
Spritpreis-Chaos: Länder wollen endlich das tägliche Abzock-Karussell an Tankstellen stoppen
Wer kennt es nicht? Man fährt morgens zur Tankstelle, ärgert sich über die hohen Preise, und wenn man abends wieder vorbeifährt, sind sie plötzlich 10 Cent günstiger. Oder umgekehrt. Bis zu 18 Mal am Tag ändern sich die Spritpreise an deutschen Tankstellen – ein Irrsinn, der endlich ein Ende haben könnte. Die Bundesländer haben die Nase voll vom täglichen Preiswirrwarr und wollen dem Treiben der Mineralölkonzerne einen Riegel vorschieben.
Das große Verwirrspiel an der Zapfsäule
Was das Bundeskartellamt in seiner jüngsten Untersuchung festgestellt hat, dürfte jeden Autofahrer zur Weißglut treiben: Durchschnittlich 18 Preisänderungen pro Tag und Tankstelle! Das sei kein freier Markt mehr, sondern ein perfides Spiel mit den Nerven und Geldbeuteln der Verbraucher. Während die Konzerne ihre Algorithmen optimieren und die Preise im Minutentakt anpassen, hetzen die Autofahrer von einer Tank-App zur nächsten, um vielleicht doch noch das eine oder andere "Preistal" zu erwischen.
Die Länder haben nun endlich genug von diesem Treiben. Unter Federführung Baden-Württembergs fordern sie eine "Preiserhöhungsbremse" – ein Begriff, der schon zeigt, wie absurd die Situation geworden ist. Preise sollen künftig nur noch einmal täglich steigen dürfen, Senkungen bleiben jederzeit möglich. Ein vernünftiger Ansatz, der längst überfällig ist.
Österreich zeigt, wie es geht
Während Deutschland noch diskutiert, macht unser Nachbarland Österreich längst vor, wie man dem Preischaos Herr wird. Dort dürfen Tankstellenbetreiber ihre Preise nur einmal täglich um 12 Uhr mittags erhöhen. Das Ergebnis? Transparenz für die Verbraucher und weniger Stress für alle Beteiligten. Ein simples Konzept, das funktioniert – aber offenbar zu einfach für die deutsche Bürokratie.
"Wir finden das richtig und gut", sagt Herbert Rabl vom Tankstellen-Interessenverband. Endlich spricht mal jemand Klartext. Viele Tankstellenpächter müssten die aggressive Preispolitik der Mineralölkonzerne ausbaden und sich täglich die Beschwerden frustrierter Kunden anhören.
Die Politik versagt seit über einem Jahrzehnt
Besonders bitter: Schon 2012 hatte die Länderkammer einen ähnlichen Beschluss gefasst. Damals gab es "nur" vier bis fünf Preisänderungen täglich. Die damalige Bundesregierung? Hat den Vorschlag einfach ignoriert. Seitdem hat sich die Situation vervierfacht – ein Armutszeugnis für die politische Handlungsfähigkeit in diesem Land.
Jetzt, wo die Preissprünge völlig aus dem Ruder gelaufen sind, wachen die Verantwortlichen endlich auf. Aber wird die neue Große Koalition unter Friedrich Merz diesmal handeln? Oder versandet der Vorschlag wieder in den Mühlen der Berliner Bürokratie, während die Mineralölkonzerne weiter ihre Spielchen treiben?
Der "Rakete-und-Feder-Effekt" in Perfektion
Was das Kartellamt euphemistisch als "Rakete-und-Feder-Effekt" bezeichnet, kennt jeder Autofahrer aus leidvoller Erfahrung: Steigen die Rohölpreise, schießen die Tankstellenpreise wie eine Rakete nach oben. Fallen sie wieder, sinken die Preise an der Zapfsäule so langsam wie eine Feder zu Boden. Ein System, das nur einem nutzt: den Konzernen.
Die geplante Preisbremse könnte diesem Treiben endlich Einhalt gebieten. Wenn Preise nur einmal täglich steigen dürfen, aber jederzeit fallen können, hätten die Verbraucher endlich wieder eine faire Chance. Es wäre ein kleiner Sieg gegen die Abzocke an der Zapfsäule – und ein Signal, dass sich die Politik nicht alles gefallen lässt.
Bleibt zu hoffen, dass die Länderinitiative diesmal nicht im Berliner Politikbetrieb versandet. Die Autofahrer haben lange genug unter dem Preischaos gelitten. Es wird Zeit, dass die Politik endlich handelt und den Konzernen zeigt, wo der Hammer hängt. Denn eines ist klar: So kann es nicht weitergehen.
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