
China knöpft sich Nvidia vor: Kartellrechtsverletzung als Druckmittel im Handelskrieg?
Während die Trump-Administration fieberhaft an einem Handelsabkommen mit China arbeitet, zeigt Peking seine Krallen. Am frühen Montagmorgen ließ Chinas oberste Marktaufsichtsbehörde eine Bombe platzen: Der US-Chiphersteller Nvidia habe gegen chinesische Kartellgesetze verstoßen. Ein Schelm, wer dabei an politische Motive denkt.
Perfides Timing oder berechtigter Vorwurf?
Die State Administration for Market Regulation (SAMR) verkündete ihre Entscheidung mit geradezu lakonischer Kürze – ein einziger Satz musste genügen. Doch die Botschaft dahinter dürfte in Washington angekommen sein: Während Peking einerseits Kaufabsichten für 500 Boeing-Flugzeuge signalisiert, dreht es andererseits die Daumenschrauben bei einem der wertvollsten US-Technologieunternehmen an.
Die Vorwürfe beziehen sich auf Nvidias Übernahme des israelischen Chipherstellers Mellanox Technologies aus dem Jahr 2020. Damals hatte die SAMR die 6,9-Milliarden-Dollar-Akquisition nur unter strengen Auflagen genehmigt. Man befürchtete, der Deal könne den Wettbewerb bei GPU-Beschleunigern und Hochgeschwindigkeits-Ethernet-Adaptern einschränken. Nun wirft Peking dem Unternehmen vor, diese Auflagen verletzt zu haben.
Märkte reagieren nervös
Die Reaktion der Finanzmärkte ließ nicht lange auf sich warten. Nvidia-Aktien rutschten im vorbörslichen Handel um zwei Prozent ab – ein vergleichsweise milder Dämpfer angesichts der Jahresperformance von plus 32 Prozent. Doch die wahre Bedeutung dieser Entwicklung liegt nicht in den kurzfristigen Kursbewegungen.
"Die laufenden sino-amerikanischen Handelsgespräche und Chinas Untersuchung gegen Nvidia haben eine gewisse Unsicherheit geschaffen"
So fasste es Goldman-Analyst Shubham Ghosh aus Hongkong zusammen. Eine diplomatische Untertreibung, könnte man meinen.
Geopolitisches Schachspiel auf dem Rücken der Tech-Giganten
Was wir hier beobachten, ist ein klassisches Beispiel dafür, wie Wirtschaft und Politik im 21. Jahrhundert untrennbar miteinander verwoben sind. China nutzt seine regulatorischen Instrumente geschickt als Verhandlungsmasse. Während Trump mit Zöllen von 34 Prozent auf chinesische Importe droht, kontert Peking mit gezielten Nadelstichen gegen amerikanische Tech-Konzerne.
Die Ironie dabei: Nvidia ist auf den chinesischen Markt angewiesen. Das Reich der Mitte ist nicht nur ein wichtiger Absatzmarkt für die begehrten KI-Chips des Unternehmens, sondern auch ein zentraler Produktionsstandort. Diese Abhängigkeit macht Nvidia zum perfekten Druckmittel in den Händen der chinesischen Regulierungsbehörden.
Lehren aus der Vergangenheit
Wer sich an die Schicksale anderer US-Tech-Giganten in China erinnert – von Google über Facebook bis hin zu jüngeren Fällen wie Micron – dem dürfte klar sein: Peking spielt hier nach eigenen Regeln. Die vage Formulierung der Vorwürfe gegen Nvidia lässt viel Spielraum für Interpretation und weitere Eskalation.
Für Anleger bedeutet dies: Die geopolitischen Risiken im Tech-Sektor bleiben hoch. Während die Aktienmärkte neue Rekorde jagen, sollte man die zunehmende Fragilität des globalen Handelssystems nicht aus den Augen verlieren. In Zeiten wie diesen gewinnt die alte Weisheit der Diversifikation neue Bedeutung – und physische Werte wie Gold und Silber könnten als Stabilitätsanker in einem zunehmend unsicheren Umfeld dienen.
Die Entwicklung zeigt einmal mehr: In einer Welt, in der Handelskriege mit regulatorischen Waffen geführt werden, ist kein Unternehmen vor politischen Machtspielen sicher. Nvidia mag heute im Fadenkreuz stehen – morgen könnte es jeden anderen treffen.

RETTE DEIN GELD!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Peter
Hahne

Ernst
Wolff

Prof. Werner
Patzelt

Tom-Oliver
Regenauer

Gerald
Grosz

Horst
Lüning

Manuel
Ostermann
Digitaler Euro
ab Oktober 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik