
Demokraten in der Sinnkrise: Basis fordert radikalen Führungswechsel und Rückbesinnung auf echte Probleme
Die einst so stolze Demokratische Partei der USA steckt in ihrer tiefsten Identitätskrise seit Jahrzehnten. Eine aktuelle Reuters/Ipsos-Umfrage offenbart schonungslos das Ausmaß der Misere: Satte 62 Prozent der befragten Demokraten fordern einen kompletten Austausch der Parteiführung. Ein vernichtendes Urteil für die Establishment-Elite, die offenbar den Kontakt zur eigenen Basis vollständig verloren hat.
Nach der krachenden Niederlage Kamala Harris' gegen Donald Trump im November scheint die Partei wie ein führungsloses Schiff auf hoher See zu treiben. Die Umfrage, durchgeführt vom 11. bis 16. Juni unter 1.293 Demokraten, zeigt einen tiefen Graben zwischen den Prioritäten der Wähler und dem, was sie bei ihrer Parteiführung wahrnehmen.
Die Kluft zwischen Elite und Basis
Besonders brisant: Während 86 Prozent der demokratischen Wähler höhere Steuern für Reiche und Großkonzerne fordern, glauben nur 72 Prozent, dass ihre Parteiführung dies wirklich zur Priorität macht. Bei der Begrenzung von Wahlkampfspenden durch Super PACs wird die Diskrepanz noch deutlicher - 73 Prozent wollen Limits, aber nur 58 Prozent trauen ihrer Führung zu, dafür zu kämpfen.
Der 29-jährige Sam Boland aus Minneapolis bringt es auf den Punkt: Die Super PAC-Gelder seien nichts anderes als "legale Bestechung". Seine Frustration teilen viele, besonders jüngere Demokraten, die sich von einer Parteiführung im Stich gelassen fühlen, die mehr mit Identitätspolitik als mit ihren realen Sorgen beschäftigt scheint.
Transgender-Rechte statt Tankrechnung?
Ein besonders heikler Punkt der Umfrage: Nur 17 Prozent der Demokraten halten es für prioritär, dass Transgender-Personen in Frauen- und Mädchensportarten antreten dürfen. Dennoch glauben 28 Prozent, ihre Parteiführung mache genau das zum Schwerpunkt. Selbst Benjamin Villagomez, ein 33-jähriger Trans-Mann aus Austin, räumt ein: "Es gibt wichtigere Dinge, die den Lebensunterhalt der Menschen tatsächlich beeinflussen."
Diese Fehlpriorisierung könnte die Demokraten teuer zu stehen kommen. Während sie sich in Debatten über Pronomen und Elektroautos verlieren, kämpfen amerikanische Familien mit steigenden Lebenshaltungskosten und unsicheren Jobs. Die Partei, die einst als Stimme der Arbeiterklasse galt, wirkt zunehmend wie ein elitärer Debattierclub, der die Sorgen des "kleinen Mannes" aus den Augen verloren hat.
Newsom erkennt das Problem
Selbst Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, der als möglicher Präsidentschaftskandidat 2028 gehandelt wird, gesteht ein: "Die Menschen vertrauen uns nicht, sie glauben nicht, dass wir bei den für sie wichtigen Themen hinter ihnen stehen - den Küchentisch-Themen."
Die Umfrage zeigt auch generationelle Unterschiede: Jüngere Demokraten sind besonders unzufrieden mit der Parteiführung bei Themen wie bezahltem Familienurlaub. Während 73 Prozent der 18- bis 39-Jährigen dies als Priorität sehen, glauben nur 55 Prozent, dass die Partei es ernst nimmt.
Der Weg zurück zur Relevanz
Mark Riddle von Future Majority warnt: "Die Wähler sind sehr ungeduldig. Sie wollen, dass gewählte Vertreter auf allen Ebenen die Lebenshaltungskosten und Küchentisch-Themen angehen." Die Demokraten müssten sich von ihrer Rolle als "das kleinere Übel" verabschieden und wieder zu einer Partei werden, für die sich normale Menschen begeistern können.
Die Ironie dabei: Während die Republikaner unter Trump mit einer populistischen Botschaft punkten, scheuen die Demokraten davor zurück, ihre eigenen progressiven Wirtschaftsideen konsequent zu vertreten. Anthony Rentsch aus Baltimore vermutet, die Parteiführung habe schlicht Angst vor wirklich progressiver Politik.
Mit den Midterm-Wahlen 2026 am Horizont tickt die Uhr für die Demokraten. Wenn Trumps Steuer- und Handelspolitik zu höheren Preisen führt, müsse die Partei bereit sein, davon zu profitieren, meint Ben Tulchin, ehemaliger Wahlkampfberater von Bernie Sanders. Doch dafür bräuchte es erst einmal eine Führung, die das Vertrauen ihrer eigenen Basis genießt - und davon sind die Demokraten derzeit meilenweit entfernt.
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