
Autoindustrie und Gewerkschaften fordern Kehrtwende: Weniger Regulierung, mehr Förderung
Die deutsche Automobilbranche schlägt Alarm. In einem bemerkenswerten Schulterschluss haben sich der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die IG Metall zusammengetan, um von der Politik eine grundlegende Neuausrichtung der Mobilitätswende zu fordern. Was auf den ersten Blick wie ein vernünftiger Appell für mehr Flexibilität aussieht, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefe Krise einer Industrie, die jahrzehntelang als Rückgrat der deutschen Wirtschaft galt.
Die Forderungen: Mehr Staat, weniger Markt?
Die Liste der Wünsche liest sich wie ein Katalog staatlicher Interventionen: Steueranreize für E-Auto-Käufer, massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur auf Staatskosten, subventionierter Ladestrom und – besonders pikant – eine "Flexibilisierung" der CO₂-Regulierungen. Im Klartext bedeutet das: Die Industrie möchte die selbst verschlafene Transformation nun vom Steuerzahler finanziert bekommen, während gleichzeitig die Umweltauflagen aufgeweicht werden sollen.
Besonders brisant ist die Forderung nach einer Abkehr vom geplanten Verbrenner-Aus ab 2035. Während Bundeskanzler Friedrich Merz bereits Sympathien für diese Position signalisiert hat, zeigt sich hier ein fundamentaler Kurswechsel gegenüber den vollmundigen Versprechen der Vergangenheit. Noch vor wenigen Jahren präsentierten sich die deutschen Autobauer als Vorreiter der Elektromobilität – nun, da der Wettbewerb aus China ernst macht, wird plötzlich wieder nach dem Verbrenner gerufen.
50.000 verlorene Arbeitsplätze – wer trägt die Verantwortung?
Die Zahlen sind alarmierend: Innerhalb eines Jahres gingen in der deutschen Automobilindustrie über 50.000 Arbeitsplätze verloren. Doch statt die eigenen Versäumnisse zu hinterfragen, wird reflexartig nach mehr staatlicher Unterstützung gerufen. Jahrelang haben die deutschen Hersteller auf Premiumverbrenner gesetzt, während Tesla und chinesische Konkurrenten die Elektromobilität vorantrieben. Nun, da die Rechnung präsentiert wird, soll der Staat einspringen.
Die Argumentation von VDA und IG Metall folgt einem bekannten Muster: Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste. Wenn es gut läuft, werden Rekordgewinne eingefahren und üppige Boni ausgeschüttet. Läuft es schlecht, muss die Allgemeinheit ran. Diese Form des Kapitalismus hat mit echter Marktwirtschaft wenig zu tun.
Technologieoffenheit als Feigenblatt
Besonders perfide ist die Forderung nach "Technologieoffenheit". Was vernünftig klingt, ist in Wahrheit ein Versuch, die notwendige Transformation zu verzögern. Hybridfahrzeuge und synthetische Kraftstoffe werden als Alternativen ins Spiel gebracht – Technologien, die entweder ineffizient sind oder noch gar nicht in industriellem Maßstab zur Verfügung stehen. Es ist der verzweifelte Versuch, das alte Geschäftsmodell so lange wie möglich am Leben zu erhalten.
Selbst Audi-Chef Gernot Döllner distanziert sich von dieser rückwärtsgewandten Haltung und warnt vor der Verunsicherung der Kunden. Er hat verstanden, was viele seiner Kollegen noch nicht wahrhaben wollen: Die Zukunft ist elektrisch, ob es der deutschen Autoindustrie gefällt oder nicht.
Die wahre Krise: Innovationsverweigerung
Die eigentliche Tragödie liegt nicht in den verlorenen Arbeitsplätzen – so schmerzhaft diese für die Betroffenen auch sind. Die wahre Krise ist eine des Mindsets. Statt Innovation und Wandel zu umarmen, klammert sich die Branche an überholte Konzepte. Während chinesische Hersteller mit günstigen E-Autos den Weltmarkt erobern, diskutiert man hierzulande über die Renaissance des Verbrenners.
Die Forderung nach billigerem Ladestrom ist dabei besonders entlarvend. Während Privatverbraucher mit explodierenden Energiekosten kämpfen – nicht zuletzt dank der verfehlten Energiepolitik der letzten Jahre – soll die Industrie nun Sonderkonditionen erhalten. Es ist die alte Leier: Der kleine Mann zahlt, die Großindustrie profitiert.
Ein Blick in die Zukunft
Was Deutschland braucht, ist keine Rückkehr zu alten Technologien, sondern eine echte Innovationsoffensive. Statt Milliarden in die Subventionierung überholter Konzepte zu stecken, sollten wir in Forschung und Entwicklung investieren. Die Automobilindustrie muss sich neu erfinden – nicht durch staatliche Krücken, sondern durch unternehmerischen Mut.
Die aktuelle Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor einer Richtungsentscheidung. Wird sie dem Druck der Lobbyisten nachgeben und die Transformation verwässern? Oder hat sie den Mut, klare Rahmenbedingungen zu setzen und die Industrie zu echter Innovation zu zwingen? Die Antwort auf diese Frage wird nicht nur über die Zukunft der Automobilindustrie entscheiden, sondern über die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Standorts Deutschland.
Eines ist sicher: Mit Subventionen und Regulierungsaufweichungen werden wir den Anschluss an China und die USA nicht halten können. Was wir brauchen, ist eine Rückbesinnung auf die Tugenden, die Deutschland einst groß gemacht haben: Innovationsgeist, Qualität und der Mut, neue Wege zu gehen. Die Alternative ist der schleichende Abstieg in die industrielle Bedeutungslosigkeit.

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