
Trump kritisiert Israels eigenmächtigen Angriff in Katar: Souveränität verletzt, Friedensbemühungen gefährdet
Der israelische Luftangriff auf Hamas-Führungskräfte in der katarischen Hauptstadt Doha hat nicht nur international für Empörung gesorgt, sondern auch den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu ungewöhnlich deutlichen Worten veranlasst. Der 47. US-Präsident zeigte sich „sehr unglücklich" über die eigenmächtige Militäraktion seines Verbündeten Israel, die ohne vorherige Abstimmung mit Washington erfolgte.
Ein diplomatischer Affront mit Folgen
Was sich am Dienstag in Doha abspielte, dürfte als schwerer diplomatischer Zwischenfall in die Geschichte eingehen. Israel führte einen präzisen Luftschlag gegen hochrangige Hamas-Vertreter durch – und das auf dem Territorium eines souveränen Staates, der zugleich enger Verbündeter der USA ist. Die israelischen Streitkräfte rechtfertigten den Angriff als notwendige Maßnahme gegen die „Terrororganisation Hamas", während Präsident Isaac Herzog die Entscheidung als „wichtig und richtig" verteidigte.
Doch genau diese Selbstgerechtigkeit scheint es zu sein, die Trump besonders verärgert. Bei seiner Ankunft in einem Washingtoner Restaurant ließ er keinen Zweifel an seiner Missbilligung: „Es ist keine gute Situation, aber ich sage Ihnen: Wir wollen die Geiseln zurück, aber wir sind nicht begeistert, wie es heute gelaufen ist." Diese ungewöhnlich offene Kritik an Israel zeigt, dass selbst die traditionell engen Beziehungen zwischen Washington und Jerusalem ihre Grenzen haben.
Internationale Verurteilung und rechtliche Bedenken
Die internationale Gemeinschaft reagierte erwartungsgemäß scharf auf den israelischen Alleingang. Der französische Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) bezeichneten den Angriff als „inakzeptabel". UN-Generalsekretär António Guterres ging noch weiter und sprach von einer „eklatanten Verletzung" der katarischen Souveränität. Der katarische Außenministeriumssprecher Madsched al-Ansari verurteilte die Aktion als „Verletzung aller internationalen Gesetze und Normen".
„Diese Entscheidung wurde von Premierminister Netanjahu getroffen, nicht von mir"
Mit diesen Worten distanzierte sich Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social deutlich von der israelischen Militäraktion. Er betonte, dass „einseitige Bombardierungen in Katar, einem souveränen Staat und engen Verbündeten der Vereinigten Staaten" weder Israel noch den USA bei der Erreichung ihrer Ziele helfen würden.
Versäumte Warnung und diplomatische Schadensbegrenzung
Besonders brisant: Trump hatte seinen Sonderbeauftragten Steve Witkoff angewiesen, Katar vor dem bevorstehenden Angriff zu warnen. Doch die Warnung kam zu spät – ein Umstand, der die mangelnde Koordination zwischen Israel und den USA offenlegt. Diese Panne dürfte das Vertrauen zwischen den Verbündeten erheblich belasten.
In der Schadensbegrenzung zeigte sich Trump als erfahrener Diplomat. Er führte Gespräche sowohl mit dem Emir und dem Premierminister von Katar als auch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Den katarischen Führern versicherte er, dass sich ein derartiger Vorfall auf ihrem Staatsgebiet nicht wiederholen werde – eine bemerkenswerte Garantie, die Israels Handlungsspielraum künftig einschränken könnte.
Die Hamas-Frage bleibt ungelöst
Trotz seiner scharfen Kritik am Vorgehen Israels ließ Trump keinen Zweifel daran, dass die Beseitigung der Hamas ein „erstrebenswertes Ziel" bleibe. Die radikal-islamische Organisation, so Trump, profitiere „vom Elend der Menschen in Gaza". Diese differenzierte Haltung zeigt, dass der US-Präsident zwischen legitimen Sicherheitsinteressen und völkerrechtswidrigen Methoden zu unterscheiden weiß.
Netanjahu soll Trump zugesagt haben, dass er Frieden schließen wolle. Doch nach diesem diplomatischen Eklat stellt sich die Frage, wie glaubwürdig solche Versprechen noch sind. Der israelische Premierminister hat mit seinem Alleingang nicht nur die Souveränität Katars verletzt, sondern auch das Vertrauen seines wichtigsten Verbündeten erschüttert.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Der Vorfall wirft grundsätzliche Fragen auf: Darf ein Staat, selbst wenn er sich im Kampf gegen den Terrorismus wähnt, einfach die Souveränität eines anderen Staates verletzen? Die klare Antwort der internationalen Gemeinschaft lautet: Nein. Selbst die USA, die traditionell zu Israel stehen, können und wollen solche Alleingänge nicht tolerieren.
Für die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten bedeutet dieser Zwischenfall eine weitere Eskalation. Katar, das sich als Vermittler im Nahostkonflikt engagiert, sieht sich in seiner neutralen Position untergraben. Die Friedensbemühungen, an denen auch die Trump-Administration arbeitet, erleiden einen herben Rückschlag.
Die Botschaft Trumps an Israel ist unmissverständlich: Auch im Kampf gegen den Terror müssen internationale Regeln und die Souveränität von Staaten respektiert werden. Wer glaubt, im Alleingang handeln zu können, riskiert nicht nur diplomatische Verwerfungen, sondern gefährdet auch die eigenen langfristigen Interessen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Lektion in Jerusalem verstanden wurde.
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