
FBI schlägt Alarm: Kriminelle geben sich als hochrangige US-Regierungsbeamte aus
Was einst wie ein schlechter Spionagefilm klang, ist längst bittere Realität geworden. Das amerikanische Federal Bureau of Investigation warnt in einer aktuellen Mitteilung vor einer perfiden Betrugsmasche, bei der sich Kriminelle als ranghohe Vertreter der US-Regierung ausgeben – vom Weißen Haus über Kabinettsmitglieder bis hin zu Kongressabgeordneten. Die Dreistigkeit dieser Betrüger kennt offenbar keine Grenzen mehr.
Künstliche Intelligenz als Werkzeug der Täuschung
Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass die Täter mittlerweile auf künstliche Intelligenz zurückgreifen, um ihre Opfer zu täuschen. Mit KI-generierten Sprachnachrichten imitieren sie die Stimmen bekannter Persönlichkeiten so überzeugend, dass selbst aufmerksame Bürger in die Falle tappen können. Die Technologie, die eigentlich den Fortschritt der Menschheit vorantreiben sollte, wird hier zum Instrument des Betrugs.
Die Masche folgt dabei einem ausgeklügelten Muster: Zunächst kontaktieren die Betrüger ihre Opfer per SMS und geben sich als US-Beamte aus. Sie führen kurze Gespräche über Themen, in denen sich das Opfer auskennt – ein geschickter psychologischer Trick, um Vertrauen aufzubauen. Anschließend drängen sie darauf, die Kommunikation auf verschlüsselte Messenger-Dienste wie Telegram, WhatsApp oder Signal zu verlagern.
Die perfide Strategie der Kriminellen
Sobald dieser sichere Kommunikationskanal etabliert ist, beginnt das eigentliche Spiel. Die Betrüger erkundigen sich nach bilateralen Beziehungen, aktuellen Ereignissen sowie Handels- und Sicherheitsverhandlungen. Sie locken ihre Opfer mit dem Versprechen eines Treffens mit dem US-Präsidenten oder anderen hochrangigen Beamten. Manche behaupten sogar, das Opfer werde für einen Vorstandsposten in einem Unternehmen in Betracht gezogen.
„Wenn Sie eine Nachricht erhalten, die vorgibt, von einem aktuellen oder ehemaligen hochrangigen US-Beamten zu stammen, gehen Sie nicht davon aus, dass sie authentisch ist."
Die Ziele der Kriminellen sind dabei so vielfältig wie skrupellos: Sie fordern Authentifizierungscodes an, um Zugriff auf die Kontaktlisten ihrer Opfer zu erhalten, verlangen persönliche Dokumente und Identifikationsdaten oder überreden ihre Opfer zu Überweisungen auf ausländische Konten.
Dramatischer Anstieg der Betrugsfälle
Die Zahlen sprechen eine erschreckende Sprache. Laut dem Internet Crime Complaint Center des FBI wurden im vergangenen Jahr 17.367 Beschwerden über Regierungsimitationen eingereicht – ein massiver Anstieg gegenüber den 11.554 Beschwerden aus dem Jahr 2022. Die finanziellen Verluste explodierten von rund 240 Millionen auf über 405 Millionen Dollar. Besonders betroffen sind Menschen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren.
Auch Sozialversicherungsempfänger im Visier
Die Betrugswelle macht auch vor den Schwächsten nicht halt. Das Büro des Generalinspektors der Sozialversicherungsbehörde warnte im November vor einer neuen Masche, bei der Kriminelle Sozialversicherungsempfängern mit der Sperrung ihrer Nummern und strafrechtlicher Verfolgung drohen. Die Täter nutzen dabei offiziell aussehende Briefe und echte Namen von Behördenmitarbeitern, um ihre Opfer einzuschüchtern.
Das FBI rät dringend, die Identität von Kontaktpersonen stets zu überprüfen, bei Anrufen auf Tonfall und Wortwahl zu achten und niemals sensible Informationen oder Geld an Personen zu übermitteln, die man nur online oder telefonisch kennengelernt hat. In einer Zeit, in der selbst die Stimme eines Menschen nicht mehr als Beweis seiner Identität taugt, ist gesundes Misstrauen zur überlebensnotwendigen Tugend geworden.

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