
Australiens Social-Media-Verbot: Reddit kämpft gegen digitale Bevormundung der Jugend
Was sich die australische Regierung unter Premierminister Anthony Albanese da ausgedacht hat, könnte direkt aus einem dystopischen Roman stammen: Seit dem 10. Dezember dürfen Jugendliche unter 16 Jahren keine sozialen Medien mehr nutzen. Ein Gesetz, das vorgeblich dem Schutz der Kinder diene, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als massiver Eingriff in die Freiheitsrechte einer ganzen Generation.
Reddit zieht vor Gericht - und hat gute Argumente
Die Foren-Plattform Reddit lässt sich diese staatliche Bevormundung nicht gefallen und zieht vor den australischen High Court. Die Argumentation der Plattform trifft ins Schwarze: Das pauschale Verbot schränke die Freiheit politischer Kommunikation ein und verstoße damit gegen fundamentale demokratische Prinzipien. Besonders pikant: Reddit argumentiert, man falle gar nicht unter die Definition sozialer Medien, da die Foren von Nutzern selbst betrieben würden und Inhalte auch ohne Anmeldung einsehbar seien.
Tatsächlich wirkt die Auswahl der betroffenen Plattformen willkürlich. Während TikTok, Snapchat, YouTube, Facebook und Instagram auf der Verbotsliste stehen, bleiben WhatsApp und die Spieleplattform Roblox verschont. Diese "unlogische" Unterscheidung, wie Reddit es treffend formuliert, offenbart die handwerklichen Schwächen eines Gesetzes, das offenbar im Schnellverfahren durchgepeitscht wurde.
Digitale Entmündigung statt Medienkompetenz
Die Online-Sicherheitsbeauftragte Julie Inman Grant verteidigt das Verbot mit dem Argument, Kinder bräuchten Zeit, sich ohne den "schädlichen Einfluss" sozialer Medien zu entwickeln. Diese paternalistische Haltung ignoriert völlig, dass Jugendliche heute in einer digitalen Welt aufwachsen. Statt ihnen beizubringen, verantwortungsvoll mit diesen Medien umzugehen, wählt die Regierung den bequemen Weg der Verbote.
Besonders absurd wird es, wenn man bedenkt, dass Reddit mit Software das Alter seiner Nutzer schätzen soll. Wer für jünger als 16 gehalten wird, muss sein Alter nachweisen. Ein Überwachungsapparat, der George Orwell alle Ehre machen würde, entsteht hier im Namen des Kinderschutzes.
Politische Bildung wird verhindert
Der schwerwiegendste Aspekt des Verbots ist die Ausgrenzung Jugendlicher von politischen Diskussionen. In einer Zeit, in der junge Menschen weltweit für ihre Zukunft auf die Straße gehen - man denke nur an die überzogenen Klimaproteste -, schneidet Australien sie von wichtigen Informationsquellen und Diskussionsplattformen ab. Gerade Reddit, bekannt für seine lebhaften politischen Debatten, spielt hier eine wichtige Rolle in der Meinungsbildung.
Was hier als Kinderschutz verkauft wird, ist in Wahrheit ein gefährlicher Präzedenzfall staatlicher Kontrolle über den Informationszugang. Wenn Regierungen erst einmal anfangen, zu bestimmen, welche Altersgruppen auf welche Informationen zugreifen dürfen, ist der Weg zur umfassenden Zensur nicht mehr weit.
Ein weltweiter Präzedenzfall mit Signalwirkung
Australien macht sich mit diesem Gesetz zum "weltweiten Vorreiter" - allerdings in die falsche Richtung. Die Tatsache, dass fast alle großen Parteien den Vorstoß unterstützten, zeigt, wie sehr der Zeitgeist in Richtung staatlicher Bevormundung tendiert. Statt auf Bildung und Eigenverantwortung zu setzen, greift man zur Verbotskeule.
Die zwölf Monate Übergangsfrist, die den Plattformen gewährt wurde, ändern nichts an der grundsätzlichen Problematik. Hier wird eine Generation digital entmündigt, während gleichzeitig behauptet wird, man wolle sie schützen. In Wahrheit beraubt man sie wichtiger Lernmöglichkeiten im Umgang mit digitalen Medien - Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar sind.
Es bleibt zu hoffen, dass Reddits Klage Erfolg hat und diesem paternalistischen Unfug ein Ende bereitet wird. Denn was Australien hier vorexerziert, könnte schnell Schule machen - auch in Europa, wo die Regulierungswut der Politik ohnehin keine Grenzen kennt. Die Jugend braucht keine digitale Käseglocke, sondern Medienkompetenz und das Vertrauen, verantwortungsvoll mit den Herausforderungen der digitalen Welt umgehen zu können.
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