
Rechtschaos an deutschen Grenzen: Wenn Richter und Minister sich widersprechen
Die jüngsten Entwicklungen an Deutschlands Grenzen offenbaren ein beunruhigendes Bild: Während Bundesinnenminister Alexander Dobrindt seine Grenzschutzmaßnahmen als Erfolg feiert, stellen Gerichte deren Rechtmäßigkeit in Frage. Der Polizeibeauftragte des Bundes, Uli Grötsch, bringt es auf den Punkt: Die Exekutive sage etwas anderes als die Judikative – ein Zustand, der in einem Rechtsstaat eigentlich undenkbar sein sollte.
Beamte im juristischen Niemandsland
Was sich derzeit an den deutschen Grenzen abspielt, gleicht einem Trauerspiel behördlicher Inkompetenz. Die Bundespolizisten, die Tag für Tag ihren Dienst versehen, werden von der Politik in eine unmögliche Situation manövriert. Sie sollen Anweisungen befolgen, deren Rechtmäßigkeit höchst umstritten ist. Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Zurückweisung von drei Somaliern als rechtswidrig eingestuft – ein deutliches Signal, das in Berlin offenbar niemand hören will.
Grötsch fordert zu Recht Rechtssicherheit für die Beamten. Es könne nicht sein, dass die Einsatzkräfte zur Verantwortung gezogen werden, während die politische Führung sich in Widersprüche verstrickt. Die Polizisten haben einen Anspruch darauf, rechtmäßig zu handeln – doch wie sollen sie das, wenn selbst die Gerichte die Anweisungen ihrer Vorgesetzten für rechtswidrig erklären?
Dobrindts trotzige Haltung
Besonders bemerkenswert ist die Reaktion des Innenministers auf die gerichtliche Schlappe. Statt die Bedenken ernst zu nehmen und für Klarheit zu sorgen, beharrt Dobrindt auf seinem Kurs. Seine Aussage, man bewege sich "innerhalb des europäischen Rechts", wirkt angesichts der gegenteiligen Gerichtsentscheidung geradezu grotesk. Noch bemerkenswerter: Er schiebt die Verantwortung gleich weiter und meint, darüber solle der Europäische Gerichtshof entscheiden.
Diese Haltung offenbart ein grundlegendes Problem der aktuellen Migrationspolitik: Man handelt erst und fragt später nach der Rechtmäßigkeit. Seit einem Monat wurden nach Dobrindts eigenen Angaben 3.278 Menschen zurückgewiesen, darunter 160 Asylsuchende. Jede einzelne dieser Zurückweisungen könnte sich als rechtswidrig erweisen – ein Skandal, der in der öffentlichen Debatte viel zu wenig Beachtung findet.
Die wahren Leidtragenden
Während sich Politiker und Juristen streiten, stehen die Bundespolizisten an vorderster Front. Sie müssen Entscheidungen treffen, die möglicherweise gegen geltendes Recht verstoßen. Sie riskieren persönliche Konsequenzen für eine Politik, die offenbar mehr auf Symbolik als auf rechtlicher Grundlage basiert. Es ist ein Armutszeugnis für einen Rechtsstaat, wenn seine Vollzugsbeamten nicht wissen, ob ihr Handeln legal ist oder nicht.
Die Forderung nach Drittstaatenregelungen, die Dobrindt erneut ins Spiel bringt, wirkt vor diesem Hintergrund wie eine Flucht nach vorn. Statt die hausgemachten Probleme zu lösen, träumt man von Lösungen außerhalb der EU. Dabei kann man nicht einmal die eigenen Grenzkontrollen rechtssicher gestalten.
Ein Staat im Widerspruch mit sich selbst
Was wir hier erleben, ist symptomatisch für die aktuelle deutsche Politik: Man agiert ohne klare rechtliche Grundlage, ignoriert gerichtliche Entscheidungen und schiebt die Verantwortung zwischen den Institutionen hin und her. Die Leidtragenden sind nicht nur die Beamten, die in diesem Chaos ihren Dienst versehen müssen, sondern letztlich alle Bürger, die auf einen funktionierenden Rechtsstaat angewiesen sind.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik ihrer Verantwortung gerecht wird. Entweder man schafft eine klare, rechtssichere Grundlage für die Grenzkontrollen, oder man muss die Konsequenzen ziehen und die umstrittenen Maßnahmen beenden. Alles andere ist eine Bankrotterklärung des Rechtsstaats und ein Verrat an den Beamten, die täglich für die Sicherheit unseres Landes sorgen.
Die Bürger haben ein Recht auf eine Politik, die nicht nur markige Sprüche klopft, sondern auf solidem rechtlichen Fundament steht. Davon sind wir derzeit meilenweit entfernt – und das ist nicht nur die Meinung unserer Redaktion, sondern dürfte auch die Einschätzung eines Großteils der Bevölkerung sein, die sich eine kompetente und rechtstreue Regierung wünscht.
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