
Italienische Großbank umklammert Commerzbank: Unicredit kontrolliert bereits 29 Prozent
Die italienische Großbank Unicredit treibt ihre umstrittene Übernahmestrategie bei der Commerzbank unbeirrt voran. Während in Berlin und Frankfurt die Alarmglocken schrillen, verkündete Unicredit-Chef Andrea Orcel selbstbewusst auf einer Konferenz der Bank of America: „Wir haben nun die vollständige Kontrolle über unsere 29 Prozent physischen Anteile an der Commerzbank." Ein Satz, der in deutschen Bankentürmen wie eine Kampfansage hallt.
Der schleichende Angriff aus dem Süden
Was sich hier abspielt, gleicht einem Lehrstück über die Schwäche deutscher Wirtschaftspolitik. Erst Ende August hatte die Unicredit ihre Beteiligung von rund 20 auf gut 26 Prozent erhöht – und das, obwohl der deutsche Staat noch immer etwas mehr als 12 Prozent der Anteile hält. Ein Staat, der die Commerzbank einst mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrte und nun tatenlos zusieht, wie ausländische Investoren nach der Kontrolle greifen.
Die magische 30-Prozent-Marke schwebt wie ein Damoklesschwert über der zweitgrößten deutschen Privatkundenbank. Überschreitet Unicredit diese Schwelle, müsste sie den übrigen Anteilseignern ein offizielles Kaufangebot vorlegen. Doch Orcel gibt sich gelassen: „Wir stehen unter keinem Druck, wir können abwarten." Eine Aussage, die von bemerkenswerter Selbstsicherheit zeugt – oder sollte man sagen: von der Gewissheit, dass der deutsche Widerstand ohnehin nur Symbolpolitik ist?
Berliner Hilflosigkeit trifft auf italienische Entschlossenheit
Die Bundesregierung, die den weiteren Verkauf ihrer Anteile „bislang ausschließt", wirkt wie ein zahnloser Tiger. Während man in Berlin noch über „unfreundliche" und „feindliche" Übernahmen lamentiert, schafft Unicredit Fakten. Die Italiener nutzen geschickt die Schwäche einer deutschen Politik, die zwar gerne von „Wirtschaftsstandort Deutschland" spricht, aber im entscheidenden Moment keine klare Strategie vorweisen kann.
„Wir brauchen einen sehr konkreten Vorschlag mit Zahlen", forderte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp bei derselben Konferenz. Doch klingt das nicht eher nach einer Kapitulation auf Raten als nach entschlossenem Widerstand?
Die wahren Verlierer: Deutsche Arbeitsplätze und Mittelstand
Hinter den Kulissen dieser Finanzschlacht stehen handfeste Befürchtungen. Eine Fusion würde vermutlich zu massivem Stellenabbau und weitreichenden Filialschließungen führen. Besonders betroffen wäre das Geschäft mit dem deutschen Mittelstand – jenem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, das ohnehin schon unter der verfehlten Energiepolitik und überbordenden Bürokratie leidet.
Die Unicredit, die mit der Hypovereinsbank bereits in Deutschland vertreten ist, wittert lukrative Geschäfte. Doch was für italienische Aktionäre profitabel erscheint, könnte für den deutschen Finanzplatz und tausende Arbeitsplätze verheerend sein. Wieder einmal zeigt sich: Während andere Länder ihre nationalen Champions verteidigen, verscherbelt Deutschland sein Tafelsilber.
Ein Lehrstück deutscher Naivität
Die Geschichte der Commerzbank-Übernahme ist symptomatisch für ein größeres Problem. Ein Land, das einst für seine starken Banken und seinen robusten Mittelstand bekannt war, lässt zu, wie ausländische Investoren Stück für Stück die Kontrolle übernehmen. Die Bundesregierung, die Milliarden für ideologische Klimaprojekte ausgibt, findet offenbar keine Mittel und Wege, strategisch wichtige Unternehmen zu schützen.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Während deutsche Politiker von „europäischer Solidarität" träumen, spielen andere Länder knallhart nach den Regeln des Marktes. Die Unicredit-Offensive ist nur ein weiteres Kapitel in der Geschichte vom schleichenden Ausverkauf deutscher Wirtschaftsinteressen. Es wird Zeit, dass Deutschland wieder lernt, seine eigenen Interessen zu verteidigen – bevor es zu spät ist.
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