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06.06.2025
11:53 Uhr

Schweizer Neutralität: Bewährtes Erfolgsmodell oder verstaubtes Relikt?

Die jahrhundertealte Schweizer Neutralität steht wieder einmal am Pranger. Während selbsternannte Sicherheitsexperten und transatlantische Scharfmacher das Land als "sicherheitspolitisches Vakuum" diffamieren, zeigt ein nüchterner Blick in die Geschichtsbücher: Diese außenpolitische Maxime hat die Eidgenossenschaft durch die dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte geführt – und das mit bemerkenswertem Erfolg.

Die Doppelmoral der Neutralitätskritiker

Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Vehemenz ausgerechnet jene Kräfte die Schweizer Neutralität attackieren, die bei anderen Völkerrechtsverletzungen beide Augen zudrücken. Während man von Bern bedingungslose Solidarität mit der Ukraine fordert, schweigt man zu den völkerrechtswidrigen Abenteuern der USA im Irak – ein Krieg, der auf dreisten Lügen basierte. Wo blieb der Aufschrei, als Aserbaidschan Ende 2023 die armenische Enklave Bergkarabach überfiel und 120.000 Menschen von ihrer angestammten Scholle vertrieb? Richtig – es gab keinen. Baku bleibt als Rohstofflieferant weiterhin wohlgelitten.

Diese selektive Empörung entlarvt die wahren Motive der Neutralitätsgegner: Es geht nicht um Völkerrecht oder Menschenrechte, sondern um geopolitische Interessen. Die Schweiz soll sich gefälligst in die NATO-Phalanx einreihen und ihre eigenständige Außenpolitik aufgeben. Doch wäre das wirklich im Interesse der Eidgenossen?

500 Jahre erfolgreiche Neutralitätspolitik

Die historische Bilanz spricht eine deutliche Sprache. Bereits während des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, als Europa in Schutt und Asche versank, blühte die neutrale Schweiz auf. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde ihre Unabhängigkeit diplomatisch anerkannt – ein Triumph, der bis heute nachwirkt. Nach dem Basler Verhandlungsführer Johann Rudolf Wettstein wurde nicht umsonst eine der wichtigsten Rheinbrücken benannt.

Selbst die napoleonischen Kriege, die einzige wirkliche Ausnahme in dieser Erfolgsgeschichte, endeten letztlich mit der Wiederherstellung und internationalen Anerkennung der Schweizer Neutralität beim Wiener Kongress 1815. Die europäischen Großmächte erkannten damals, was heutige Möchtegern-Strategen offenbar vergessen haben: Eine neutrale Schweiz liegt im Interesse des kontinentalen Gleichgewichts.

Der Zweite Weltkrieg: Neutralität als Überlebensstrategie

Besonders instruktiv ist der Blick auf den Zweiten Weltkrieg. Während Kritiker gerne auf das Schicksal Hollands, Belgiens und Luxemburgs verweisen, verschweigen sie geflissentlich die Erfolgsgeschichten: Spanien, Portugal, Irland, Schweden und die Türkei blieben neutral und unversehrt. Diese Länder nutzten ihre geostrategische Position geschickt aus, handelten pragmatisch und flexibel – genau wie die Schweiz.

Die Behauptung, Neutralität mache wehrlos, ist historischer Unsinn. Im Gegenteil: Eine bewaffnete Neutralität, gepaart mit Entschlossenheit und diplomatischem Geschick, erwies sich als äußerst erfolgreiches Konzept. General Henri Guisan und Wirtschaftsminister Walther Stampfli führten die Schweiz mit einer Mischung aus Wehrhaftigkeit und kluger Verhandlungstaktik durch die dunkelsten Jahre des 20. Jahrhunderts.

Neutralität als Zukunftsmodell

Die aktuelle Debatte offenbart vor allem eines: Die Gegner der Neutralität argumentieren nicht aus einer Position der Stärke, sondern aus ideologischer Verblendung. Sie wollen die Schweiz in ein transatlantisches Korsett zwängen, das dem Land mehr schadet als nutzt. Denn was bringt eine NATO-Mitgliedschaft außer der Verpflichtung, sich an den nächsten völkerrechtswidrigen Abenteuern zu beteiligen?

Die Schweizer täten gut daran, sich auf ihre bewährten Traditionen zu besinnen. Eine pragmatische, aber am Völkerrecht orientierte Neutralitätspolitik bietet auch im 21. Jahrhundert mehr Handlungsspielraum als die Einbindung in militärische Bündnisse, deren Agenda von fremden Mächten bestimmt wird. Die anstehende Neutralitätsinitiative bietet die Chance, diese erfolgreiche außenpolitische Maxime für die Zukunft zu sichern.

Wer die Schweizer Neutralität als "Auslaufmodell" bezeichnet, hat entweder die Geschichte nicht verstanden oder verfolgt eine versteckte Agenda. Die Eidgenossen sollten sich von solchen Sirenengesängen nicht beirren lassen. Ihre Neutralität hat sich über Jahrhunderte bewährt – es gibt keinen vernünftigen Grund, dieses Erfolgsmodell über Bord zu werfen.

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