
Frankenstein lässt grüßen: Wenn menschliche Gehirnzellen zu Computern werden
Was nach einem dystopischen Science-Fiction-Roman klingt, nimmt in britischen Laboren bereits konkrete Formen an. Während unsere Bundesregierung Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte pumpt, entwickeln findige Unternehmer Computer aus lebenden menschlichen Gehirnzellen. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet – und niemand scheint sich ernsthaft zu fragen, wohin diese Reise führen soll.
Der biologische Computer CL1: Ein Schritt zu weit?
In einem unscheinbaren Labor in Cambridge arbeitet das australische Start-up Cortical Labs gemeinsam mit dem britischen Unternehmen bit.bio an einer Technologie, die selbst George Orwell hätte erblassen lassen. Ihr Produkt trägt den harmlosen Namen CL1 – dahinter verbirgt sich jedoch eine Maschine, die 200.000 im Labor gezüchtete menschliche Gehirnzellen beherbergt. Diese Zellen sind mit Siliziumschaltkreisen verbunden und bilden einen sogenannten "biologischen Computer".
Hon Weng Chong, CEO von Cortical Labs, schwärmt gegenüber der Financial Times von der Energieeffizienz seiner Kreation. Das menschliche Gehirn verarbeite Informationen mit einem Bruchteil der Energie, die moderne Elektronik benötige. Man könne damit den Weg für "intelligentere Roboter, stärkere Cybersicherheit und immersive virtuelle Welten" ebnen. Doch während die Entwickler von technischen Durchbrüchen träumen, stellt sich die Frage: Überschreiten wir hier nicht eine ethische Grenze, die besser unangetastet geblieben wäre?
Pong spielende Gehirnzellen: Der Anfang vom Ende?
Die Fähigkeiten dieser biologischen Computer mögen zunächst harmlos erscheinen. Der Vorgänger von CL1, genannt DishBrain, lernte das klassische Videospiel Pong zu spielen. Durch elektrische "Belohnungen" für gute Züge und störende Geräusche bei Fehlern entwickelte das System eine Art Lernverhalten. CL1 geht noch weiter: Die Forscher testen, wie Substanzen wie Alkohol die Leistung beeinträchtigen oder wie Epilepsiemedikamente sie steigern können.
"Wir lernen, wie man diese Zellen 'programmiert'", erklärt Chong und fügt hinzu, dass sein Team den Zellen sogar beibringt, Zahlen zu erkennen.
Was hier als wissenschaftlicher Fortschritt verkauft wird, wirft fundamentale Fragen auf. Wenn wir beginnen, menschliche Zellen zu "programmieren" und für unsere Zwecke einzusetzen – wo ziehen wir dann die Grenze? Die Geschichte lehrt uns, dass technologischer Fortschritt ohne ethische Leitplanken in die Katastrophe führen kann.
Das globale Wettrüsten um biologische Computer
Cortical Labs ist nicht allein in diesem fragwürdigen Unterfangen. Unternehmen wie FinalSpark in der Schweiz und Biological Black Box in den USA arbeiten ebenfalls an ähnlichen Technologien. Ein regelrechtes Wettrüsten um die Entwicklung biologischer Rechensysteme hat begonnen. Die aus menschlichen Hautstammzellen gezüchteten Gehirnzellen werden in komplexen Schichten angeordnet, wobei verschiedene Zelltypen unterschiedliche Funktionen übernehmen.
Tony Oosterveen von bit.bio sieht darin einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Ansätzen, die weniger einheitliche "Mini-Gehirne" verwenden. Doch während die Wissenschaftler von technischen Details schwärmen, ignorieren sie die fundamentale Frage: Nur weil wir etwas können, heißt das noch lange nicht, dass wir es auch tun sollten.
Die Büchse der Pandora: Bewusstsein im Reagenzglas?
Besonders beunruhigend sind die Aussagen zur möglichen Entwicklung von Bewusstsein in diesen Systemen. Chong gibt zu, dass diese biologischen Computer "empfindungsfähig" seien, weil sie auf Reize reagieren und daraus lernen könnten. Gleichzeitig versichert er, sie seien nicht bewusst und man beabsichtige nicht, "ein Gehirn in einem Reagenzglas zu erschaffen".
Diese Beteuerungen klingen wie die berühmten letzten Worte vor einer Katastrophe. Die Geschichte der Wissenschaft ist voll von Beispielen, bei denen Forscher die Kontrolle über ihre Schöpfungen verloren haben. Von der Atombombe bis zur Gentechnik – immer wieder haben wir erlebt, wie gut gemeinte Innovationen zu unbeabsichtigten Konsequenzen führten.
Der kommerzielle Aspekt: Ethik zum Verkauf
Als wäre die ethische Dimension nicht schon problematisch genug, plant Cortical Labs, die CL1-Einheiten für etwa 35.000 US-Dollar pro Stück zu verkaufen. Bis Ende 2025 sollen sie allgemein verfügbar sein. Die Kommerzialisierung dieser Technologie wirft weitere Fragen auf: Wer kontrolliert, was mit diesen biologischen Computern geschieht? Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es? Und was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände gerät?
Während unsere Politiker sich mit Gendersprache und Klimaneutralität beschäftigen, entstehen im Stillen Technologien, die das Potenzial haben, unsere Gesellschaft fundamental zu verändern. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag versprochen haben, keine neuen Schulden zu machen, doch was nützen ausgeglichene Haushalte, wenn wir gleichzeitig unsere ethischen Grundsätze über Bord werfen?
Ein Blick in die Zukunft: Wohin führt dieser Weg?
Die Entwicklung biologischer Computer mag auf den ersten Blick wie ein faszinierender wissenschaftlicher Durchbruch erscheinen. Doch sie wirft fundamentale Fragen über die Natur des Bewusstseins, die Grenzen der Wissenschaft und unsere Verantwortung als Gesellschaft auf. Wenn wir beginnen, menschliche Zellen für Rechenprozesse zu nutzen, wo ziehen wir dann die Grenze? Was unterscheidet einen biologischen Computer mit 200.000 Gehirnzellen von einem mit 2 Millionen oder 200 Millionen?
Die Befürworter dieser Technologie sprechen von Energieeffizienz und neuen Möglichkeiten für die Medizin. Doch diese Argumente erinnern fatal an die Versprechen der Atomenergie in den 1950er Jahren – auch damals sprach man von unbegrenzten Möglichkeiten und einer strahlenden Zukunft. Die Realität sah bekanntlich anders aus.
In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft bereits mit den Folgen unkontrollierter technologischer Entwicklung kämpft – von der Überwachung durch Big Tech bis zur Manipulation durch soziale Medien – sollten wir sehr vorsichtig sein, welche neuen Technologien wir in die Welt setzen. Die Entwicklung biologischer Computer mag wissenschaftlich faszinierend sein, doch sie öffnet eine Tür, die wir vielleicht besser geschlossen gehalten hätten.
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