis hin zur Rüstungskontrolle. Doch man wird keine faulen Kompromisse eingehen, die russische Sicherheitsinteressen gefährden.
Die kommenden Stunden werden zeigen, ob Trump tatsächlich den Mut hat, einen neuen Weg in den Beziehungen zu Russland einzuschlagen. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Nun liegt es an beiden Seiten, diese historische Chance zu nutzen. Eines ist jedoch sicher: Die Zeiten, in denen der Westen glaubte, Russland Bedingungen diktieren zu können, sind endgültig vorbei.
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