
Huthis verhängen Sanktionen gegen US-Ölgiganten: Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
In einem bemerkenswerten Akt der Selbstüberschätzung haben die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen nun Sanktionen gegen amerikanische Ölkonzerne verhängt. Das sogenannte "Humanitarian Operations Coordination Center" (HOCC), eine im vergangenen Jahr gegründete Huthi-Organisation, hat 13 US-Ölunternehmen, neun Führungskräfte und zwei weitere Vermögenswerte auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Die Begründung? Angebliche Verstöße gegen ein von den Huthis verhängtes Embargo.
David gegen Goliath oder Größenwahn?
Zu den sanktionierten Unternehmen gehören keine Geringeren als die Schwergewichte der amerikanischen Ölindustrie: ExxonMobil, Chevron, ConocoPhillips, Phillips 66, Marathon Petroleum, Valero und Occidental. Auch deren Spitzenmanager, darunter Exxon-CEO Darren Woods, Chevron-Chef Mike Wirth und ConocoPhillips-Vorstand Ryan Lance, finden sich auf der Liste wieder. Man könnte fast meinen, die Huthis hätten das Who's Who der US-Energiewirtschaft durchgeblättert und wahllos Namen herausgepickt.
Der Exekutivdirektor des HOCC ließ vollmundig verlauten, man werde "alle verfügbaren Mittel und Instrumente einsetzen, um feindlichen Maßnahmen gegen die Republik Jemen entgegenzutreten". Eine Drohung, die angesichts der tatsächlichen Machtverhältnisse fast schon tragikomisch anmutet.
Gefährliche Eskalation im Pulverfass Nahost
Was auf den ersten Blick wie eine symbolische Geste wirken mag, könnte jedoch weitreichende Konsequenzen haben. Der Nahost-Analyst Mohammed Al-Basha warnt, dass diese Sanktionen möglicherweise ein Signal dafür seien, dass die Huthis wieder Schiffe angreifen könnten, die mit den sanktionierten Organisationen in Verbindung stehen. Dies würde das fragile Waffenstillstandsabkommen mit der Trump-Administration gefährden, das durch Oman vermittelt wurde.
"Warum gerade jetzt? Die Huthis behaupten, diese Aktion erfolge nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit, als Antwort auf US-Sanktionen – trotz Omans Ankündigung einer Deeskalation und eines Waffenstillstands zwischen den USA und ihnen vom 6. Mai 2025", so Al-Basha.
Brandstiftung zur Unzeit
Die Timing-Wahl der Huthis könnte kaum schlechter sein. Der Nahe Osten steht ohnehin am Rande einer Explosion: Die israelische Offensive in Gaza dauert an, Präsident Trump hat einen 20-Punkte-Friedensplan vorgelegt, und die UN-Sanktionen gegen den Iran wurden wieder in Kraft gesetzt. Als wäre das nicht genug, bekannten sich die Huthis am Mittwoch zu einem Angriff auf ein niederländisches Frachtschiff, die "Minervagracht", die daraufhin brennend und manövrierunfähig im Golf von Aden trieb.
Diese Eskalation zeigt einmal mehr, wie die vom Iran gesteuerten Stellvertreter-Milizen die Region destabilisieren. Während die neue Große Koalition in Berlin unter Kanzler Merz noch nach ihrer außenpolitischen Linie sucht, demonstrieren die Huthis, dass sie bereit sind, die Weltwirtschaft als Geisel zu nehmen. Die Sanktionen gegen amerikanische Ölkonzerne mögen auf dem Papier bedeutungslos sein, doch die dahinterstehende Drohung, wieder Handelsschiffe anzugreifen, ist es keineswegs.
Ein Weckruf für den Westen
Die Huthi-Sanktionen sollten als das verstanden werden, was sie sind: Ein weiterer Beweis dafür, dass appeasement-Politik gegenüber iranischen Stellvertretern zum Scheitern verurteilt ist. Während Europa weiterhin auf Dialog setzt und die Biden-Administration durch Trumps härtere Gangart abgelöst wurde, zeigen die Huthis ihr wahres Gesicht. Sie nutzen jede Schwäche, jedes Zögern des Westens aus, um ihre Position zu stärken und die internationale Schifffahrt zu bedrohen.
Es bleibt abzuwarten, ob diese symbolischen Sanktionen tatsächlich zu neuen Angriffen auf die Schifffahrt führen werden. Eines ist jedoch sicher: Die Zeit der Nachsicht gegenüber iranischen Stellvertretern muss ein Ende haben. Die freie Welt kann es sich nicht leisten, dass eine Rebellengruppe die globalen Energielieferketten als Spielball ihrer ideologischen Ambitionen missbraucht. Gold und Silber mögen in Krisenzeiten als sichere Häfen dienen, doch ohne eine entschlossene Antwort auf solche Provokationen wird auch der stabilste Hafen zum Sturm.
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