
Chinas Wirtschaft schwächelt: Produktionsrückgang alarmiert Investoren
Die chinesische Wirtschaft zeigt zunehmend Ermüdungserscheinungen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli auf 49,3 Punkte und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Diese hatten mit einem Wert von 49,7 gerechnet. Besonders besorgniserregend: Der Index liegt bereits seit April unter der kritischen Marke von 50 Punkten, die die Grenze zwischen Wachstum und Schrumpfung markiert.
Handelskrieg und Wetterextreme belasten die Produktion
Die Gründe für diese beunruhigende Entwicklung sind vielschichtig. Cameron Johnson, Senior Partner bei der Beratungsfirma Tidalwave Solutions in Shanghai, sieht die Ursachen sowohl in den extremen Wetterbedingungen als auch in der Verlagerung von Produktionsaufträgen in Länder mit niedrigeren Zöllen wie Vietnam. Diese Entwicklung zeigt, wie sehr die eskalierende Handelspolitik zwischen den USA und China die globalen Lieferketten durcheinanderwirbelt.
Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben sich seit April dramatisch verschärft. Beide Seiten verhängten Zölle von über 100 Prozent auf Importe aus dem jeweils anderen Land. Zwar einigten sich Washington und Peking im Mai auf eine 90-tägige Aussetzung der meisten Zusatzzölle, wodurch der effektive Zollsatz für chinesische Exporte in die USA auf etwa 43 Prozent sank. Doch diese Waffenruhe läuft Mitte August aus – und ein Treffen von Vertretern beider Länder in Stockholm endete diese Woche ohne die erhoffte Verlängerung.
Vietnam profitiert vom Handelsstreit
Während China leidet, profitieren andere asiatische Länder. Die USA vereinbarten im Juli mit Vietnam ein Abkommen, das Waren aus vietnamesischer Produktion mit nur 20 Prozent Zoll belegt. Waren, die lediglich über Vietnam umgeleitet werden, müssen hingegen 40 Prozent Zoll zahlen. Diese Entwicklung dürfte die Produktionsverlagerung aus China weiter beschleunigen.
"Der PMI ist niedriger aufgrund von Wetterherausforderungen sowie der Verlagerung einiger Aufträge in Länder mit niedrigeren Zöllen wie Vietnam"
Die Detailanalyse des PMI zeichnet ein düsteres Bild: Die Teilindizes für Beschäftigung, Neuaufträge und Rohstofflagerbestände zeigten ebenfalls eine Kontraktion. Der Beschäftigungsindex stieg zwar minimal von 47,9 auf 48 Punkte, doch der Index für Neuaufträge fiel von 50,2 im Juni auf 49,4 im Juli.
Extremwetter verschärft die Wirtschaftskrise
Das Nationale Statistikamt führte den Rückgang des PMI teilweise auf die traditionelle Nebensaison sowie extreme Hitze und sintflutartige Regenfälle in Teilen des Landes zurück. Die Dramatik dieser Wetterextreme wurde diese Woche besonders deutlich, als mindestens 30 Menschen am Stadtrand von Peking starben, nachdem die Stadt die höchste Warnstufe für Starkregen ausgerufen hatte.
Goldman Sachs-Analysten sehen neben dem schlechten Wetter auch Pekings "Anti-Involutions"-Bemühungen zur Bekämpfung von Überkapazitäten als belastenden Faktor. Der Dienstleistungssektor zeigt ebenfalls Schwächen: Der offizielle PMI für den Nicht-Produktionsbereich fiel von 50,5 im Juni auf 50,1 im Juli.
Düstere Aussichten für das zweite Halbjahr
Qin Yong, Chefökonom bei der Sumitomo Mitsui Banking Corporation in China, warnte vor einer weiteren Verlangsamung im zweiten Halbjahr. Das Wachstum in den ersten sechs Monaten sei hauptsächlich darauf zurückzuführen gewesen, dass Unternehmen ihre Bestellungen vor der Zollunsicherheit vorgezogen hätten. "Die Auswirkungen der Zölle auf Chinas Wirtschaft werden ab August sehr deutlich werden", prognostizierte er. "Angesichts des PMI für Juli würde ich sagen, dass es einige sehr besorgniserregende Situationen gibt."
Besonders alarmierend: Die chinesische Führung signalisierte bei einem hochrangigen Politbüro-Treffen am Mittwoch keine Pläne für substanzielle neue Konjunkturmaßnahmen. Stattdessen konzentriert sich Peking auf Subventionen zur Förderung der Geburtenrate – ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der strukturellen Wirtschaftsprobleme.
Was bedeutet das für Anleger? Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft könnte globale Auswirkungen haben. Während Aktien und andere risikobehaftete Anlagen unter Druck geraten könnten, dürften sichere Häfen wie physische Edelmetalle an Attraktivität gewinnen. Gold und Silber haben sich historisch als krisenfeste Investments bewährt und könnten in einem Portfolio zur Vermögenssicherung beitragen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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