
Führerschein-Wahnsinn: 3.500 Euro für die Fahrerlaubnis – und Besserung ist nicht in Sicht
Wer gehofft hatte, dass die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz endlich Entlastung für Familien bringt, wird einmal mehr bitter enttäuscht. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat nun unmissverständlich klargestellt: Der Führerschein bleibt teuer – und zwar noch für Jahre. Seine Empfehlung an junge Menschen? Nicht warten, sondern zahlen.
Minister gibt zu: Reform kommt frühestens 2027
In einem Interview mit den Funke-Zeitungen räumte Schnieder ein, dass selbst bei einem reibungslosen Gesetzgebungsverfahren die geplante Führerscheinreform frühestens Anfang 2027 in Kraft treten werde. Und selbst dann, so der Minister mit entwaffnender Ehrlichkeit, werde es „nicht unmittelbar billiger". Ein Abwarten lohne sich also nicht.
Man muss sich diese Aussage auf der Zunge zergehen lassen: Ein CDU-Minister empfiehlt den Bürgern, jetzt die überhöhten Preise zu akzeptieren, weil seine eigene Regierung es nicht schafft, zeitnah für Abhilfe zu sorgen. Willkommen in der deutschen Bürokratie-Republik!
Fast 10.000 Euro für zwei Kinder – eine Zumutung für Familien
Schnieder selbst bezeichnete die aktuellen Führerscheinkosten von durchschnittlich rund 3.500 Euro als „zu teuer". Eine bemerkenswerte Feststellung, die allerdings wenig nützt, wenn gleichzeitig keine schnelle Lösung präsentiert wird. Besonders dramatisch ist die Situation für Familien im ländlichen Raum, wo der Führerschein schlicht unverzichtbar ist.
„Es kann nicht sein, dass man bei zwei Kindern fast im fünfstelligen Bereich landet. Das geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei."
Richtig erkannt, Herr Minister! Doch was folgt daraus? Offenbar nichts als warme Worte und vage Reformversprechen, die irgendwann in ferner Zukunft vielleicht Wirkung zeigen könnten.
Markt soll es richten – der übliche Politikersprech
Die geplanten Reformmaßnahmen klingen zunächst vielversprechend: mehr digitale Lernangebote, weniger Pflicht-Sonderfahrten, verstärkter Einsatz von Fahrsimulatoren. Doch Schnieder macht klar, dass der Staat lediglich „Optionen und Freiheiten" schaffen wolle. Wie sich das konkret auf die Preise auswirke, werde „der Markt regeln".
Diese Aussage ist bezeichnend für die Hilflosigkeit der Politik. Anstatt klare Vorgaben zu machen und die Bürger tatsächlich zu entlasten, versteckt man sich hinter marktwirtschaftlichen Floskeln. Als ob der Markt in einem derart regulierten Bereich wie dem Fahrschulwesen jemals für faire Preise gesorgt hätte!
Experimentierklausel: Österreich als Vorbild?
Besonders umstritten ist eine geplante Experimentierklausel, die Übungsfahrten mit nahen Angehörigen ermöglichen soll. Schnieder verteidigte das Vorhaben mit Verweis auf Österreich, wo ein ähnliches Modell funktioniere. Allerdings packe man das Thema „bewusst mit spitzen Fingern an" – was wenig Vertrauen in eine zügige Umsetzung weckt.
Die wahren Leidtragenden: Junge Menschen und Familien
Während die Politik diskutiert und plant, zahlen junge Menschen und ihre Familien die Zeche. Der Führerschein ist längst zu einem Luxusgut geworden, das sich nicht jeder leisten kann. Gerade in strukturschwachen Regionen, wo öffentliche Verkehrsmittel Mangelware sind, bedeutet das eine massive Einschränkung der Mobilität und damit der Lebenschancen.
Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Politik die Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung aus den Augen verliert. Statt schneller, unbürokratischer Lösungen gibt es Reformpläne, die Jahre brauchen, und Ministeraussagen, die zum Zahlen statt zum Warten auffordern. Die Große Koalition unter Merz hatte versprochen, Deutschland wieder voranzubringen. Bei den Führerscheinkosten ist davon bislang nichts zu spüren.

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