
KI als Weihnachtshelfer: Wenn der Algorithmus die Geschenke aussucht
Die besinnliche Adventszeit verwandelt sich zunehmend in einen digitalisierten Konsumrausch. Während früher noch mit Bedacht und persönlicher Note Geschenke ausgewählt wurden, überlässt heute fast jeder Dritte diese Aufgabe einer künstlichen Intelligenz. Eine aktuelle Studie des Marktforschers NIQ offenbart, dass 29 Prozent der Deutschen sich von ChatGPT und ähnlichen Tools bei der Weihnachtsgeschenksuche beraten lassen. Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft oder clevere Zeitersparnis?
Die Generation Smartphone delegiert das Denken
Besonders erschreckend zeigen sich die Zahlen bei den jüngeren Generationen. Fast die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen (48 Prozent) und 45 Prozent der 30- bis 39-Jährigen verlassen sich auf algorithmische Geschenkvorschläge. Man könnte meinen, die Fähigkeit zur eigenständigen Ideenfindung sei dieser Generation abhanden gekommen. Statt sich Gedanken über die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Liebsten zu machen, tippen sie lieber ein paar Stichworte in eine Maschine.
Mathias Friedrichs, NIQ-Experte für Konsumententrends, rechtfertigt diesen Trend mit dem "hohen zeitlichen Druck", unter dem besonders Eltern stünden. Doch ist das wirklich eine Entschuldigung? Frühere Generationen meisterten die Weihnachtszeit auch ohne digitale Assistenten - und das mit deutlich weniger Komfort im Alltag.
Bildungselite führt den KI-Trend an
Interessanterweise zeigt die Studie, dass vor allem Menschen mit höherem Bildungsabschluss zur KI greifen. 35 Prozent der Personen mit Abitur oder Hochschulabschluss nutzen die digitalen Helfer, während es bei niedrigeren Bildungsabschlüssen nur etwa 25 Prozent sind. Man könnte fast meinen, je mehr Bildung, desto weniger Kreativität - oder ist es schlicht die größere Technikaffinität der akademischen Schichten?
Der schleichende Verlust persönlicher Werte
Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn wir nicht einmal mehr die Zeit aufbringen, uns persönlich Gedanken über Geschenke für unsere Liebsten zu machen? Die repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt einen dramatischen Anstieg der KI-Nutzung: Von 37 Prozent im Oktober 2023 auf mittlerweile 65 Prozent. Fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) nutzt diese Tools sogar mehrmals wöchentlich.
Diese Entwicklung spiegelt den allgemeinen Werteverfall wider, den wir in vielen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten können. Statt auf traditionelle Werte wie persönliche Aufmerksamkeit und echte Zuwendung zu setzen, delegieren wir selbst intimste Entscheidungen an Maschinen. Die Weihnachtszeit, einst Symbol für Besinnlichkeit und familiäre Wärme, verkommt zum effizienzoptimierten Konsumereignis.
Ein Plädoyer für echte Wertschätzung
Vielleicht sollten wir uns in dieser Adventszeit darauf besinnen, was wirklich zählt. Ein mit Bedacht ausgewähltes Geschenk, bei dem man sich Zeit genommen hat, über den Beschenkten nachzudenken, ist mehr wert als der teuerste KI-generierte Vorschlag. Denn am Ende des Tages geht es nicht um die Perfektion des Geschenks, sondern um die Geste dahinter.
In einer Zeit, in der unsere Regierung Milliarden für fragwürdige Klimaprojekte verschleudert und die Bürger mit immer neuen Abgaben belastet, wäre es vielleicht angebracht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: echte menschliche Verbindungen statt algorithmischer Effizienz. Denn was nützt uns all die Technologie, wenn wir dabei unsere Menschlichkeit verlieren?
"Eltern stehen häufig unter hohem zeitlichem Druck und müssen zudem eine größere und vielfältigere Liste an Geschenkwünschen koordinieren"
Diese Aussage mag stimmen, doch sie sollte uns nachdenklich machen. Haben wir unser Leben so sehr durchoptimiert, dass selbst für die schönen Dinge keine Zeit mehr bleibt? Vielleicht ist es an der Zeit, einen Gang zurückzuschalten und uns daran zu erinnern, was Weihnachten eigentlich bedeutet: Zeit mit der Familie, Besinnung und echte Wertschätzung - nicht die nächste App-gesteuerte Konsumschlacht.
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