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Kettner Edelmetalle
18.12.2025
19:26 Uhr

Millionenbetrug bei US-Autokreditgeber: Führungskräfte wegen systematischen Bankbetrugs angeklagt

Der spektakuläre Zusammenbruch des texanischen Subprime-Autokreditgebers Tricolor Holdings offenbart einmal mehr die dunklen Abgründe des amerikanischen Finanzsystems. Die ehemaligen Spitzenmanager des Unternehmens stehen nun vor Gericht – die Vorwürfe wiegen schwer: systematischer Bank- und Überweisungsbetrug in Höhe von hunderten Millionen Dollar.

Ein Kartenhaus aus Lügen und gefälschten Daten

Am 16. Dezember wurden der Firmengründer und ehemalige CEO Daniel Chu sowie der frühere Geschäftsführer David Goodgame vor einem Bundesgericht in Manhattan formal angeklagt. Die Staatsanwaltschaft des Southern District of New York zeichnet das Bild eines jahrelangen, ausgeklügelten Betrugssystems, das bereits 2018 seinen Anfang nahm.

Die Anklage liest sich wie ein Lehrbuch für Wirtschaftskriminalität: Die Beschuldigten sollen Sicherheiten mehrfach bei verschiedenen Kreditgebern verpfändet haben – ein klassisches Doppelverpfändungsschema. Darüber hinaus hätten sie systematisch Daten über notleidende Kredite manipuliert, um die Anforderungen der Geldgeber zu erfüllen und weitere Finanzierungen zu erschleichen.

„CEO Daniel Chu war der Anführer eines ausgeklügelten Schemas, um die Gläubiger von Tricolor zu betrügen. Auf seine Anweisung hin hat Tricolor wiederholt Banken und andere Kreditgeber belogen, unter anderem durch Fälschung von Autokreditdaten und Doppelverpfändung von Sicherheiten. Betrug wurde zu einem integralen Bestandteil der Geschäftsstrategie von Tricolor."

So die vernichtenden Worte von US-Staatsanwalt Jay Clayton.

Die erschreckende Bilanz: 800 Millionen Dollar Luftbuchungen

Die Dimension des Betrugs ist atemberaubend. Bis August hatte Tricolor rund 2,2 Milliarden Dollar von Kreditgebern und Investoren eingesammelt. Dem standen jedoch nur tatsächliche Vermögenswerte von etwa 1,4 Milliarden Dollar gegenüber – eine Differenz von satten 800 Millionen Dollar, die schlicht nicht existierten.

Das 2007 in Irving, Texas, gegründete Unternehmen betrieb mehr als 60 Autohäuser, vorwiegend in Kalifornien und Texas. Sein Geschäftsmodell der „Buy-here-pay-here"-Finanzierung richtete sich gezielt an Kreditnehmer mit schlechter Bonität – ein Segment, das in den USA traditionell als hochriskant gilt.

Großbanken als Opfer – oder als Komplizen der eigenen Gier?

Das Kartenhaus begann im vergangenen Sommer einzustürzen, als JPMorgan Chase Tricolor und Chu mit der 800-Millionen-Dollar-Diskrepanz konfrontierte. Die Großbank musste im dritten Quartal eine Abschreibung von 170 Millionen Dollar verbuchen.

„Es ist nicht unser glorreichster Moment", kommentierte JPMorgan-Chef Jamie Dimon lakonisch – eine bemerkenswerte Untertreibung angesichts der Dimension des Debakels.

Weitere geschädigte Institute sind Barclays, Zions und Western Alliance. Fifth Third Bancorp verbuchte eine ähnliche Abschreibung von 178 Millionen Dollar, während Zions 50 Millionen Dollar abschreiben musste.

Der letzte Akt: Millionenbonus vor dem Untergang

Besonders dreist mutet das Verhalten des Hauptangeklagten in den letzten Tagen vor dem Zusammenbruch an. Während Tricolor im September mehr als 1.000 Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub schickte und den Betrieb einstellte, soll Chu seinen Finanzchef angewiesen haben, ihm einen Bonus von 6,25 Millionen Dollar auszuzahlen. Mit einem Teil dieser Gelder habe er im August eine Luxusimmobilie in Beverly Hills erworben.

Am 10. September meldete Tricolor schließlich Insolvenz nach Chapter 7 an – die härteste Form der Unternehmensauflösung im US-Recht.

Systemisches Versagen oder Einzelfall?

Der Fall Tricolor steht nicht allein. Der Zusammenbruch des Autozulieferers First Brands Group, der Ende September Insolvenzschutz beantragte und Schulden zwischen 10 und 50 Milliarden Dollar auflistete, hat laut Moody's die Kreditmärkte erschüttert. Diese Häufung von Skandalen wirft unbequeme Fragen auf: Wie konnte ein derart offensichtlicher Betrug über Jahre unentdeckt bleiben? Wo waren die Prüfer, die Aufsichtsbehörden, die Due-Diligence-Abteilungen der Großbanken?

Der ehemalige Finanzchef Jerome Kollar und die Finanzmanagerin Ameryn Seibold haben sich bereits schuldig bekannt und kooperieren mit den Ermittlern – ein Hinweis darauf, dass die juristische Aufarbeitung noch lange nicht abgeschlossen ist.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst für seine Investitionsentscheidungen verantwortlich und sollte vor jeder Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren. In Zeiten zunehmender Unsicherheit an den Finanzmärkten können physische Edelmetalle wie Gold und Silber als Beimischung zu einem diversifizierten Portfolio zur Vermögenssicherung beitragen.

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