
Wirtschaftskrise vergiftet das Betriebsklima: Wenn der Chef zum Feind wird
Die deutsche Wirtschaft steckt im Würgegriff der Krise – und die Leidtragenden sind nicht nur die Bilanzen, sondern vor allem die Menschen in den Betrieben. Eine aktuelle Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) unter 5.000 Beschäftigten offenbart schonungslos, wie sehr die wirtschaftliche Talfahrt das Arbeitsklima in deutschen Unternehmen vergiftet. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In krisengeplagten Firmen stürzt die Bewertung des Betriebsklimas auf eine magere 3,0 ab – während es in florierenden Unternehmen immerhin noch eine 2,6 gibt.
Führungskräfte werden zu Sündenböcken
Besonders dramatisch zeigt sich der Vertrauensverlust zwischen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten. In wirtschaftlich angeschlagenen Betrieben bewerten sage und schreibe 16 Prozent der Beschäftigten die Zusammenarbeit mit ihrer Führungskraft als mangelhaft oder ungenügend – doppelt so viele wie in gesunden Unternehmen. Die Chefs mutieren vom Mentor zum Buhmann, wenn sie gezwungen sind, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Statt Mitarbeiterentwicklung steht plötzlich Kostenmanagement auf der Agenda, statt Förderung herrscht Kontrolle.
Was die IW-Forscher diplomatisch als "spannungsgeladenes Klima" umschreiben, dürfte in vielen Betrieben eher einem Hauen und Stechen gleichen. Der Fokus verschiebt sich von gemeinsamen Zielen zu internen Verteilungskämpfen – ein toxisches Umfeld, in dem jeder gegen jeden kämpft.
Das große Fressen beginnt
Auch unter Kollegen bröckelt die Fassade der Kollegialität. Zwar spreche noch immer eine Mehrheit von guter Zusammenarbeit, doch die Realität sieht anders aus: Nur noch 34 Prozent der Mitarbeiter in Krisenunternehmen empfinden das Arbeitsklima als gut oder sehr gut – im Vergleich zu 53 Prozent in wirtschaftlich stabilen Firmen. Die Wissenschaftler vermuten, dass in guten Zeiten überdeckte Interessenkonflikte nun offen zutage treten. Anders ausgedrückt: Wenn der Kuchen kleiner wird, zeigen alle ihre Ellenbogen.
Die Ampel-Erblast wirkt nach
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Die desaströse Wirtschaftspolitik der gescheiterten Ampel-Koalition hat tiefe Spuren hinterlassen. Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur verspricht – trotz gegenteiliger Wahlversprechen –, kämpfen deutsche Unternehmen ums nackte Überleben. Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 würgt die Wirtschaft zusätzlich ab und treibt die Inflation weiter in die Höhe.
Jeder fünfte Befragte sah sein Unternehmen bereits im Mai und Juni dieses Jahres in einer wirtschaftlich schlechten Lage – Tendenz steigend. Die Realität dürfte noch düsterer aussehen, denn die Erhebung fand statt, bevor die vollen Auswirkungen der Trump'schen Zollpolitik mit 20 Prozent auf EU-Importe spürbar wurden.
Ein Teufelskreis der Demotivation
Was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft? Ein vergiftetes Betriebsklima führt zu sinkender Produktivität, höherer Fluktuation und letztlich zu noch schlechteren Geschäftsergebnissen – ein Teufelskreis, aus dem viele Unternehmen nicht mehr herausfinden werden. Während die Politik von "Verantwortung für Deutschland" schwadroniert und neue Schulden als Investitionen verkauft, erleben Millionen Arbeitnehmer täglich, wie ihre Arbeitsplätze unsicherer und ihre Arbeitsbeziehungen konfliktreicher werden.
Die Studie des IW Köln ist mehr als nur eine Momentaufnahme – sie ist ein Alarmsignal. Wenn selbst in einem Land mit traditionell starker Sozialpartnerschaft das Betriebsklima derart erodiert, steht mehr auf dem Spiel als nur Wirtschaftszahlen. Es geht um den sozialen Frieden in deutschen Unternehmen und damit um einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Doch statt gegenzusteuern, verschärft die Politik mit immer neuen Belastungen und ideologischen Experimenten die Krise. Die Rechnung zahlen am Ende die Beschäftigten – mit schlechterem Arbeitsklima, mehr Stress und weniger Zusammenhalt.

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