
Dollar-Absturz alarmiert internationale Investoren: Massenflucht aus US-Währung gewinnt an Fahrt
Die einst als sicherer Hafen geltende US-Währung verliert dramatisch an Glanz. Internationale Vermögensverwalter und Pensionsfonds erhöhen in Rekordgeschwindigkeit ihre Absicherungen gegen den schwächelnden Dollar – ein Alarmsignal, das die Fragilität des amerikanischen Finanzsystems offenlegt. Was jahrzehntelang als natürlicher Schutz für internationale Portfolios galt, verwandelt sich zunehmend in ein gefährliches Risiko.
Trumps Zollchaos erschüttert Vertrauen in den Greenback
Der Wendepunkt kam am 2. April, als die Trump-Administration ihre weitreichenden globalen Zölle verkündete. Die Reaktion der Märkte war verheerend: US-Aktienindizes stürzten ab, und der Dollar erreichte ein Dreijahrestief. Diese synchrone Abwärtsbewegung zerstörte die traditionelle Rolle des Dollars als Diversifikationsinstrument – ein Schock für Investoren, die sich jahrelang auf diese natürliche Absicherung verlassen hatten.
Besonders brisant: Der Dollar hat seit Jahresbeginn bereits 10 Prozent an Wert verloren, seit Trumps sogenanntem "Liberation Day" im April sogar 6,5 Prozent. Während der S&P 500 sich erholt und um 5,3 Prozent zulegt, bleibt die Dollarwährung im freien Fall – eine toxische Kombination für internationale Anleger.
Pensionsfonds ziehen die Reißleine
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bereits 10 Prozent der europäischen und britischen Pensionsfonds-Kunden von Russell Investments haben ihre Absicherungsquoten für internationale Aktienportfolios erhöht. Ein Kunde steigerte seine Hedge-Ratio sogar von 50 auf 75 Prozent – ein klares Zeichen der Panik vor weiteren Dollarverlusten.
"Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, werden noch mehr Kunden in diese Richtung handeln", warnt Van Luu, globaler Leiter der Lösungsstrategie bei Russell in London.
Amerika wird zum feindlichen Terrain für internationales Kapital
Peter Vassallo, FX-Portfoliomanager bei BNP Paribas Asset Management, bringt es auf den Punkt: Die USA hätten sich in ein "feindlicheres Umfeld für internationale Kapitalflüsse und internationalen Handel" verwandelt. Seine Firma reduziert massiv Dollar-Positionen für Kunden, darunter Pensionsfonds, Staatsfonds und sogar Zentralbanken.
Die Umschichtungen sind dramatisch: BNP verkauft US-Dollar über alle Aktien- und Anleiheportfolios hinweg und baut beträchtliche Optionspositionen auf. Euro, Yen und australischer Dollar profitieren von dieser Fluchtbewegung – ein kompletter Strategiewechsel gegenüber dem Vorjahr, als die Vermögensverwalter noch übergewichtet in Dollar investiert waren.
30 Billionen Dollar auf dem Spiel
Die Dimension dieser Entwicklung wird erst bei einem Blick auf die Zahlen deutlich: Ausländische Investoren halten mehr als 30 Billionen Dollar in US-Wertpapieren, davon etwa 17 Billionen in Aktien und über 12 Billionen in langfristigen Anleihen. Diese gigantischen Summen sind nun dem Währungsrisiko ausgesetzt – ein Pulverfass für die globalen Finanzmärkte.
Marcus Fernandes von Northern Trust beobachtet eine noch nie dagewesene Divergenz in der Risikokorrelation. "Deshalb denken die Leute schneller als je zuvor: Ich muss meine Absicherungsquote erhöhen", erklärt er. Und wenn diese Gespräche erst einmal beginnen, enden sie fast immer mit höheren Hedge-Ratios.
Die Kosten der Dollar-Flucht
Die Daten von Russell zeigen die brutale Realität: Eine Euro-abgesicherte Version des MSCI USA Index blieb bis Mai unverändert, während die nicht abgesicherte Version 8,3 Prozent verlor. Der Dollar ist gegenüber dem Euro um erschreckende 13 Prozent gefallen – getrieben von Sorgen über Trumps wankelmütige Handelspolitik und schwaches Wachstum.
Joe McKenna von MillTech bringt es auf den Punkt: "Währungen sind wieder auf der Vorstandsagenda." Was einst still im Backoffice gehandhabt wurde, zieht nun die Aufmerksamkeit von CIOs und CFOs auf sich. Die Volatilität des Dollars hat eine neue Ära eingeleitet.
Rekord-Verkäufe signalisieren Vertrauensverlust
Die Forward-Verkäufe des Dollars erreichen laut John Velis von BNY Markets den höchsten Stand seit vier Jahren. Investoren sind nicht mehr bereit, Long-Positionen im Dollar zu halten – selbst wenn eine mögliche Erholung durch veränderte US-Zollpolitik oder eine Eskalation des Israel-Iran-Konflikts möglich wäre.
Diese massive Absicherungswelle kommuniziert eine klare Botschaft: Die Dollar-Volatilität ist zur existenziellen Bedrohung geworden. Sowohl politische als auch makroökonomische Unsicherheiten treiben Investoren dazu, ihre Dollar-Exposition abzubauen – aus Furcht vor weiteren Verlusten.
Gold als letzter sicherer Hafen
Während der Dollar seine traditionelle Rolle als Krisenwährung verliert, rücken physische Edelmetalle wie Gold und Silber wieder in den Fokus kluger Anleger. In Zeiten, in denen selbst die Weltleitwährung zum Spielball politischer Launen wird, bieten nur noch echte Sachwerte wahren Schutz. Gold hat sich über Jahrtausende als ultimativer Wertspeicher bewährt – unabhängig von Zentralbankpolitik, Regierungschaos oder Währungsturbulenzen.
Die aktuelle Dollar-Krise unterstreicht einmal mehr: Wer sein Vermögen langfristig sichern will, kommt an einer soliden Beimischung physischer Edelmetalle nicht vorbei. Während Papierwährungen kommen und gehen, bleibt Gold beständig – ein Anker der Stabilität in stürmischen Zeiten.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
Finanzielle Selbstverteidigung:Rette dein Geld!
Erfahren Sie von Dominik Kettner und Top-Experten, wie Sie Ihr Vermögen vor den 5 größten Gefahren schützen.
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik