
AfD schmiedet neue Jugendtruppe: Nach JA-Debakel soll in Gießen der nächste Versuch starten
Die Alternative für Deutschland wagt einen Neuanfang bei ihrer Nachwuchsarbeit. Nach der Auflösung der als rechtsextremistisch eingestuften Jungen Alternative (JA) soll Ende November in Gießen eine neue Jugendorganisation aus der Taufe gehoben werden. Am 29. und 30. November wollen Delegierte über Vorstand, Namen und Logo der Nachfolgeorganisation entscheiden – ein Schritt, der zeigt, dass die Partei aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben könnte.
Vom Verfassungsschutz ins Visier genommen
Die Geschichte der Jungen Alternative endete im März dieses Jahres mit einem Paukenschlag. Der Verfassungsschutz hatte die Organisation als "erwiesen rechtsextremistische Bestrebung" eingestuft – ein vernichtendes Urteil, das die AfD-Führung zum Handeln zwang. Die Selbstauflösung der JA kam einem möglichen Vereinsverbot zuvor und eröffnete gleichzeitig die Chance für einen strukturellen Neuanfang.
Was die Kritiker der AfD dabei übersehen: Die Partei zeigt hier durchaus Verantwortungsbewusstsein. Statt stur an problematischen Strukturen festzuhalten, wird ein Neustart gewagt. Die geplante engere Anbindung an die Mutterpartei könnte dabei helfen, extremistische Auswüchse besser zu kontrollieren – ein Schritt, den man durchaus als Zeichen politischer Reife werten könnte.
Personelle Weichenstellungen sorgen für Diskussionen
Als aussichtsreicher Kandidat für den Vorsitz gilt der Brandenburger Landtagsabgeordnete Jean-Pascal Hohm. Dass auch er vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wurde, wirft natürlich Fragen auf. Doch sollte man nicht vergessen, dass der Verfassungsschutz in der Vergangenheit nicht immer treffsicher in seinen Einschätzungen war. Die Unterstützung durch den Brandenburger AfD-Landesvorsitzenden René Springer zeigt jedenfalls, dass Hohm innerparteilich Rückhalt genießt.
Gießen rüstet sich für Proteste
Die Wahl Gießens als Gründungsort ist kein Zufall. Die hessische Universitätsstadt gilt als weltoffener Ort – genau der richtige Platz, um zu zeigen, dass die AfD keine Angst vor dem demokratischen Diskurs hat. Dass bereits zwei Demonstrationen gegen die Veranstaltung angemeldet wurden, überrascht niemanden. Es gehört mittlerweile zum politischen Ritual in Deutschland, dass jede AfD-Veranstaltung von Protesten begleitet wird.
"Wir beobachten die Situation und bereiten uns auf die Lage vor", teilte eine Stadtsprecherin mit – ein Satz, der zeigt, wie aufgeheizt die politische Stimmung in Deutschland mittlerweile ist.
Man fragt sich unwillkürlich: Würde eine Jugendorganisation der Grünen oder der SPD ähnliche Sicherheitsvorkehrungen erfordern? Die Antwort kennen wir alle. Es ist diese Ungleichbehandlung, die viele Bürger zunehmend skeptisch macht gegenüber dem politischen Establishment.
Ein notwendiger Schritt für die politische Jugendarbeit
Unabhängig davon, wie man zur AfD steht: Eine funktionierende Jugendorganisation ist für jede demokratische Partei unverzichtbar. Sie ist der Ort, an dem politischer Nachwuchs heranwächst, Ideen entwickelt werden und die Zukunft gestaltet wird. Dass die AfD hier einen Neuanfang wagt, ist nicht nur ihr gutes Recht, sondern auch eine Notwendigkeit für eine Partei, die dauerhaft in der deutschen Parteienlandschaft verankert sein will.
Die neue Organisation soll enger an die Mutterpartei angebunden werden – ein Schritt, der mehr Kontrolle, aber auch mehr Verantwortung bedeutet. Ob dieser Spagat gelingt, wird sich zeigen. Fest steht: Die deutsche Demokratie lebt vom Wettbewerb der Ideen, und dazu gehören auch konservative und rechte Positionen, solange sie sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die AfD aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Die Gründungsversammlung in Gießen könnte der Startschuss für eine neue, verantwortungsvollere Form der politischen Jugendarbeit sein – oder der Beginn der nächsten Kontroverse. In jedem Fall verdient der Versuch eine faire Chance und eine sachliche Bewertung, fernab von reflexhaften Verurteilungen.
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