
Bahn-Willkür bedroht bayerische Bauernexistenz: Wenn Bürokratie die Ernte vernichtet
Was sich derzeit im beschaulichen Hörzhausen bei Schrobenhausen abspielt, könnte kaum absurder sein. Die Deutsche Bahn, einst stolzes Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst, entpuppt sich wieder einmal als bürokratisches Monster, das mit der Realität arbeitender Menschen nichts mehr zu tun haben will. Diesmal trifft es bayerische Landwirte, deren Existenz an einem seidenen Faden hängt – oder besser gesagt: an einer maroden Holzbrücke.
150 Jahre alte Verpflichtung – einfach vergessen?
Die Geschichte klingt wie aus einem schlechten Film: Vor anderthalb Jahrhunderten zerschnitt der Bau der Bahnstrecke zwischen Schrobenhausen und Augsburg die gewachsenen Strukturen der Region. Bauernhöfe wurden von ihren Feldern getrennt, jahrhundertealte Wege unterbrochen. Die damalige Bahngesellschaft verpflichtete sich vertraglich, den betroffenen Landwirten einen Übergang zu gewährleisten. Eine kleine Brücke über die Paar sollte sicherstellen, dass die Bauern weiterhin ihre Felder bewirtschaften können.
Heute scheint bei der Deutschen Bahn niemand mehr von dieser Verpflichtung wissen zu wollen. Stattdessen hängt seit Wochen ein Schild an der gesperrten Brücke: "Rückbau geplant". Die Bagger stehen bereits in den Startlöchern. Für die Landwirte Eduard Siegl, seinen Sohn Justin und Anton Blöckl bedeutet das nichts weniger als den drohenden Ruin ihrer Betriebe.
Kommunikation nach Gutsherrenart
Was die Sache besonders bitter macht, ist die Art und Weise, wie die Bahn mit den Betroffenen umgeht. Auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks behauptet der Konzern, man stehe im Gespräch mit der Stadt und den Eigentümern. Die Realität sieht anders aus: Kein Brief, kein Anruf, keine Antwort – selbst der Anwalt der Landwirte wird konsequent ignoriert. Diese Arroganz der Macht kennen wir nur zu gut aus anderen Bereichen, wo Bürger gegen übermächtige Institutionen kämpfen müssen.
Die Folgen dieser Ignoranz sind dramatisch: Ohne Zugang zu ihren Feldern können die Bauern weder säen noch ernten. Der erste Heuschnitt allein würde die Betriebe 400 bis 500 Euro kosten – Geld, das in der ohnehin schwierigen Lage der deutschen Landwirtschaft fehlt. Während unsere Regierung von Nachhaltigkeit und regionaler Produktion schwadroniert, zerstört ein Staatskonzern die Existenzgrundlage genau jener Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren.
Ein Sinnbild für den Zustand unseres Landes
Diese Geschichte ist symptomatisch für den Zustand Deutschlands unter der aktuellen Regierung. Während man sich in Berlin mit Gendersternchen und Klimazielen beschäftigt, werden die realen Probleme der arbeitenden Bevölkerung mit Füßen getreten. Die Bahn, die es nicht einmal schafft, ihre Züge pünktlich fahren zu lassen, findet offenbar Zeit und Ressourcen, um funktionierende Infrastruktur zu zerstören.
Dabei wäre die Lösung so einfach: Die Brücke müsste lediglich stellenweise renoviert werden. Die Bauern haben sogar angeboten, sich an den Arbeiten zu beteiligen. Doch statt pragmatischer Lösungen setzt man auf Abriss – vermutlich, weil irgendein Paragraphenreiter in der Konzernzentrale das so entschieden hat.
Widerstand ist möglich – und nötig
Noch ist nicht alles verloren. Bis zum 15. Juni konnten Einwände gegen den geplanten Abriss eingereicht werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich genügend Bürger und Politiker finden, die diesem Wahnsinn Einhalt gebieten. Denn hier geht es um mehr als nur eine Brücke – es geht um die Frage, ob in diesem Land noch Platz für traditionelle Landwirtschaft und gewachsene Strukturen ist.
Die betroffenen Bauern kämpfen nicht nur für ihre eigene Existenz, sondern stellvertretend für all jene, die täglich unter der Willkür von Behörden und Konzernen leiden. Ihr Kampf verdient unsere Unterstützung. Denn wenn wir zulassen, dass jahrhundertealte Verbindungen einfach gekappt werden, verlieren wir mehr als nur eine Brücke – wir verlieren ein Stück unserer Identität.
In Zeiten, in denen die Versorgungssicherheit wieder zu einem Thema wird, sollten wir jeden Bauernhof schützen, statt ihn der Bürokratie zu opfern. Die Deutsche Bahn täte gut daran, sich an ihre historischen Verpflichtungen zu erinnern – und endlich wieder im Dienste der Bürger zu handeln, statt gegen sie.
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