
Trump bricht Tabu: Regimewechsel im Iran plötzlich auf dem Tisch
Die Masken fallen. Was bisher hinter verschlossenen Türen diskutiert wurde, spricht Donald Trump nun offen aus: Ein Regimewechsel im Iran sei durchaus denkbar. Mit einem einzigen Post auf seiner Plattform Truth Social wirft der US-Präsident die bisherige Strategie seiner eigenen Regierung über den Haufen und sorgt für Verwirrung in Washington.
„Make Iran Great Again" – Trumps überraschende Kehrtwende
„Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff ‚Regimewechsel' zu verwenden", schrieb Trump am Sonntagabend, um dann genau das zu tun, was er als politisch inkorrekt bezeichnet. Seine rhetorische Frage, warum es keinen Regimewechsel geben solle, wenn das aktuelle Regime den Iran nicht „großartig" machen könne, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Das Kürzel „MIGA" – offensichtlich angelehnt an sein berühmtes „MAGA" – unterstreicht die Botschaft zusätzlich.
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt dieser Äußerung. Erst Stunden zuvor hatten hochrangige Mitglieder seiner Administration das genaue Gegenteil beteuert. Verteidigungsminister Pete Hegseth stellte im Pentagon klar, dass es bei den jüngsten Militärschlägen gegen iranische Atomanlagen ausdrücklich nicht um einen Regimewechsel gehe. Vizepräsident JD Vance bekräftigte diese Position gegenüber NBC mit den Worten: „Wir wollen keinen Regimewechsel. Diese Haltung ist sehr klar."
Chaos in der eigenen Regierung
Was hier sichtbar wird, ist mehr als nur ein kommunikatives Missgeschick. Es offenbart die tiefen Risse innerhalb der Trump-Administration bezüglich der Iran-Politik. Während die offiziellen Vertreter noch versuchen, die bisherige Linie zu halten – Zerstörung des Atomprogramms ja, Regimewechsel nein –, prescht der Präsident mit seiner eigenen Agenda vor.
„Wir wollen ihr Atomprogramm beenden und dann mit den Iranern über eine langfristige Lösung sprechen"
So formulierte es Vance noch am Sonntag. Doch Trumps Post lässt diese diplomatische Zurückhaltung wie Makulatur erscheinen. Die Frage drängt sich auf: Wer spricht hier eigentlich für die amerikanische Regierung?
Die Hardliner wittern Morgenluft
Innerhalb der republikanischen Partei dürfte Trumps Vorstoß auf fruchtbaren Boden fallen. Ein nicht unerheblicher Teil der Konservativen träumt schon lange von einem Sturz des Mullah-Regimes. Diese Hardliner sehen in den aktuellen Spannungen die perfekte Gelegenheit, ihre Maximalforderungen durchzusetzen.
Die Eskalation im Nahen Osten, die seit Juni dramatische Ausmaße angenommen hat, könnte ihnen dabei in die Hände spielen. Nach israelischen Großangriffen auf iranische Atomanlagen und den darauffolgenden Vergeltungsschlägen Teherans steht die Region am Rande eines Flächenbrandes. In dieser aufgeheizten Atmosphäre erscheinen selbst die radikalsten Optionen plötzlich diskutabel.
Gefährliches Spiel mit dem Feuer
Was Trump hier betreibt, ist ein hochriskantes Spiel. Ein Regimewechsel im Iran wäre keine chirurgische Operation, sondern würde die gesamte Region in ein noch größeres Chaos stürzen. Die Erfahrungen aus dem Irak und Afghanistan sollten eigentlich Warnung genug sein. Doch offenbar hat der Präsident diese Lektionen nicht gelernt – oder er ignoriert sie bewusst.
Die Ironie dabei: Während Trump im Wahlkampf noch vollmundig verkündete, Amerika aus endlosen Kriegen herauszuhalten, steuert er nun möglicherweise auf den größten militärischen Konflikt seit Jahrzehnten zu. Seine Basis, die ihm gerade wegen seiner vermeintlich isolationistischen Außenpolitik die Treue hielt, dürfte sich verwundert die Augen reiben.
Europa als Zuschauer am Spielfeldrand
Für Deutschland und Europa bedeutet diese Entwicklung nichts Gutes. Ein militärischer Umsturz im Iran würde nicht nur neue Flüchtlingsströme auslösen, sondern auch die Energieversorgung gefährden. Die ohnehin fragile Wirtschaftslage könnte durch explodierende Ölpreise vollends aus den Fugen geraten.
Doch was tut die Bundesregierung? Die Große Koalition unter Friedrich Merz schweigt. Statt klare Kante zu zeigen und vor den Folgen eines solchen Abenteuers zu warnen, übt man sich in diplomatischer Zurückhaltung. Diese Passivität ist symptomatisch für die deutsche Außenpolitik der letzten Jahre – man lässt sich treiben, statt selbst zu gestalten.
Trumps Tweet mag nur aus wenigen Zeilen bestehen, doch seine Sprengkraft ist enorm. Er zeigt, dass die USA bereit sein könnten, die Büchse der Pandora zu öffnen. Für den Nahen Osten, aber auch für den Rest der Welt, wäre das eine Katastrophe mit unabsehbaren Folgen. Es bleibt zu hoffen, dass vernünftigere Kräfte in Washington den Präsidenten noch zur Räson bringen können. Die Chancen dafür stehen allerdings denkbar schlecht.
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