
Putins Friedensangebot: Merz fordert erst Waffenruhe - dann Verhandlungen
In einer überraschenden Wendung hat Russlands Präsident Wladimir Putin direkte Friedensgespräche mit der Ukraine vorgeschlagen. Diese sollen bereits am kommenden Donnerstag in Istanbul beginnen - ohne Vorbedingungen, wie der Kremlchef betont. Doch während die türkische Vermittlerrolle als gesichert gilt, stößt der Vorstoß in Berlin auf verhaltene Skepsis.
Putins taktisches Friedensangebot?
Der Zeitpunkt für Putins Initiative erscheint nicht zufällig gewählt. Nach einer dreitägigen Waffenpause anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland steht der Kreml unter wachsendem diplomatischem Druck. Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien hatten gemeinsam mit der Ukraine eine Verlängerung des Waffenstillstands auf 30 Tage gefordert - verbunden mit der Drohung verschärfter Sanktionen.
Türkei als bewährter Verhandlungsort
Die Wahl des Verhandlungsorts Istanbul knüpft an frühere Vermittlungsversuche an. Bereits kurz nach Kriegsbeginn 2022 fanden dort hochrangige Gespräche statt, bei denen sich die Außenminister beider Länder unter türkischer Vermittlung trafen. Präsident Erdogan, der sowohl zu Moskau als auch zur NATO gute Beziehungen pflegt, gilt dabei als Schlüsselfigur.
Merz bleibt skeptisch
Bundeskanzler Friedrich Merz reagierte mit deutlicher Zurückhaltung auf den russischen Vorstoß. Zwar bezeichnete er die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft Moskaus als "zunächst ein gutes Zeichen", machte aber unmissverständlich klar: "Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen." Der Kanzler verwies darauf, dass Kiew einer Waffenruhe bereits "ohne Wenn und Aber" zugestimmt habe.
Historische Parallelen und offene Fragen
Die Geschichte der bisherigen Verhandlungsversuche mahnt zur Vorsicht. Nach dem Abbruch der direkten Gespräche 2022 gab es zwar weitere Vermittlungsbemühungen, unter anderem durch die Trump-Administration in Saudi-Arabien, doch blieben diese ohne durchschlagenden Erfolg. Damals wie heute standen neben territorialen Zugeständnissen auch grundsätzliche außenpolitische Fragen wie die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine im Raum.
Ausblick auf mögliche Entwicklungen
Während eine offizielle Reaktion aus Kiew noch aussteht, könnte die Initiative dennoch einen diplomatischen Durchbruch bedeuten. Allerdings zeigt die zurückhaltende Reaktion aus Berlin, dass der Weg zu echten Friedensverhandlungen noch steinig werden dürfte. Die kommenden Tage werden zeigen, ob Putin es mit seinem Vorschlag ernst meint - oder ob es sich nur um ein taktisches Manöver handelt, um den wachsenden internationalen Druck abzufedern.
Die Geschichte lehrt uns, dass gerade in der internationalen Politik Skepsis gegenüber vermeintlich großzügigen Angeboten angebracht ist. Besonders wenn diese von einer Seite kommen, die bisher wenig Bereitschaft zu echten Kompromissen gezeigt hat. Die Forderung des Bundeskanzlers nach einer vorherigen Waffenruhe erscheint vor diesem Hintergrund als kluger diplomatischer Schachzug.
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