
Trumps dreiste Nato-Rechnung: Amerika kassiert, Europa zahlt die Zeche
Der amerikanische Präsident Donald Trump hat wieder einmal bewiesen, dass er die transatlantischen Beziehungen als Einbahnstraße betrachtet. Während er von den europäischen Nato-Partnern fordert, künftig fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben, stellt er gleichzeitig klar: Für die USA selbst solle diese Regel selbstverständlich nicht gelten. Diese Doppelmoral offenbart das wahre Gesicht der amerikanischen Außenpolitik unter Trump – es geht nicht um gemeinsame Sicherheit, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen.
Die Arroganz der Macht
„Ich denke, sie sollten das machen. Ich denke nicht, dass wir das sollten", erklärte Trump mit einer Selbstverständlichkeit, die selbst hartgesottene Diplomaten sprachlos macht. Washington habe die Nato lange genug unterstützt und in vielen Fällen „fast 100 Prozent der Kosten getragen", behauptete der US-Präsident. Eine Aussage, die nicht nur faktisch falsch ist, sondern auch die jahrzehntelangen Beiträge europäischer Verbündeter verhöhnt.
Die Realität sieht anders aus: Die USA geben derzeit etwa 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus – nicht aus reiner Nächstenliebe gegenüber Europa, sondern weil sie damit ihre globalen Machtansprüche durchsetzen. Von Stützpunkten in Deutschland bis zu Operationen im Pazifik – die amerikanischen Militärausgaben dienen primär den eigenen geopolitischen Interessen.
Europas gefährliche Abhängigkeit
Besonders bitter ist, dass die europäischen Nato-Partner sich diesem Diktat beugen könnten. Aus Angst, Trump könne der Allianz den Rücken kehren, sind viele bereit, die geforderten fünf Prozent zu akzeptieren. Diese Summe würde für Deutschland bedeuten, dass jährlich über 200 Milliarden Euro in die Rüstung fließen müssten – Geld, das für Bildung, Infrastruktur und soziale Sicherung fehlen würde.
„Die europäischen Nato-Länder befürchten, dass Trump der Nato den Rücken zuwenden könnte, wenn er nicht bekommt, was er will."
Diese Erpressungstaktik funktioniert nur, weil Europa es versäumt hat, eine eigenständige Verteidigungspolitik aufzubauen. Jahrzehntelang haben sich die europäischen Staaten unter dem amerikanischen Schutzschirm eingerichtet, anstatt eigene Kapazitäten zu entwickeln. Nun präsentiert Trump die Rechnung – und sie ist gesalzen.
Spaniens mutiger Widerstand
Umso bemerkenswerter ist der Widerstand Spaniens gegen diese Forderungen. Ministerpräsident Pedro Sánchez bezeichnete das Fünf-Prozent-Ziel als „unvernünftig" und „kontraproduktiv". Damit spricht er aus, was viele denken, aber nicht zu sagen wagen: Diese Aufrüstungsspirale dient weder der Sicherheit noch dem Frieden, sondern primär der amerikanischen Rüstungsindustrie.
Während andere Nato-Partner über Sánchez' Einspruch irritiert sind, sollten sie ihm dankbar sein. Er zeigt, dass Europa nicht jede amerikanische Forderung kritiklos schlucken muss. Die Zeiten, in denen Washington allein die Regeln diktierte, sollten vorbei sein.
Zeit für europäische Souveränität
Die Trump'sche Doppelmoral beim Nato-Gipfel sollte ein Weckruf für Europa sein. Anstatt sich weiter erpressen zu lassen, müsste die EU endlich eine gemeinsame Verteidigungspolitik entwickeln. Das bedeutet nicht, die transatlantische Partnerschaft aufzukündigen, aber sehr wohl, sie auf Augenhöhe neu zu gestalten.
Europa hat die wirtschaftliche Kraft und das technologische Know-how, um seine Sicherheit selbst zu gewährleisten. Was fehlt, ist der politische Wille. Solange europäische Politiker lieber nach Washington pilgern, als in Brüssel oder Berlin gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, wird Trump weiter seine Spielchen treiben können.
Die Forderung nach fünf Prozent Verteidigungsausgaben – nur für andere, nicht für Amerika selbst – ist mehr als eine diplomatische Unverschämtheit. Sie ist ein Symptom für das gestörte Verhältnis zwischen den USA und ihren Verbündeten. Europa täte gut daran, diese Lektion zu lernen und endlich erwachsen zu werden. Denn eines ist sicher: Mit Trump im Weißen Haus wird die Rechnung für europäische Unterwürfigkeit immer teurer.
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