
Größenwahn in der Wüste: Saudi-Arabiens Mega-City könnte das Klima verändern
In der Wüste Saudi-Arabiens entsteht derzeit ein Projekt von geradezu biblischen Ausmaßen: Die Mega-City Neom, die nach Angaben der Organisatoren sage und schreibe 33 Mal größer werden soll als New York City. Doch nun schlägt ein führender Klimawissenschaftler Alarm - die ambitionierten Pläne könnten ungeahnte Folgen für die gesamte Region haben.
Ein Mammutprojekt mit Schattenseiten
Mit einem Budget von über 500 Milliarden Dollar plant das Königreich eine Stadt der Superlative. Eine 170 Kilometer lange schnurgerade Stadtanlage, eine achtseitige schwimmende Stadt und sogar ein Skiresort mit einem vertikalen Dorf sollen entstehen. Doch Donald Wuebbles, ein renommierter Wissenschaftler für atmosphärische Physik und Chemie, der als Berater für das Neom-Projekt tätig ist, äußert nun schwerwiegende Bedenken.
Warnung vor dramatischen Klimafolgen
Die geplanten Bauwerke, insbesondere "The Line" mit seinen fast 500 Meter hohen, spiegelnden Zwillingsgebäuden, könnten massive Auswirkungen auf die lokalen Wettersysteme haben. Wuebbles warnt vor Veränderungen der Niederschlagsmuster und einer möglichen Verstärkung von Wind- und Sandstürmen in der Wüstenregion. Besonders besorgniserregend: Viele dieser potenziellen Auswirkungen seien bisher nicht ausreichend erforscht worden.
Nachhaltigkeit oder Augenwischerei?
Während die Projektverantwortlichen beteuern, Nachhaltigkeit sei eine ihrer Kernprioritäten, zeichnet sich ein anderes Bild ab. Wissenschaftliche Studien zu den Klimabedenken wurden zwar in Auftrag gegeben, die Ergebnisse jedoch nicht mit dem Expertenteam geteilt. Erst nach dem überraschenden Ausscheiden des ehemaligen Neom-Chefs wurden die Klimabedenken angeblich zur "höheren Priorität" erklärt.
Menschenrechtsverletzungen im Namen des Fortschritts
Besonders erschreckend sind die Berichte über die rücksichtslose Vertreibung der Howeitat, einem Stamm, der seit Jahrhunderten in der Region lebt. Mindestens 47 Stammesmitglieder wurden verhaftet, weil sie sich ihrer Vertreibung widersetzten. Der tragische Höhepunkt: Ein Aktivist wurde von Sicherheitskräften erschossen, nachdem er gegen seine Zwangsräumung protestiert hatte.
Finanzielle Realität holt Größenwahn ein
Inzwischen zeigen sich erste Risse in der glänzenden Fassade des Prestigeprojekts. Aufgrund sinkender Energiepreise wurde eine "umfassende Überprüfung" des Projekts eingeleitet. Der Zeitplan wurde bereits um sechs bis zwölf Monate nach hinten verschoben - ein deutliches Zeichen dafür, dass selbst die scheinbar unbegrenzten Ressourcen des Königreichs ihre Grenzen haben.
Dieses Mammutprojekt zeigt einmal mehr, wie der grenzenlose Fortschrittsglaube und menschliche Hybris die Grenzen des ökologisch Vertretbaren zu sprengen drohen. Die Frage bleibt: Zu welchem Preis soll hier eine Zukunftsvision verwirklicht werden?
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