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Kettner Edelmetalle
11.12.2025
14:25 Uhr

Söders Distanzspiel: Bayerns Ministerpräsident probt den Aufstand gegen Berlin

Markus Söder, das politische Chamäleon aus Bayern, übt sich wieder einmal in seiner Paradedisziplin: dem strategischen Distanzieren. Kurz vor dem CSU-Parteitag in München sendet der bayerische Ministerpräsident deutliche Signale gen Berlin, die man durchaus als Kampfansage an die schwarz-rote Koalition verstehen könnte. Im Interview mit dem Merkur betont Söder, seine Partei wolle zwar "maximal konstruktiv" regieren, aber "keine Kumpanei" mit Kanzler Friedrich Merz und der SPD eingehen.

Die CSU als Korrektiv der Großen Koalition?

Was Söder hier inszeniert, ist nichts weniger als der Versuch, die CSU als eigenständige Kraft innerhalb der Regierung zu positionieren. Ein durchschaubares Manöver, das vor allem eines zeigt: Die Umfragewerte der Union sinken, und in Bayern rumort es gewaltig. Pünktlich zum Parteitag präsentiert sich Söder als der starke Mann, der notfalls auch gegen Berlin aufbegehrt – ein altbekanntes Schauspiel, das die Bayern schon zu Zeiten von Franz Josef Strauß kannten.

Besonders pikant sind Söders indirekte Seitenhiebe auf das Kanzleramt. Wenn er ein besseres "Gesamterscheinungsbild" der Koalition anmahnt, ist das nichts anderes als eine kaum verhüllte Kritik an Friedrich Merz' Kommunikationsstil. Der CSU-Chef, selbst nicht gerade für seine Beständigkeit bekannt, wirft dem Kanzler mangelnde Außendarstellung vor – eine bemerkenswerte Chuzpe.

Klare Kante gegen die SPD

Gegenüber den Sozialdemokraten fährt Söder härtere Geschütze auf. Das Aus für das Bürgergeld sei beschlossene Sache, Nachverhandlungen ausgeschlossen. Die jüngsten Äußerungen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas gegenüber Arbeitgebern bezeichnet er als "Klassenkampf-Rhetorik" – ein Begriff, der in konservativen Kreisen als politisches Schimpfwort gilt. Stattdessen fordert er die SPD auf, ihr Verhältnis zur Wirtschaft zu "entkrampfen".

Diese Positionierung kommt nicht von ungefähr. Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise, die Insolvenzzahlen steigen, und die Unternehmer verlieren zunehmend das Vertrauen in die Politik. Söder versucht sich als Anwalt der Wirtschaft zu profilieren und fordert ein "Bündnis für Wirtschaft und Arbeit" sowie Steuersenkungen, niedrigere Energiepreise und weniger Bürokratie.

Die Schuldenbremse als rote Linie

In der Finanzpolitik zeigt sich Söder unnachgiebig: Eine Aufweichung der Schuldenbremse lehnt er kategorisch ab und verweist stolz auf den ausgeglichenen Haushalt in Bayern. Doch wie glaubwürdig ist diese Position angesichts der Tatsache, dass die neue Bundesregierung bereits ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur plant? Hier zeigt sich die ganze Widersprüchlichkeit der aktuellen Politik: Während man öffentlich die Schuldenbremse verteidigt, werden über Sondervermögen und Schattenhaushalte munter neue Schulden aufgetürmt.

Auch bei den SPD-Forderungen nach Sozialabgaben auf Kapitalerträge und einer Pflichtversicherung für Selbstständige und Beamte zeigt sich Söder skeptisch. Eine kluge Positionierung, die bei der traditionellen CSU-Klientel gut ankommen dürfte.

Der Fall Weimer: Söder auf Distanz zu Merz

Besonders aufschlussreich ist Söders Umgang mit dem "Fall Weimer". Während Kanzler Merz seinen Kulturstaatsminister öffentlich in Schutz nimmt, wählt der bayerische Ministerpräsident einen deutlich distanzierteren Ton. Er verweist auf eine laufende Compliance-Prüfung und betont, es gebe weder eine Vorverurteilung noch einen Blankoscheck. Diese vorsichtige Haltung ist bemerkenswert, zumal es um den prestigeträchtigen Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee geht, bei dem die Weimer Media Group exklusive Kontakte zu Regierungsmitgliedern verkauft und mit "Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger" wirbt.

Söders Aussage im Focus-Podcast bringt es auf den Punkt: "Man muss sich entscheiden, Blaulicht oder Konto. Entweder will man Geld verdienen oder man will in der Politik bleiben. Zusammen geht es nicht." Eine klare Ansage, die sich durchaus als Spitze gegen Berlin interpretieren lässt.

Wahlkampfmodus oder echte Opposition?

Was Söder hier betreibt, ist ein gefährliches Spiel. Einerseits ist seine Partei Teil der Regierung und trägt deren Entscheidungen mit. Andererseits versucht er sich als innerparteiliche Opposition zu profilieren. Diese Doppelstrategie mag kurzfristig Punkte bei der bayerischen Wählerschaft bringen, langfristig untergräbt sie jedoch die Glaubwürdigkeit der gesamten Koalition.

Die Frage ist: Wie lange kann Söder diesen Spagat noch durchhalten? Die CSU steht vor den Kommunalwahlen 2026 unter Druck, und die AfD gewinnt auch in Bayern zunehmend an Boden. Söders Distanzierungsmanöver könnte der verzweifelte Versuch sein, konservative Wähler bei der Stange zu halten, die mit der Politik der Großen Koalition hadern.

Eines ist sicher: Markus Söder bleibt sich treu – als politischer Wendehals, der seine Positionen je nach Windrichtung anpasst. Ob diese Strategie aufgeht, werden die kommenden Monate zeigen. Die deutsche Politik jedenfalls wird durch solche Manöver nicht stabiler, und das Vertrauen der Bürger in ihre gewählten Vertreter schwindet weiter. In Zeiten, in denen Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen steht, wäre Geschlossenheit gefragt. Stattdessen erleben wir ein unwürdiges Schauspiel parteitaktischer Spielchen.

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