
Chinas Wirtschaftswunder im Würgegriff: Wie der Preiskrieg bei E-Autos zum Albtraum wird
Während deutsche Autobauer noch immer mit der Transformation zur Elektromobilität kämpfen, überschwemmt China den Weltmarkt mit Billig-Stromern für unter 10.000 Euro. Was auf den ersten Blick wie ein Triumph der chinesischen Industrie aussieht, entpuppt sich bei genaurem Hinsehen als wirtschaftliches Harakiri. Die Volksrepublik erstickt an ihrer eigenen Überproduktion – ein Phänomen, das die Chinesen selbst als "neijuan" bezeichnen, was so viel bedeutet wie "sich nach innen einrollen".
Der ruinöse Wettbewerb der 100 Autobauer
Auf der IAA in München präsentierten sich kürzlich so viele chinesische Hersteller wie nie zuvor. BYD, Xpeng, Avatr – Namen, die in Europa noch fremd klingen, aber schon bald unsere Straßen dominieren könnten. Doch was die Besucher dort sahen, war nur die Spitze des Eisbergs. In China selbst tummeln sich über 100 Autobauer auf dem Markt. Selbst für ein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern eine absurde Zahl.
Die Folgen dieser Überproduktion sind verheerend: Trotz steigender Verkaufszahlen – ein Plus von 21 Prozent zwischen 2018 und 2024 – brachen die Gewinne der chinesischen Autoindustrie im selben Zeitraum um satte 33 Prozent ein. Stella Li, Spitzenmanagerin bei BYD, brachte es auf den Punkt: "Es ist ein sehr extremer, harter Wettbewerb. Das aktuelle Niveau ist nicht nachhaltig."
Wenn staatliche Förderung zum Fluch wird
Die Wurzel des Übels liegt in Chinas planwirtschaftlichen Strukturen. Die Regierung pumpt Milliarden in ausgewählte Branchen, verteilt Subventionen wie Konfetti und schafft damit künstliche Überkapazitäten. Jede Provinz will ihren eigenen Champion züchten, das Ergebnis ist ein ruinöser Wettbewerb, bei dem am Ende alle verlieren.
"Ein solcher Schritt könnte kurzfristig die Produktion, den Export und vor allem die Beschäftigung gefährden – ein Risiko, das die auf Stabilität bedachte Regierung nicht eingehen will."
So analysiert China-Experte Klaus Mühlhahn die Zwickmühle, in der sich Peking befindet. Die Regierung versuche, die Symptome zu bekämpfen, ohne die Wurzel des Problems anzugehen. Ein Ansatz, der zum Scheitern verurteilt sei.
Die Solarindustrie als warnendes Beispiel
Was bei E-Autos gerade beginnt, hat die Solarbranche bereits hinter sich. China produzierte im vergangenen Jahr genug Solarmodule, um den weltweiten Bedarf bis 2032 zu decken. Die Folgen für europäische Hersteller waren fatal: Meyer Burger musste seine Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt schließen, 600 Mitarbeiter verloren ihre Jobs.
Während unsere grüne Bundesregierung von der Energiewende träumt und deutsche Unternehmen mit immer neuen Auflagen drangsaliert, zerstört China mit Dumpingpreisen systematisch unsere heimische Industrie. Ein Pyrrhussieg für Peking, denn auch die chinesischen Hersteller schreiben rote Zahlen.
Xi Jinpings halbherzige Kehrtwende
Selbst Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat mittlerweile erkannt, dass etwas schiefläuft. Er spricht von "destruktiven Rabatten" und ruft zur "Anti-Involution" auf. Doch die Maßnahmen bleiben kosmetisch: Ein paar Gesetzesänderungen hier, ein paar Produktionsdrosselungen dort. Die große Pleitewelle will Peking um jeden Preis verhindern – und verschlimmert damit das Problem nur noch weiter.
Die chinesische Wirtschaft befindet sich in einer gefährlichen Deflationsspirale. Seit drei Jahren fallen die Erzeugerpreise, Verbraucher halten ihr Geld zurück in Erwartung noch niedrigerer Preise. Ein Teufelskreis, der die gesamte Volkswirtschaft zu lähmen droht.
Was bedeutet das für deutsche Anleger?
Während China seine Wirtschaft mit billigem Geld flutet und künstliche Überkapazitäten schafft, sollten deutsche Anleger vorsichtig sein. Die vermeintlichen Schnäppchen bei chinesischen Aktien könnten sich schnell als Rohrkrepierer erweisen. In Zeiten solcher Verwerfungen bewähren sich traditionelle Werte: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten Schutz vor den Turbulenzen der Weltwirtschaft und gehören in jedes ausgewogene Portfolio.
Die Geschichte lehrt uns: Wenn Regierungen versuchen, die Wirtschaft zu lenken, endet das meist im Desaster. China wiederholt gerade die Fehler, die wir in Deutschland mit unserer Energiewende machen – nur in einem noch größeren Maßstab. Am Ende zahlen die Bürger die Zeche, während die Politik sich in Durchhalteparolen flüchtet.

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