
Britischer Söldner zu 13 Jahren Straflager verurteilt: Moskau macht kurzen Prozess
Die Realität des Ukraine-Krieges holt nun auch jene ein, die sich einst von westlichen Politikern zum Kampf ermutigen ließen. Ein russisches Gericht hat den 30-jährigen Briten Hayden Davies zu 13 Jahren Haft in einem Hochsicherheits-Straflager verurteilt – ein Urteil, das die Doppelmoral westlicher Regierungen schonungslos offenlegt.
Vom Freiwilligen zum Gefangenen
Davies, ein ehemaliger Soldat der britischen Streitkräfte aus Southampton, wurde auf dem Schlachtfeld in der von Russland kontrollierten Region Donezk gefangen genommen. Die russische Generalstaatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, der Mann sei im August 2024 in die Westukraine eingereist, habe einen Vertrag mit der sogenannten Internationalen Legion unterzeichnet und nach militärischer Ausbildung gegen russische Truppen gekämpft. Für seine Dienste erhielt er monatlich zwischen 400 und 500 Dollar.
In von russischen Behörden veröffentlichten Videoaufnahmen ist Davies mit frisch rasiertem Kopf zu sehen – ein typisches Merkmal russischer Gefangener. Auf die Frage nach seiner Schuld nickte er zustimmend. Ob diese Aussage unter Zwang erfolgte, bleibt Gegenstand von Spekulationen, doch das Urteil steht.
London fordert Kriegsgefangenenstatus – Moskau lehnt ab
Die britische Regierung bemüht sich offiziell darum, dass Davies als Kriegsgefangener und nicht als Söldner behandelt wird. Doch Moskau zeigt sich unnachgiebig. Die Einstufung als Söldner bedeutet, dass ihm die üblichen Schutzrechte der Genfer Konventionen verwehrt bleiben – eine bittere Ironie für einen Mann, der glaubte, für die "richtige Seite" zu kämpfen.
Der Fall Davies ist kein Einzelfall. Erst kürzlich wurde ein weiterer britischer Staatsbürger, James Scott Rhys Anderson, zu 19 Jahren Haft verurteilt – er war sogar auf russischem Boden, in der Region Kursk, gefangen genommen worden.
Die vergessenen Aufrufe westlicher Politiker
Was besonders bitter aufstößt: Zu Beginn des Konflikts vor nunmehr vier Jahren ermutigten britische Politiker – darunter die damalige Außenministerin Liz Truss – ihre Landsleute geradezu, in die Ukraine zu reisen und dort zu kämpfen. Schätzungsweise 20.000 Ausländer aus über 50 Ländern folgten diesem Ruf.
Doch von jener Begeisterung ist heute nichts mehr zu spüren. Die offiziellen Aufrufe sind verstummt, seit sich die militärische Lage für die Ukraine dramatisch verschlechtert hat und russische Truppen kontinuierlich Geländegewinne verzeichnen. Die Männer, die einst als Helden gefeiert wurden, sitzen nun in russischen Gefängnissen – während jene Politiker, die sie ermutigt haben, längst andere Ämter bekleiden oder in Vergessenheit geraten sind.
Ein Lehrstück über politische Verantwortungslosigkeit
Der Fall Davies sollte all jenen eine Warnung sein, die sich von der Kriegsrhetorik westlicher Regierungen mitreißen lassen. Während Politiker in sicheren Büros Durchhalteparolen verkünden, zahlen andere den Preis – mit ihrer Freiheit oder ihrem Leben. Die Frage, wer hier die eigentliche Verantwortung trägt, wird in London freilich niemand stellen wollen.

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