
Schockgeständnis aus dem Krankenbett: Trigema-Patriarch wollte seinem Leben ein Ende setzen
Was für ein Paukenschlag aus dem schwäbischen Burladingen! Der als unverwüstlich geltende Textilunternehmer Wolfgang Grupp hat in einem bewegenden Brief an seine Belegschaft gestanden, dass er versucht habe, sich das Leben zu nehmen. Der 83-jährige Patriarch, der jahrzehntelang als Inbegriff des deutschen Mittelständlers galt, liege seit zehn Tagen im Krankenhaus und leide an Altersdepressionen.
„Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen", schreibt Grupp in dem Brief vom 17. Juli, der unserer Redaktion vorliegt. Man mache sich Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht werde. Diese quälenden Selbstzweifel hätten ihn zu dem verzweifelten Schritt getrieben: „Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden."
Die dunkle Seite des Erfolgs
Wer hätte das gedacht? Der Mann, der jahrzehntelang mit seinem Schimpansen im Fernsehen für T-Shirts warb und in Talkshows anderen Unternehmern Verantwortungsbewusstsein predigte, kämpft im Stillen mit seinen eigenen Dämonen. Es zeigt sich wieder einmal: Erfolg und Ruhm schützen nicht vor den Abgründen der menschlichen Seele.
Besonders tragisch wirkt das Geständnis vor dem Hintergrund, dass Grupp erst im vergangenen Jahr die Unternehmensführung an seine Kinder Bonita und Wolfgang Junior übergeben hatte. Ein Generationswechsel, der offenbar tiefere Spuren hinterlassen hat, als der stolze Patriarch nach außen zeigen wollte. Plötzlich nicht mehr gebraucht zu werden – für einen Mann wie Grupp, der sein ganzes Leben für sein Unternehmen gelebt hat, muss das wie ein Todesurteil gewirkt haben.
Ein Brief voller Reue und Dankbarkeit
„Ich bedaure, was geschehen ist und würde es gerne ungeschehen machen", schreibt der Senior in seinem mit „Wolfgang Grupp sen." unterzeichneten Brief. Die Formulierung klingt fast wie eine Entschuldigung – als ob er sich für seine Schwäche schämen würde. Dabei sollte gerade ein Mann seines Formats wissen: Depression ist keine Charakterschwäche, sondern eine ernsthafte Erkrankung.
Gleichzeitig nutzt Grupp sein Schreiben für eine wichtige Botschaft: Er bittet andere Betroffene eindringlich, sich professionelle Hilfe zu suchen. Ein mutiger Schritt für einen Mann seiner Generation, in der psychische Probleme oft noch als Tabu galten. Vielleicht kann sein offener Umgang mit der eigenen Verzweiflung anderen den Weg weisen.
Die Familie als Rettungsanker
In seinem Brief dankt Grupp ausdrücklich seiner Frau Elisabeth und seinen Kindern. „Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine Kinder", betont er und zeigt sich überzeugt, dass diese Trigema in eine erfolgreiche Zukunft führen werden. Es klingt fast so, als wolle er sich selbst davon überzeugen, dass sein Lebenswerk in guten Händen ist – und er loslassen kann.
Die Tatsache, dass Grupp seinen Brief explizit veröffentlichen ließ, spricht für sich. Hier geht es nicht um Sensationslust, sondern um ein letztes großes Statement eines Mannes, der sein Leben lang in der Öffentlichkeit stand. Ein Mann, der anderen Unternehmern stets „Verantwortung, Disziplin und Vorbildfunktion" predigte und nun mit seinem eigenen Schicksal hadert.
Was bleibt vom deutschen Vorzeige-Unternehmer?
Wolfgang Grupp war mehr als nur der Mann mit dem Affen aus der Werbung. Er stand für eine Unternehmergeneration, die noch persönlich für ihre Entscheidungen haftete und Arbeitsplätze in Deutschland hielt, während andere längst nach Asien abgewandert waren. Ein Dinosaurier im besten Sinne, der sich gegen den Zeitgeist stemmte.
Dass ausgerechnet dieser scheinbar unverwüstliche Patriarch nun öffentlich seine Schwäche zeigt, macht ihn paradoxerweise menschlicher als all seine markigen Sprüche in Talkshows. Es erinnert uns daran, dass hinter jeder Erfolgsgeschichte auch ein verletzlicher Mensch steckt – egal wie stark die Fassade nach außen wirken mag.
Bleibt zu hoffen, dass Wolfgang Grupp senior die Kraft findet, seinen Lebensabend doch noch in Frieden zu genießen. Und dass sein mutiges Geständnis anderen Betroffenen zeigt: Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen. Im Gegenteil – es zeugt von wahrer Stärke.
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