
Merz' "Drecksarbeit"-Aussage: Wenn Klartext zur diplomatischen Gratwanderung wird
Die deutsche Außenpolitik erlebt unter Kanzler Friedrich Merz eine bemerkenswerte Kehrtwende. Seine jüngste Charakterisierung der israelischen Militärschläge gegen iranische Atomanlagen als "Drecksarbeit" für den Westen sorgt für heftige Debatten – und wirft ein grelles Licht auf die neue deutsche Nahostpolitik.
Ein Kanzler, der Tacheles redet
Am Rande des G7-Gipfels in Kanada ließ Merz die diplomatischen Floskeln beiseite. Israel leiste die "Drecksarbeit" für uns alle, erklärte er mit einer Direktheit, die man von deutschen Regierungschefs lange nicht mehr gehört hatte. Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet sprang seinem Parteikollegen bei Maybrit Illner zur Seite: "Das ist eine andere Sprache als bei Olaf Scholz", lobte er die neue Klarheit.
Tatsächlich markiert Merz' Aussage einen deutlichen Bruch mit der vorsichtigen Äquidistanz seines Vorgängers. Wo Scholz noch lavierte und sich in diplomatischen Wendungen verlor, spricht der neue Kanzler Klartext – zum Entsetzen der Opposition und Teilen seines eigenen Koalitionspartners SPD.
Zwischen Beifall und Empörung
Die Reaktionen könnten gegensätzlicher kaum sein. Während Israels Präsident Isaac Herzog die Worte des Kanzlers als Anerkennung der Wahrheit würdigte – "Wir verteidigen Europa, wir verteidigen die Vereinigten Staaten" –, hagelte es von links scharfe Kritik. Die Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner warf Merz "offene Verachtung für das Völkerrecht" vor und sprach ihm die Eignung für diplomatische Gespräche ab.
"Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen."
Diese Worte des Kanzlers zeigen: Die neue Bundesregierung hat sich klar positioniert. Das iranische Regime, so Merz, habe "Tod und Zerstörung über die Welt gebracht – mit Anschlägen, mit Mord und Totschlag, mit Hisbollah, mit Hamas". Eine Einschätzung, die angesichts der iranischen Unterstützung für Terrororganisationen und der fortgesetzten Destabilisierung der Region schwer von der Hand zu weisen ist.
Die Grenzen militärischer Lösungen
Doch selbst Parteifreund Laschet mahnt zur Vorsicht. Ein Systemwechsel im Iran lasse sich nicht von außen erzwingen, warnte er bei Illner. "Das werden nicht die Israelis bestimmen können und auch nicht die Amerikaner, die militärisch eingreifen." Stattdessen setze er auf die iranische Zivilgesellschaft, die das Mullah-Regime aus eigener Kraft stürzen könne.
Diese Einschätzung wirft Fragen auf: Wie lange soll der Westen noch warten? Die iranische Opposition kämpft seit Jahrzehnten gegen das Regime – bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Währenddessen rückt Teheran der Atombombe immer näher.
Eine neue deutsche Nahostpolitik?
Merz' deutliche Worte signalisieren einen Paradigmenwechsel in der deutschen Nahostpolitik. Nach Jahren der Zurückhaltung und des Lavierens positioniert sich Berlin nun eindeutig an der Seite Israels – und das in einer Zeit, in der die Spannungen in der Region einen neuen Höhepunkt erreicht haben.
Die Kritik aus den Reihen der SPD zeigt jedoch, dass diese neue Linie auch innerhalb der Großen Koalition umstritten ist. Es bleibt abzuwarten, ob Merz seinen klaren Kurs durchhalten kann oder ob der Koalitionsfrieden eine Rückkehr zur alten deutschen Leisetreterei erzwingt.
Eines ist sicher: Mit seiner "Drecksarbeit"-Aussage hat der Kanzler die außenpolitische Debatte in Deutschland neu entfacht. In einer Zeit, in der klare Positionen gefragt sind, könnte diese Direktheit genau das sein, was die deutsche Außenpolitik braucht – auch wenn sie manchen zu weit geht.
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