
Trump verschärft Einbürgerungstest: Amerikas neue Hürde für den Traum vom US-Pass
Die Vereinigten Staaten stehen vor einer bedeutsamen Wende in ihrer Einwanderungspolitik. Joseph Edlow, der neue Direktor der US-Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsbehörde (USCIS), hat eine Debatte entfacht, die das Fundament des amerikanischen Einbürgerungsprozesses erschüttern könnte. Seine Kritik: Der aktuelle Staatsbürgerschaftstest sei zu einfach und könne problemlos auswendig gelernt werden. Die Trump-Administration plant nun, die verschärfte Version aus dem Jahr 2020 wieder einzuführen – ein Schritt, der die Messlatte für angehende US-Bürger deutlich höher legen würde.
Der amerikanische Traum wird teurer erkauft
Was bedeutet diese Verschärfung konkret? Während Bewerber derzeit aus einem Pool von etwa 100 Fragen zehn gestellt bekommen und davon mindestens sechs richtig beantworten müssen, sah die 2020er Version ganze 128 mögliche Fragen vor. Statt zehn wurden zwanzig Fragen gestellt, von denen mindestens zwölf korrekt beantwortet werden mussten. Diese Verdopplung der Anforderungen ist keine bloße Zahlenspielerei – sie repräsentiert einen fundamentalen Wandel in der amerikanischen Einwanderungsphilosophie.
Edlow argumentiert, dass die gegenwärtige Testversion nicht dem "Geist des Gesetzes" entspreche. Eine bemerkenswerte Aussage, die zeigt, wie die Trump-Administration den Begriff der amerikanischen Staatsbürgerschaft neu definieren möchte. Interessanterweise war es die Bush-Administration, die 2008 das standardisierte Format mit der 6-aus-10-Regel einführte. Davor war der Test weitgehend dem Zufall überlassen – ein System, das seine eigenen Schwächen hatte.
Parallele Verschärfungen im H-1B-Visaprogramm
Die geplante Verschärfung des Einbürgerungstests fügt sich nahtlos in ein größeres Muster der Trump'schen Einwanderungspolitik ein. Zeitgleich plant das Heimatschutzministerium drastische Änderungen beim H-1B-Visaprogramm, das es US-Unternehmen ermöglicht, ausländische Fachkräfte anzustellen. Die neuen Regelungen würden H-1B-Visa ausschließlich für hochqualifizierte Positionen mit entsprechend hohen Gehältern reservieren – Einstiegspositionen wären damit vom Tisch.
Diese Doppelstrategie sendet eine klare Botschaft: Amerika soll wieder primär den Amerikanern gehören. Während man durchaus argumentieren könnte, dass höhere Standards für die Staatsbürgerschaft die Wertschätzung für dieses Privileg steigern, offenbart sich hier auch eine tiefere Wahrheit über die aktuelle politische Landschaft der USA.
Ein Blick zurück zeigt den Weg nach vorn
Die Geschichte der amerikanischen Einbürgerungstests ist geprägt von ständigen Anpassungen und politischen Kurswechseln. Was heute als zu einfach gilt, war gestern noch der Goldstandard. Die Frage, die sich stellt: Geht es wirklich darum, bessere Amerikaner zu schaffen, oder ist dies ein weiterer Baustein in der Mauer, die Trump metaphorisch – und teilweise buchstäblich – um Amerika errichten möchte?
Die Ironie dabei ist kaum zu übersehen. Während Deutschland und andere westliche Länder mit den Folgen einer zu liberalen Einwanderungspolitik kämpfen – man denke nur an die explodierenden Kriminalitätsraten und die zunehmenden Messerangriffe durch Migranten hierzulande – zeigt Amerika, wie eine konsequente, auf nationale Interessen ausgerichtete Politik aussehen kann. Trump macht vor, was eine Regierung tun sollte: die Interessen der eigenen Bürger an erste Stelle setzen.
Die wahre Prüfung steht noch bevor
Die geplanten Änderungen werfen fundamentale Fragen auf: Was macht einen guten Amerikaner aus? Ist es die Fähigkeit, 12 statt 6 Fragen über amerikanische Geschichte und Regierung zu beantworten? Oder geht es vielmehr darum, eine höhere Hürde zu schaffen, um die Zahl der Einbürgerungen zu reduzieren?
Eines ist sicher: Die Trump-Administration sendet mit diesen Maßnahmen ein deutliches Signal. Amerika first bedeutet auch, dass der Zugang zur amerikanischen Staatsbürgerschaft kein Selbstläufer mehr sein soll. In einer Zeit, in der viele westliche Länder ihre Grenzen faktisch aufgegeben haben und die Folgen dieser Politik täglich spürbarer werden, zeigt Trump einen alternativen Weg auf.
Ob dieser Weg der richtige ist, wird die Zeit zeigen. Fest steht jedoch, dass eine Nation das Recht hat, selbst zu bestimmen, wer Teil ihrer Gemeinschaft werden darf. Und wenn dafür zwölf statt sechs richtige Antworten nötig sind, dann ist das der Preis, den angehende Amerikaner zu zahlen haben. Ein Preis, der angesichts der Privilegien einer US-Staatsbürgerschaft durchaus gerechtfertigt erscheint.
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