
Chinas Autotrick: Wie Peking mit gefälschten Gebrauchtwagen die Weltmärkte flutet
Die chinesische Automobilindustrie hat offenbar einen perfiden Weg gefunden, ihre massive Überproduktion zu verschleiern und gleichzeitig internationale Handelsregeln zu umgehen. Wie jetzt bekannt wurde, deklarieren chinesische Autobauer systematisch fabrikneue Fahrzeuge als Gebrauchtwagen um und verscherbeln sie mit Preisabschlägen ins Ausland. Ein Skandal, der zeigt, wie weit Peking bereit ist zu gehen, um seine wirtschaftlichen Ziele durchzusetzen – koste es, was es wolle.
Der große Etikettenschwindel aus dem Reich der Mitte
Was sich wie ein schlechter Scherz anhört, ist bittere Realität: Etwa 90 Prozent der angeblich gebrauchten Fahrzeuge, die China exportiert, sind in Wahrheit nagelneu. Diese sogenannten "Null-Kilometer"-Autos haben nie einen echten Besitzer gesehen, wurden aber mit einer Tageszulassung versehen und flugs zu Gebrauchtwagen umdeklariert. Im vergangenen Jahr waren das sage und schreibe 436.000 Einheiten – hauptsächlich verschifft nach Russland, in den Nahen Osten und nach Zentralasien.
Tu Le, Gründer der Beratungsfirma Sino Auto Insights, bringt es auf den Punkt: Dies sei das Ergebnis eines vierjährigen brutalen Preiskampfes, der die Unternehmen dazu treibe, verzweifelt um jeden möglichen Umsatz zu kämpfen. Doch ist das wirklich nur Verzweiflung – oder steckt mehr dahinter?
Staatlich geförderter Betrug?
Besonders pikant: Die chinesischen Behörden scheinen diesen Etikettenschwindel nicht nur zu dulden, sondern aktiv zu fördern. Staatliche Dokumente zeigen, dass Lokalverwaltungen zusätzliche Exportlizenzen vergeben, beschleunigte Steuergutschriften gewähren und sogar in die notwendige Infrastruktur investieren. Der Grund? Die ehrgeizigen Wachstumsziele der Zentralregierung müssen erreicht werden – andernfalls droht den verantwortlichen Kadern die Degradierung.
"Dies ist das Ergebnis eines fast vierjährigen Preiskampfes, der die Unternehmen dazu gebracht hat, verzweifelt um jeden möglichen Umsatz zu kämpfen"
Hier zeigt sich einmal mehr die Perversion des chinesischen Wirtschaftssystems: Wachstum um jeden Preis, selbst wenn dafür internationale Handelsregeln mit Füßen getreten werden müssen. Während deutsche Autobauer sich an strenge Umwelt- und Exportauflagen halten müssen, verschafft sich China mit solchen Tricks unfaire Wettbewerbsvorteile.
Die Dimension des Skandals
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: China exportierte 2024 insgesamt 6,41 Millionen Fahrzeuge und überholte damit zum zweiten Mal in Folge Japan als weltgrößten Autoexporteur. Etwa sechs Prozent davon – also rund 385.000 Einheiten – waren diese gefälschten Gebrauchtwagen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Verbrenner, die auf dem heimischen Markt kaum noch gefragt sind, aber auch Elektrofahrzeuge werden auf diese Weise ins Ausland geschleust.
Selbst innerhalb Chinas regt sich mittlerweile Widerstand gegen diese Praxis. Der Autobauer Great Wall kritisierte im Mai öffentlich den Verkauf von "Null-Kilometer"-Fahrzeugen innerhalb des Landes. Eine staatliche Zeitung forderte kürzlich "strenge regulatorische Maßnahmen" – doch ob Peking wirklich gewillt ist, diese lukrative Exportpraxis zu unterbinden, darf bezweifelt werden.
Internationale Reaktionen bleiben zaghaft
Während die EU immerhin Strafzölle auf chinesische E-Autos erhoben hat, reagieren andere Länder nur zögerlich. Russland verbot 2023 den Verkauf von "Null-Kilometer"-Fahrzeugen bestimmter Marken, Jordanien überarbeitet seine Definition von Gebrauchtwagen. Doch diese Maßnahmen gleichen eher einem Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Flut chinesischer Billigautos, die die Weltmärkte überschwemmen.
Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat mit ihren massiven Zollerhöhungen von 34 Prozent auf chinesische Importe zumindest ein deutliches Zeichen gesetzt. Doch solange Europa und andere Märkte nicht nachziehen, wird China weiterhin Schlupflöcher finden, um seine Überproduktion auf Kosten fairer Wettbewerber abzubauen.
Was bedeutet das für deutsche Verbraucher?
Dieser Skandal zeigt einmal mehr, warum Vorsicht geboten ist bei vermeintlichen Schnäppchen aus Fernost. Wer weiß schon, ob das angeblich gebrauchte Fahrzeug aus China wirklich das ist, was es vorgibt zu sein? Die mangelnde Transparenz und die offensichtliche Bereitschaft, internationale Handelsregeln zu umgehen, sollten jeden nachdenklich stimmen.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Inflation mag es verlockend sein, auf günstige Alternativen zu setzen. Doch wahre Wertbeständigkeit findet man nicht in dubiosen Importen, sondern in soliden Anlagen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisensichere Vermögenssicherung bewährt – ganz ohne Etikettenschwindel und staatliche Manipulation.
Der chinesische Auto-Skandal ist letztlich nur ein weiteres Symptom eines Systems, das auf Täuschung und unfairem Wettbewerb basiert. Während Peking mit allen Mitteln versucht, seine Wirtschaftsziele durchzusetzen, sollten wir in Deutschland wieder auf traditionelle Werte wie Ehrlichkeit, Qualität und fairen Handel setzen. Nur so können wir uns langfristig gegen solche Machenschaften wehren.