
Bank of Japan hält Zinsen stabil – doch die Geldflut geht weiter
Die japanische Notenbank hat ihre Zinsen bei mageren 0,5 Prozent belassen und gleichzeitig angekündigt, das Tempo ihrer Anleihekäufe noch langsamer zu drosseln. Was sich wie eine technische Finanzentscheidung anhört, offenbart bei genaurem Hinsehen die verzweifelte Lage der globalen Zentralbankpolitik: Die Gelddruckmaschinen laufen weiter auf Hochtouren, während die Realwirtschaft unter der Last der Schuldenorgie ächzt.
Die Illusion der geldpolitischen Normalisierung
Nach der einstimmigen Entscheidung des geldpolitischen Ausschusses verkündete die Bank of Japan, ab April 2026 die Reduzierung ihrer Anleihekäufe zu verlangsamen. Statt der bisherigen vierteljährlichen Kürzung um 400 Milliarden Yen sollen es dann nur noch 200 Milliarden sein. Man könnte meinen, die Notenbanker hätten Angst vor ihrer eigenen Courage bekommen.
Besonders pikant: Die Bilanz der japanischen Zentralbank entspricht mittlerweile 120 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Zum Vergleich: Selbst die notorisch expansive Federal Reserve und die Europäische Zentralbank kommen auf deutlich niedrigere Werte. Japan hat sich in eine Schuldenfalle manövriert, aus der es keinen schmerzfreien Ausweg mehr gibt.
Globale Unsicherheiten als willkommene Ausrede
Gouverneur Kazuo Ueda begründete die Entscheidung mit der Notwendigkeit, "abnormale Volatilität" an den Anleihemärkten zu vermeiden. Die wahren Gründe dürften jedoch tiefer liegen: Die von US-Präsident Trump verhängten Zölle – 20 Prozent auf EU-Importe, satte 34 Prozent auf chinesische Waren – treffen auch Japan hart. Die eskalierende Situation im Nahen Osten, wo Israel und Iran sich einen gefährlichen Schlagabtausch liefern, tut ihr Übriges zur globalen Verunsicherung.
"Wir haben unsere Entscheidung getroffen, um sicherzustellen, dass wir die Käufe nicht zu schnell reduzieren", erklärte Ueda. Eine elegante Umschreibung für: Wir trauen uns nicht, den Geldhahn wirklich zuzudrehen.
Die politische Dimension der Geldpolitik
Premierminister Shigeru Ishiba steht mit einer Minderheitsregierung auf wackligen Beinen. Vor den anstehenden Wahlen fordern Oppositionsparteien eine Senkung der Mehrwertsteuer – ein Schritt, der Japans ohnehin angespannte Finanzen weiter belasten würde. In diesem politischen Minenfeld bewegt sich die Notenbank wie auf rohen Eiern.
Die Inflation in Japan liegt bei 3,5 Prozent, der Reispreis hat sich nahezu verdoppelt. Eigentlich müsste die Zentralbank die Zinsen deutlich anheben. Doch das würde die Schuldenlast des Staates explodieren lassen und könnte eine Rezession auslösen. Also laviert man weiter zwischen den Klippen hindurch und hofft auf ein Wunder.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Entscheidung der Bank of Japan ist ein weiterer Beweis dafür, dass die globale Geldpolitik in einer Sackgasse steckt. Die Notenbanken haben sich mit ihrer ultralockeren Politik selbst die Hände gebunden. Eine echte Normalisierung würde das fragile Kartenhaus zum Einsturz bringen.
In diesem Umfeld gewinnen reale Werte zunehmend an Bedeutung. Während Papierwährungen durch die fortgesetzte Geldflut entwertet werden, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber einen bewährten Schutz vor der schleichenden Enteignung durch Inflation. Sie sind keine Schuldverschreibungen, sondern echte Werte, die man in der Hand halten kann – unabhängig von den Launen der Zentralbanker und Politiker.
Die japanische Notenbank mag ihre Anleihekäufe noch so kunstvoll choreografieren – am Ende bleibt es dabei: Die Gelddruckerei geht weiter, nur eben in einem etwas langsameren Tempo. Für vorausschauende Anleger sollte das ein deutliches Warnsignal sein.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen, bevor Anlageentscheidungen getroffen werden.
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