Goldpreis unter Druck: Steigende Marktzinsen und Anleiherenditen belasten
Die jüngsten Entwicklungen auf den Finanzmärkten werfen ein Schlaglicht auf die anhaltende Volatilität des Goldpreises. Laut dem Goldreporter hat der Goldpreis im Vorwochenvergleich deutlich nachgegeben. Parallel dazu sind die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen weiter nach oben geschossen. Dies unterstreicht die Tatsache, dass die Edelmetallmärkte nicht vor den Auswirkungen globaler monetärer Entscheidungen gefeit sind.
Erwartungen von Marktzinsanhebungen
Die Markterwartungen gehen davon aus, dass es weitere Zinsanhebungen sowohl in den USA als auch in Europa geben wird. Dabei hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsschraube bereits stärker angezogen als die Europäische Zentralbank (EZB). Unter diesem Eindruck steht auch die Entwicklung des Goldpreises und der Anleiherenditen. Es ist bemerkenswert, dass die Investoren derzeit vor allem auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA fokussiert sind, wo verschiedene Indikatoren zuletzt besser ausfielen als erwartet, wie zum Beispiel der ISM-Index.
Goldpreis und Anleiherenditen
Am Mittwochvormittag um 11 Uhr kostete eine Unze Gold am Spotmarkt 1.823 US-Dollar, was 1.738 Euro entsprach. Damit gab der Goldpreis gegenüber vergangenem Dienstag um 4,7 Prozent nach (-3,8 Prozent in Euro). Parallel dazu erreichten die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen neue Jahreshochs, mit zuletzt 4,81 Prozent. Auch deutsche Staatspapiere verzeichneten mit 2,97 Prozent – nach 2,82 Prozent in der Vorwoche – einen Anstieg.
Konsequenzen für den Goldpreis
Die steigenden Anleiherenditen bleiben ein Belastungsfaktor für den Goldpreis. Generell gilt: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen abwerfen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten sind, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. In Zeiten, in denen an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht werden, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
Fazit
Die aktuelle Situation stellt eine Herausforderung für Goldinvestoren dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zinslandschaft weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf den Goldpreis haben wird. Dennoch bleibt Gold als traditionelle Absicherung gegen Inflation und Wirtschaftskrisen ein wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Anlageportfolios.
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