
Immobilienkrise verschärft sich: Banken sehen schwarz für Büro- und Einzelhandel
Die deutsche Immobilienbranche steckt weiterhin tief in der Krise – und ein Ende ist nicht in Sicht. Eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft EY unter 36 Kreditinstituten offenbart das ganze Ausmaß der Misere: Drei Viertel der befragten Banken bewerten die aktuelle Lage als negativ, nur ein Viertel sieht sie als stabil an. Besonders alarmierend: Die Hälfte der Institute erwartet erst in drei Jahren eine Besserung der Situation.
Büroimmobilien im freien Fall
Am härtesten trifft es den Büroimmobilienmarkt. Hier rechnen 70 Prozent der Kreditinstitute mit weiter fallenden Preisen – eine dramatische Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr, als noch die Hälfte der Befragten auf stabile Preise hoffte. Die mangelnde Nachfrage nach Büroflächen, verstärkt durch die anhaltende Homeoffice-Kultur, lässt die Preisspirale weiter nach unten drehen.
Jean-Pierre Rudel, Partner bei EY Real Estate, bringt es auf den Punkt: "Die Krise der Immobilienbranche dauert an." Eine Aussage, die angesichts der Zahlen fast noch untertrieben wirkt. Denn was bedeutet diese Entwicklung für die deutsche Wirtschaft? Milliardenverluste bei Immobilienkonzernen, abgewertete Bestände und eine Kreditklemme, die Investitionen in dringend benötigte Infrastruktur verhindert.
Einzelhandel kämpft ums Überleben
Auch der Einzelhandel sieht sich mit düsteren Prognosen konfrontiert. Fast ein Drittel der Banken erwartet hier eine weitere Verschärfung der Krise – mehr als doppelt so viele wie noch vor einem halben Jahr. Zwei Drittel der Finanzierer rechnen mit sinkenden Preisen bei Einzelhandelsimmobilien. Die Folgen der verfehlten Corona-Politik, gepaart mit der galoppierenden Inflation und dem Kaufkraftverlust der Bürger, zeigen hier ihre verheerenden Auswirkungen.
Kreditvergabe auf Sparflamme
Die Banken haben die Reißleine gezogen: 90 Prozent der Institute vergeben Kredite deutlich zurückhaltender als vor Beginn der Krise. Bei Refinanzierungen schätzen die Geldhäuser das Risiko als besonders hoch ein. Diese Kreditklemme würgt die ohnehin angeschlagene Baubranche weiter ab und verhindert dringend notwendige Investitionen.
Lichtblicke am Horizont?
Nicht alle Segmente des Immobilienmarktes befinden sich im Sinkflug. Bei Wohn-, Hotel- und Logistikimmobilien zeigen sich erste Anzeichen einer Stabilisierung. Besonders der Wohnimmobilienmarkt könnte von der eingeleiteten Zinswende profitieren. Vonovia-Chef Rolf Buch gab sich bereits im Frühjahr optimistisch: "Wir haben die Bremse gelöst und stehen wieder auf dem Gaspedal."
Doch kann man diesen Optimismus teilen? Die explodierten Baukosten, verschärfte Regulierungen und die unsichere wirtschaftliche Lage sprechen eine andere Sprache. Hinzu kommt die verfehlte Energiepolitik der vergangenen Jahre, die Bauherren mit immer neuen Auflagen und Kosten belastet.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
Angesichts dieser düsteren Aussichten für den Immobilienmarkt stellt sich die Frage nach alternativen Anlageformen. Während Immobilien unter Preisdruck stehen und mit hohen Nebenkosten belastet sind, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber eine bewährte Möglichkeit zur Vermögenssicherung. Sie sind unabhängig von Zentralbankpolitik und Inflation und haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher bewährt.
Die aktuelle Krise zeigt einmal mehr: Eine breite Streuung des Vermögens ist unerlässlich. Wer sein gesamtes Kapital in eine Anlageklasse investiert, geht ein hohes Risiko ein. Physische Edelmetalle sollten daher als stabilisierender Baustein in keinem ausgewogenen Portfolio fehlen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich vor jeder Investition ausreichend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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